Schwarze Schafe mit und ohne Glocken

Ich hab noch nie eingesehen, warum man die NPD verbieten sollte. Die ist in Deutschland überhaupt kein Problem, das dringlich zu lösen wäre. Deren Parlamentarier, so sie denn in einem Parlament sitzen, demontieren sich jeweils selbst, da muss man nicht mal viel dagegen tun. Verfassungsfeindlich ist sie sowieso, aber gerade das hält doch eine Demokratie aus. Immerhin sitze ich jetzt ausserhalb des Tellerrands, über den ziemlich viele deutsche Medien in diesem Fall nicht schauen, und da kommt mir doch der NZZ-Artikel vom 05.12. dazu gerade recht: Deutschland misstraut sich, besser kann man es nicht ausdrücken. In dieselbe Kerbe schlug heute der Artikel von Ulrich Schmid: Neonazis spalten Bund und Länder.

Ich finde, mit einem schwarzen Schaf unter vielen anderen auch nicht ganz weissen Schafen in der deutschen Parteienlandschaft kann man sehr gut leben. Momentan haben die auch noch alle laut bömmelnde Glocken um. Wenn man jetzt dem einen schwarzen Schaf durch ein Verbot die Glocke abnähme, dann wüsste man nicht mehr, wo es ist und hätte viel mehr Mühe, aufzupassen, dass daraus nicht mal ein Wolf wird.

Jaja, der Logarithmus und die Inflation

Gerade las ich in der NZZ, dass die US-Notenbank vorübergehend einen halben Prozentpunkt mehr Inflation zulassen möchte, also dass nicht mehr 2% Inflation als Preisstabilität gelten sollen, sondern 2,5% als solche. Die können schon ziemlich gut rechnen beim Fed, denn mit nur einem halben Prozentpunkt mehr an zugelassener Inflation verkürzt sich die Dauer bis zur Halbierung des Wertes der Staatsschulden (Entwertung durch Inflation) gleich mal um sieben Jahre (von 35 auf 28 Jahre). Wenn man in der Zeit dann noch nur 1,5% Zinsen aufs Ersparte bekommt, wird das auch noch zusätzlich im Wert reduziert, ohne dass man es aktiv und schmerzhaft bemerkt. Geld selbst hat ja eh keinen Wert, wenn man dafür nichts kaufen kann, aber so ein kleines bisschen Logarithmus und Zinseszinsrechnung macht schon einige Wirtschaftsmeldungen verständlicher.

Passenderweise haben auch die deutschen Grünen und die SPD gerade den Gesetzentwurf der Regierung zur Entlastung der Steuerzahler von der kalten Progression abgelehnt, so dass der Einkommensteuertarif nicht wenigstens etwas der Inflation nachgeführt wird (um automatische Nachführung ging es ja sowieso nicht). D.h. da gibt’s dann den nächsten kleinen schleichenden Zahlbetrag für die Staatsschulden, wenn von nominellen Lohnerhöhungen nach Abzug von durch die Progression steigender Steuerlast und Inflation am Ende zwar laut Zahl mehr übrig bleibt, aber laut Kaufkraft weniger. Das Beste ist halt, dass sich das alles über Jahre oder Jahrzehnte hinzieht und man davon fast nichts merken wird. Da sind doch durchaus mehr clevere Rechner in den Parteien als erwartet, ob mit oder ohne Wahlkampf im Nacken.

Winterpneus

Es hat mich in letzter Zeit doch genervt, wegen dem Schneetreiben und den doch teilweise unvorhersehbar glatten Strassen nicht mit dem Velo ins Büro fahren zu können. Aber wie auch in den letzten Wintern schon, habe ich es endlich geschafft, die Spikereifen zu montieren, damit ich auch (bevorzugt) bei Eis fahren kann. Bei den Fahrradständern parkiert auch kaum noch jemand, nur noch ein paar ganz Harte, die sogar noch bei den Schneemengen hier mit der Vespa kommen.

Spikereifen, Detailaufnahme
Spikereifen, Detailaufnahme
Die hier noch jungfräulichen Spikes sehen nach mehreren tausend Kilometern nicht wesentlich anders aus, vielleicht höchstens etwas runder, aber ohne dass mir persönlich die Griffigkeit zum Fahren auf Eis fehlen würde. Jetzt kann ich endlich wieder dort fahren, wo andere Leute nicht mal mehr laufen können. Für Tiefschnee kann ich noch ein bisschen Druck ablassen, da helfen eigentlich dicke Stollen besser als Spikes.

Von Whatsapp zu mySMS

Da die meisten meiner Freunde hier sowieso mySMS nutzen und nicht Whatsapp, steige auch ich jetzt auf Ersteres um. Am besten gefällt mir die Synchronisation zwischen verschiedenen Endgeräten und vom Datenschutz her ist mySMS auch besser, da nicht in Kalifornien angesiedelt. Das Funktionsprinzip ist ansonsten dasselbe, ausser dass auch automatisch normale SMS über den Netzbetreiber verschickt werden, wenn der Empfänger kein mySMS-Freund ist. D.h. das ist jetzt nur noch ein Messenger für alles.

Wenn man sich bei mySMS registriert hat, kann man unter https://app.mysms.com/ direkt alle SMS/Nachrichten auf seinem Endgerät sehen, bearbeiten, welche verschicken, etc. Das funktioniert auch auf dem Tablet oder von sonstwo anders, weil es eben plattformübergreifend verfügbar ist. Hier ein Vergleichsbericht: http://netzwertig.com/2012/07/31/plattformuebergreifende-konversationen-mysms-macht-imessage-konkurrenz/.

Hier noch ein Handyfoto, wie es am Freitagabend auf dem Heimweg nach der Orchesterprobe aussah:

Schneetreiben am 07.12.2012 spätabends.
Schneetreiben am 07.12.2012 spätabends.

XLConnect

Wie es der Zufall so möchte, war ich gerade am Einlesen einiger Excel-Tabellen, um damit vernünftig in R arbeiten zu können. Dazu gibt’s verschiedene Pakete, die diese Aufgabe bewerkstelligen, u.a. mein derzeitiger Favorit XLConnect. Als ich das Paket lud, fiel mir der Name des Entwicklers bzw. der Firma auf — mit den Programmierern bzw. den Entwicklern hatte ich mich auf Basis einer meiner Bewerbungen im Februar in Zürich getroffen. Das waren auch diejenigen, die damals innerhalb von wenigen Stunden auf meine digitalen Bewerbungsunterlagen gleich per Anruf reagiert hatten.

Professionelle Tippfehler

nzz-peugeot-20121120Vor zwei Wochen habe ich den nebenstehenden Tippfehler in einer Anzeige in der NZZ schon bemerkt. Eigentlich nicht wesentlich, lohnt die Aufregung nicht, kann mal passieren, auch wenn es nicht für die Qualität der Marketingabteilung des betreffenden Autoherstellers spricht. Wenn man dann noch mit “Professionalität” Werbung macht, umso schlimmer. Die Frage ist dann nur, warum derselbe Fehler in derselben Anzeige zwei Wochen später in derselben Form wieder auftaucht. Sieht das bei PSA keiner? Nehmen die ihre eigene Werbung nicht ernst? Vor allem ist das ein Fehler, den jedes schlechte Rechtschreibprüfungsprogramm findet. Der NZZ mit einer Auflage von gut 130.000 täglichen potentiellen Tippfehlerfindern ist hier immerhin kein Vorwurf zu machen 🙂

Referenz/Quelle: NZZ vom 20.11. (CH-Ausgabe), Seite 10 und NZZ vom 04.12.2012 (CH-Ausgabe), Seite 6. Wer den Fehler nicht sieht, einfach in der Zeile über der fettgedruckten Rabattangabe schauen.

Nachtrag (11.12.2012): es geht weiter, diesmal in der NZZ vom 11.12.2012, CH-Ausgabe, Seite 10. Mal sehen, ob das irgendwann aufhört.

Nachtrag (21.12.2012): es geht weiter, diesmal in der NZZ vom 18.12.2012, CH-Ausgabe, Seite 6. Mal sehen, ob das irgendwann aufhört. Nach der bisherigen Zeitreihe sieht es aus, als ob dieselbe Anzeige jeden Dienstag geschaltet wird. Also habe ich mal die Lücke zwischen dem 20.11. und dem 04.12. begutachtet und bin am 27.11. auf Seite 10 auch noch fündig geworden. Schade, dass am 25.12. keine NZZ erscheint 🙂

Noch ein paar Wochenendfotos

Der Rheinbogen in Düsseldorf, links geht’s nach Oberkassel.
Mangels Kartenleser konnte ich unterwegs keine Fotos von der Kamera auslesen, aber die werden hier jetzt nachgetragen. Zu sehen sind Mosel und Rhein, wenn’s Flüsse zu sehen gibt. Der Unterschied dürfte erkennbar sein 🙂

Sieben Tage, vier Flüge

Apfel, Gesöff, Aspirin

Eine turbulente Arbeitswoche neigt sich dem Ende zu, wobei dann die Arbeit mit den Daten erst richtig anfängt. Sieben Tage, vier Kurzstreckenflüge, zwei mehrtägige Kundentermine, mehrere Hotelübernachtungen, Zugfahrten und Mietwagenfahrten. Also dauerhaft ginge das für mich nicht, aber so zwischendurch ist das mal eine gelungene Abwechslung, bevor ich wieder in Ruhe am Bürorechner über fremden Daten tüfteln kann. Am Anfang ist es nur ein riesiger Haufen, aber irgendwann gibt’s Struktur und später dann auch Erkenntnisse und neue Informationen.

Immerhin konnte ich am Flughafen Düsseldorf einem Flaschensammler per Einwegpfandflasche ein Lächeln entlocken, und auch der Wachschutzmann beim Kunden hat sich gefreut, als ich ihn in seiner Muttersprache verabschiedet habe. Ein paar Geocaches gab es auch zu besichtigen. Obendrein habe ich noch einen herrenlosen Regenschirm gefunden und in Besitz genommen, den ich sogar problemlos durch die Flughafenkontrolle bekam und der mir beim zu erwartenden Schmuddelregen-Schnee-Wetter in Uzwil gute Dienste leisten wird. Ja, ich schreibe den Text gerade aus dem Zug vom Flughafen nach Uzwil aus, bin ja eh permanent online.

Nach weniger als 24h geht’s morgen abend zum dritten Mal zum grossen Nachbarn nach Norden, aber als Ferien- und Geburtstags- und erster-Advents-Besuch, vollbepackt mit der richtigen Dosis Geschenke. Dann kehrt ab Sonntagabend, wenn ich wieder in Leipzig den Nachtzug und damit das rollende Bett in die Heimat besteige, erstmal wieder etwas Ruhe ein.

Zu dem Bild oben kann sich jeder selbst eine Geschichte ausdenken. Die offizielle Version ist die, dass es in der Nähe des Hotels sowohl einen Bioladen als auch eine Apotheke gab. Die Äpfel waren sehr lecker, das alkoholfreie Saftmischgetränk ebenfalls und die Aspirin habe ich nur wegen der Preisdifferenz erstanden, denn die werden sowieso selten gebraucht, aber ich hatte keine mehr.

Flügelschild

Bis Weihnachten gibt’s noch ein paar dienstliche Flüge. Da fände ich es ganz witzig, am Flughafen mal das Schild zu sehen, was ich gestern bei der Orchesterprobe gesehen habe. Ich find, wenn man nicht gewollt hätte, dass Gegenstände auf einem Flügel abgestellt werden, dann hätte man den auch anders bauen können. Ansonsten bietet es sich eben einfach perfekt an.