Das Orchesterfestival ist fast vorbei. Zum Abschlusskonzert schaffen wir es leider nicht bzw. es wäre recht knapp, danach noch pünktlich zum Flughafen zu kommen. Meine kleine Schiffsausflugreise hat niemand bemerkt, aber alle fanden sie gut. Es haben sich auch noch mehr Leute aus ihren Workshops ausgeklinkt. Wie ich gestern dann beim abendlichen Konzert gesehen habe, wäre ich das 18. Cello beim vierten Satz von Dvoraks 9. gewesen; Besetzung etwa 20-20-15-17-6 plus Bläser, wenn ich mich nicht verzählt habe. Da einige andere Schweizer Orchester noch dabei waren, trifft man immer dieselben Leute, so z.B. eine Zuzügerin, die auch bei der Regimentstochter in Wil mitgespielt hat. Oder man sitzt am Frühstückstisch, unterhält sich mit einem Posaunisten und nach einer Viertelstunde stellt man fest, dass wir beide bei der Mobiliar arbeiten 🙂
Die Reise war also sehr angenehm bisher, mit zwei Buffs und einer Mütze mehr und vielen Erinnerungen komme ich wieder heim. Der Brunost wandert diesmal ins aufgegebene Gepäck und ich hoffe, man darf Käse in die Schweiz importieren; obwohl das ja ungefähr so ist, wie wenn man Äpfel aus Bern in den Thurgau fährt. Norwegen hat jetzt bei mir genausoviele Caches wie Neuseeland in der Statistik. Zwei Konzerte folgen noch, eins in Bern, eins in Zürich.
Zum PET-Pfandsystem fiel mir noch ein gewisses Missverhältnis bei den Preisen auf, was wohl dazu beiträgt, dass überall Pfandflaschen herumliegen: eine volle Wasserflasche kostet 29 NOK plus 1 NOK Pfand. Wenn das Pfand nur 3% vom Gesamtpreis ausmacht, lohnt es sich wohl nicht, das wieder abzugeben. In Deutschland übersteigt ja das Pfand von 0.25 EUR teilweise deutlich den Netto-Flaschenpreis, d.h. der Anteil am Gesamtpreis liegt über 50% und ausserdem sind Lebensmittel viel billiger. Da könnte man als in Norwegen mal das Pfand verzehnfachen, vielleicht würde das was ändern. Oder gar kein Pfand wie daheim und es funktioniert trotzdem wesentlich besser als hier, vielleicht ist das auch eine Mentalitätsfrage. Das Verkaufsverbot von Alkohol am Abend im Supermarkt hierzulande ist auch lustig, man müsste sich seinen Rausch halt dann länger vorher einplanen; d.h. Gelegenheitstrinker wird das wohl stören, die anderen wissen schon wie.