Vor einer kleinen 30km-Feierabendrunde an Tag 13, bei der ich gesehen habe, dass das Stanford-Solarteam immer noch packt, war ansonsten pausieren angesagt und Sonnenvermeidung. Ich bin zwar bisher sonnenbrandfrei durchgekommen, aber die Strahlung um die Mittagszeit ist schon ordentlich.
Heute kam das Computer History Museum an die Reihe, wobei ich auf dem (Um)Weg dorthin mal wieder schöne Velorouten gefunden habe. Bei Eintrittspreisen wird scheint’s keine Sales Tax aufgeschlagen wie sonst in den Läden.
Die Computer History fing bei uralten, aber schon ziemlich ausgefeilten Rechenmaschinen der alten Griechen an, irgendwann ging’s in die Neuzeit über, Treiber war häufig das Militär, IBM hat dann auch konsequent immer an beide Seiten Rechenmaschinen verkauft. Das sieht man gut am Aufkleber hier:
Zum Gründergeist und der Wertschätzung des einzelnen Mitarbeitenden steht hier zwar, dass das heutige Silicon-Valley-Startups übernehmen, aber bei den Grosskonzernen mit ihren vielen Managementebenen und brutalem Konkurrenzdenken sieht das dann doch anders aus.
Kurz danach folgte das beste Exponat der ganzen Ausstellung, und ich war nicht drauf vorbereitet. Das Winnebiko II, ein windgeschützter Langlieger mit 180kg Gesamtmasse (inkl. Fahrer) und Solar-Batterie-Anhänger, Reisegeschwindigkeit 24-27km/h.
CB-Funk ist drin, jede Menge Stromversorgungen, ein ausgefeiltes System, um beim Fahren tippen zu können, natürlich alles an Campingzeugs, was man so braucht. Ich vermute, ich hab im Smartphone und sogar im Forumslader heutzutage mehr Rechenleistung auf viel kleinerem Raum und mit viel weniger Stromverbrauch.
Zu autonomen Fahrzeugen gab’s eine Sonderausstellung, die aber eigentlich nur aus dem inzwischen ausgemusterten Waymo-Firefly-Auto besteht. Würd mich trotzdem interessieren, wie so ein Vehikel mit im Kreis fahrenden Massen von Velofahrern klarkommt. Wenn’s einfach stehenbleibt, auch gut.
Das Café im Computer History Museum kam mir sehr gelegen. Allerdings kam es jetzt schon zum wiederholten Mal vor, dass meine Kreditkarte kontaktlos gelesen wurde und ich dann noch einen ausgedruckten Beleg unterschreiben musste. Wie doof ist das denn? Kontaktloses Bezahlen wurde doch genau dafür erfunden, dass man Kleinbeträge ohne PIN und Unterschrift bezahlt und damit die Zeit für den Bezahlvorgang deutlich verkürzt. Aber wenn ich mir anschaue, mit welcher Seelenruhe die Kassierer im Safeway alles scannen, dann derselbe Kassierer noch dem Kunden alles in Tüten verpackt und dann erst bezahlt wird, ist das auch nicht besonders pronto.
Zum Einzelhandelsthema gab’s ja diese Woche auch was Interessantes, nämlich dass Amazon Whole Foods übernommen hat. Letzteres ist so eine Art Bio-Alnatura-Premium-Laden (mit sehr guten Banane-Nuss-Muffins). Erstmal will Amazon jetzt die Preise dort massiv senken, weil sich hier ein Konkurrenzkampf mit Google/Walmart ergibt. Es gibt auch schon Befürchtungen, dass es dann Surge Pricing gibt, dass also z.B. Fertigessen über die Mittagszeit teurer werden oder Bier am Freitagabend — das ist ja ganz einfach abzuleiten, wann am meisten gekauft wird und das ist noch nicht mal personalisiert. Darüber regen sich die Leute auf, aber dass sie ansonsten ihr gesamtes Einkaufsverhalten preisgeben, interessiert vermutlich keinen.
Dass man Muffins warm mit Butter serviert, hat hier auch noch keiner gehört. Banausen 🙂
Nach dem Museum führte mich der Rückweg nördlich an die Bay, dann dem Bayshore Trail entlang und irgendwann in einem grossen Bogen wieder heim.
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