Heute ging’s los, Aufstehen um 05:50, Abfahrt zum Stage-Start um 05:30, Start um 08:42 Uhr (gute Nach-Doppelpunkt-Zahl übrigens). Von der erwähnten Bahnlinie war was zu sehen, aber wie erwartet kein Verkehr. Ein paar Meter im Nationalpark war ich auch drin, aber bald ging’s ja los.
Im Wissen um die körperlichen Qualen einer langen Nonstop-Etappe hab ich nicht viel getrunken am Morgen. Direkt nach dem Start haben wir einen kurzen Halt eingelegt (keine Pinkelpause), um einen Stau mit den vor uns gestarteten 11 Teams an einer Steigung zu vermeiden. Die Strecke ist deutlich anders als in Australien: es gibt Menschen und Siedlungen und Ampeln und holprige Strassen und Ortsdurchfahrten und relevante Tempolimits. Im Auto hatten wir bis zum ersten Kontrollstop nach 350km einen ganz jungen Observer, der unsere Fahrt und vor allem unsere Fehler protokolliert hat. Bis dorthin haben wir bis auf das uneinholbare Fahrzeug vom Team Michigan alle überholt und sind auch relativ viel Energie insgesamt losgeworden. Für eine Person waren die 05:45h ohne Pinkelpause zu lang.
Am Checkpoint haben wir eine Dreiviertelstunde herumgestanden, konnten alle aufs WC und dann ging die Fahrt schon weiter. Es war teilweise sonnig, teilweise wolkig, mal hat’s getröpfelt, also vom Wetter her okay, aber mehr Sonnenenergie hätte schon sein dürfen. Zumindest haben wir jetzt genügend Platz in der Batterie, um morgen früh noch nachzuladen.
Am Start heute war ganz interessant, zu sehen, ob die theoretische Datenübertragungs- und Auswertungslösung so funktioniert wie gedacht. Ja, tut sie, und zwar robust und bisher einwandfrei. Drum konnte ich meine Skripte und Auswertungen von Australien 2013 gut wiederverwenden.
Nach dem Kontrollstop hatte ich dann mehr damit zu tun, einen geeigneten Zielpunkt an der Strecke zu finden und zu bestimmen, wie weit wir noch fahren sollen. Eine gewisse Zeitspanne zum Stoppen haben wir ja, d.h. wir müssen nicht genau 18:00 anhalten. Es wurde dann 17:58. Je näher man an einen bestimmten Zeitpunkt kommt, desto genauer werden meine Prognosen.
Einen kurzen Schadenhalt mussten wir zwischendurch noch einlegen, weil ein Schalter durch die schlechten Strassen gesprungen war, aber ansonsten läuft das Auto einwandfrei. Unser Funkverkehr ist jedenfalls sehr lustig. Als Nicht-Amerikaner kann man üblicherweise auch andere Sprachen als Englisch und wenn da jemand zuhört, versteht er gar nichts. Unsere Observer auch nicht, also haben wir eine schön verschlüsselte Kommunikation im Team, obwohl der Observer direkt daneben sitzt. Zu unseren Solarauto-Fahrern ist es auch wieder Englisch, ansonsten schön Mundart mit vielen Flüchen und Witzen. Heut früh haben mich am Stage Start auch wieder zwei Amerikaner von der Sprache her als Australier eingestuft und ein anderer als Kanadier. Beides okay 🙂
Stats: 490km, 09:16h brutto, 08:31h netto, 8kWh Verbrauch, 5.2kWh PV, Rest Batterieentladung, Schnitt 58km/h