Bergen, Tag 3, Ulriken

Einer der sieben Berge ist der Ulriken, der mit 643moh doch noch etwas höher ist. Aber erstmal musste ich da zum Start hinkommen. Auf brouter war der nächste ÖV-Punkt das Haukeland Sjukehus, was auf der Karte nach einer unterirdischen Tramstation aussah. Und das war es auch, aber mit was für Dimensionen! Auf den Bildern sieht es definitiv kleiner aus, aber das ist sicher tiefer als der Citytunnel in Leipzig. Baubeginn der Linie 2 war 2018, eröffnet wurde sie 2022. Mehr davon bitte 🙂

Der kürzeste Weg zum Ulriken ist die Seilbahn eine Treppe, wo man sich dann auch über Entfernungsangaben wie “800m” bei gleichzeitig noch fehlenden 300 Höhenmetern nicht wundern muss. Das war auch schon wieder ein Viele-Leute-Aufstieg, aber oben verlief es sich dann sehr schnell. So schnell, wie man eben noch in einer Grossstadt war, ist man auch hier wieder in unendlichen Felsweiten.

Mit diversen Geocaches bin ich dann über die Hochebene gelaufen. Einige Caches liegen da schon seit >10 Jahren und haben etwa 3 Logs pro Jahr. Auffallend viele waren auch tatsächlich verschwunden und nass waren sie eh alle.

Gelaufen bin ich etwa 11km, danach in Haukeland in den Bus nach Norden (Arna) und von dort nonstop mit dem Zug durch den Tunnel nach Bergen. Das Wochenticket für die recht grosse Zone A kostet 272 NOK (21 Fr.), da musste ich nicht lange zögern oder zu optimieren versuchen.

Morgen ist noch regulärer Arbeitstag (nicht für mich, aber hier), Donnerstag scheint schon Feiertag zu sein, Freitag sowieso. Samstag ist Rückflug. Mal schauen, welche Berge ich noch so schaffe.

Ganz witzig kam noch von Neon (meiner Payment-Bank für Kreditkarte) ein Mail mit “Entdecke unsere neuen Pläne”. Bei dem Betreff war mir schon klar, dass es irgendwo neue Gebühren geben würde. Und tadaa, genau das, neuerdings dann 0.35% Wechselkursaufschlag bei Zahlungen im Ausland oder in anderen Währungen. Ausserdem Gebühren bei Bargeldabhebungen (die ich aber eh nur seltenst brauche). Da musste ich also nur kurz checken, ob Radicant (anderer Banking-Anbieter ohne Wechselkursaufschlag) inzwischen Fidesmo Pay anbietet, also ob ich bei denen mein Wearable (Chip am Armband) nutzen kann. Machen sie, ausserdem immer noch 12 Gratis-Abhebungen im Jahr in CH. Na dann adieu Neon, alle anderen eurer Funktionen brauche ich nicht. Kreditkartenanbieter (bzw. Debitkarten) sind für mich vollkommen austauschbar.

Ganz übles Neusprech haben sie auch noch in ihrer Preistabelle, dort heisst es nämlich neu “Cashback auf Gebühr für Auslandsüberweisung (Wise)”. Also: wenn man eine Auslandsüberweisung mit Neon macht, wird die hintendran über Wise ausgeführt, was ich sowieso schon ewig privat nutze, weil es massiv günstiger ist als die SGKB/Raiffeisen. Bei Neon hiess das vorher “Convenience-Gebühr” — ja, es ist ein bisschen umständlich, das selbst über Wise zu machen, aber dafür möchte ich trotzdem keine Gebühr zahlen, denn ich kann es ja auch selbst machen. Jetzt haben sie den Spiess aber rumgedreht und bei neon global und neon metal, die jeweils ordentliche Jahresgebühren kosten, bekommt man ein sogenanntes “Cashback” auf die Gebühr, was nichts anderes ist als eine Reduktion der Gebühr. So ein Unfug, das macht sie mir auch total unsympathisch. Ich brauch keinen durchs Marketing gefilterten Bullshit, gebt mir einfach die Preistabelle und lebt mit den Konsequenzen.

Technischer Nachtrag: die Handykamera hatte das GPS nicht aktiviert, d.h. alle bisherigen Fotos sind nicht georeferenziert. Das ist ab jetzt geändert. Der oben erwähnte Cache war https://coord.info/GC6HXHG.

Bergen (-Flåm-Bergen), Tag 2

Da ich noch ein paar Interrailtage auf dem Pass habe, die ich sonst verfallen lassen werde, dachte ich, dass ich ja mal die Flåmsbanen befahren könnte, die relativ steil von Meereshöhe bis auf 866moh führt. Aber 2h hin, dann mit dem Zug runter, wieder rauf und dann wieder zurück (Myrdal-Bergen) wäre ja schon irgendwie doof, Kreise sind viel schöner, wenn nur Start und Ende identisch sind. Also hab ich das Schiff genommen, das uns in 5:40h von Bergen bis nach Flåm gefahren hat, durch den Sognefjord. Das ist mal ne echte Fjordreise, nicht sowas wie in Neuseeland 🙂

Pünktlich haben wir in Flåm angelegt, was aber eine reine Touristenhølle ist, mit “Mall of Norway”, Duty-Free und Imbissständen und anderen Möglichkeiten, sein Geld auszugeben. 14:55 fährt die Flåmsbanen, die hatte ich mit Interrail zwar nicht gratis, aber immerhin mit 30% Rabatt (das sind immer noch 28 Fr. für 1h und 866 Höhenmeter). Also, hm, die Fjorde sind hier schon besser als in CH, aber steile Bahnlinien im GA-Geltungsbereich können wir daheim besser. Unentschieden. Klar, so Wasserfälle sind schon nett und der 180°-Kehrtunnel auch, aber dass sie echt einen 5min-Fotostopp im Fahrplan haben, bei dem alle aussteigen und ein Wasserfallfoto machen können, ist schon bisschen übertrieben in der Vermarktung.

Die Rückfahrt nach Bergen zog sich etwas in die Länge, und die Strecke kannte ich ja eh schon. Abends hab ich noch einen Spaziergang gemacht und dann war der Touri-Tag auch schon vorbei.

Bergen, Tag 1

Am Sonntag bin ich einfach mal losgestiefelt auf den Fløyen, einen der Ausflugshügel hier mit 399m. Die Standseilbahn kannte ich schon vom letzten Mal, diesmal bin ich oben gleich noch eine grössere Runde gelaufen, um auch noch auf den Blåmanen (559moh) zu kommen, da oben kamen mir auch erst auf dem Rückweg die Leute entgegen, weil ich ja schon längst oben war, als die erste Bahn fuhr. Es gibt sieben Berge rund um Bergen, die wohl auf einer To-Do-Liste stehen. Fehlen nur noch die sieben Zwerge.

Immer wieder schön ist es, dass man so schnell direkt neben der Grossstadt im Niemandsland ist, wo einen niemand mehr fände, wenn was passieren würde. Am Abend hab ich noch schnell geschaut, wie das mit dem Schiff funktioniert, weil für den nächsten Tag eine Touristentour anstand. Ja, abends hat’s dann auch geregnet, hier das Strandkaiterminalen, gerade ohne Schiffe.

Bergen, Anreise

Am Donnerstagmorgen 10.04. 05:04 Uhr ging es in Wil los, geplant war die Ankunft in Kopenhagen um 19:35 Uhr, Umstieg nur im HB und in HH, einmal planmässig erwartbar problemlos und einmal mit planmässig >1h Umsteigezeit. Das ging alles auf und ich war pünktlich in Kopenhagen und habe im CabInn eingecheckt. Danach bin ich noch eine Runde durch Kopenhagen gelaufen, dort war ich ja die letzten Male mit Faltvelo nur schnell umgestiegen.

Weiter ging’s nach reichlichem Zmorge (ab 06 Uhr) um 07:30 Uhr: Kopenhagen-Göteborg-Oslo. Die Strecke war ich so noch nicht gefahren, geht aber ganz bequem. Ich hatte es offengelassen, ob ich 07:30 schon fahre oder erst 09:30 Uhr. Bis Göteborg ist Stundentakt, danach der bestimmende Zweistundentakt bis nach Oslo.

In Göteborg hatte ich eine gute Stunde Umsteigepause, die Sonne brannte vom Himmel. Um 15:47 Uhr war ich dann planmässig in Oslo und hätte sogar direkt noch einen Anschlusszug nach Trondheim bekommen um 16:02 (?). Der Nachtzug Trondheim-Bodø fährt zur Zeit nicht, weil dem Betreiber SJ die Loks fehlen. Peinlich.

In Oslo war ich noch eine Runde durch die Stadt unterwegs, bevor ich dann im First Hotel Millennium genächtigt habe, wo es am nächsten Morgen auch üppiges Frühstück gab.

Noch ein paar Morgenimpressionen aus dem Hafengebiet in Oslo:

Um 12:03 sollte der Direktzug Oslo-Bergen abfahren. Ich war gegen 11:30 Uhr am Bahnhof, hab die App gecheckt, dort stand, dass der Zug ausfallen würde bzw. erst ab Asker fahren sollte. Hab das am Schalter nochmal nachgefragt, der hat auf seinem Bildschirm dasselbe gesehen, also bin ich dann halt mit dem Regionalzug bis Asker und hab dort eine Weile herumgestanden. Zwischenzeitlich war von dem Teilstreckenausfall aber nichts mehr zu sehen, d.h. der F4 fuhr ganz regulär in Oslo S ab. Naja, nichts verpasst, hab nur woanders gewartet, und 1.Klasse (Pluss)-Reservation hatte ich ja sowieso. Die Bahnstrecke kannte ich schon von 2018, die Seitenstrecke nach Flåm wurde auch damals schon erwähnt. Einchecken im Vander-Altona-Hotel war komplett personalfrei am Automat, hab ein Studio mit Küche und Bad für 350 Fr. für 7 Tage, das ist ziemlich okay 🙂 Danach noch zum nächsten Rema1000, den Kühlschrank füllen und dann war’s erstmal genug mit der Anreise.