And now for something completely different… Das derzeitige Cello, was ich schon seit gut 20 Jahren spiele, öffnet sich an mehreren Stellen, und zwar nicht musikalisch, sondern an Decke und Boden. Weil es jetzt beim Spielen auch anfängt zu scheppern und zu schnarren, muss das doch mal (richtig) repariert werden.
Also ab zu Ioan nach Winterthur, der hat die richtigen Cellobauer an der Hand. Nach Problembeschreibung und Beratung wird ausserdem noch der Wolf mit verringert und die Saiten kommen auf den Standard-Abstand vom Griffbrett hoch, die sind momentan viel zu tief — momentan sind es Geigen-Abstände und die Cello-Abstände sind etwa 2-3mm höher. Das stört aber eigentlich nicht und ich kann es mal ausprobieren mit einem anderen Steg, wie es sich dann spielt bzw. wie es dann klingt.
Als Leihcello hat er mir gleich eins von Sylvain Rusticoni in Neuchâtel in die Hand gedrückt (der wird auch mein jetziges komplett öffnen und reparieren). Und was soll ich sagen: da sind Welten dazwischen vom Klang! Es spricht viel besser an, der Ton trägt länger und es geht von leise bis laut, ohne zu kratzen. Mehr kann ich als Laie noch gar nicht dazu sagen. Es passt nur knapp nicht in meinen Fiedler-Cellokoffer, wobei man ja eigentlich annehmen würde, dass die Grössen halbwegs gleich sind.
Vorher war’s so wie mit einem unscharfen Messer Brot zu schneiden. Jetzt ist es wie mit einem neuen Victorinox 😀 Es ist wohl doch wie bei den Velos, dass sich ein gewisser Preis im Klang (rrrrrr) bzw. der Fahr-/Spielfreude bemerkbar macht. Lustig waren dann die zwei verschiedenen Ansichten bezüglich Preisen und Wertentwicklung: wenn ich das die nächsten 30 Jahre spiele und sogar wenn es dann Restwert Null hätte, kann es mir eigentlich fast egal sein, ob es 1’000 oder 2’000 Fr. pro 100g kostet oder entsprechend um die 1000 Fr. pro Jahr beim angegebenen Preis, solange es mir einen dauerhaften Nutzen (Spielfreude) bringt. In jedem Fall ist die Wertentwicklung sicher besser als bei einer Immobilie, die in einer Garage parkiert wird.