Alle zwei Jahre muss man ja mal schauen, was sich auf dem Mobilfunkmarkt so tut. Unser Mobiliar-Rahmenvertrag mit der Swisscom wäre inzwischen auch für mich offen, aber die Konditionen sind nicht so gut wie bei Salt, obwohl ein Teil der Vertragsgebühr sogar gesponsort wird. Also hab ich mich normal umgeschaut, den Vertrag schon zum 28.09.2018 gekündigt und wieder in das Kündigungsschreiben hineingeschrieben, dass ich gern den Plus Europe für 49 Fr. im Monat nehmen würde, so wie er auch im Sommer immer mal wieder online angeboten wurde.
Daraus wurde nun aber nichts und es wurde sogar noch blöder: weil ich ja ab Mitte September im Ausland bin und mein Vertrag genau ausläuft, wenn ich weg bin, wollte ich die Vertragsverlängerung jetzt schon vorher machen. Laut Aussage mehrerer Hotline-Mitarbeiter (ja, alle sind anders qualifiziert, auch sprachlich spannend) könne ich den jetzigen Vertrag nicht zu den Neukunden-Konditionen (29.50 Fr. für Plus Swiss, alles wie bisher) verlängern. Punkt.
Für eine Verlängerung hätte ich im Laden den regulären Preis zahlen sollen, also 59 Fr. im Monat, was über zwei Jahre 720 Fr. Mehrpreis sind. Das ist mir meine Nummer nun wirklich nicht wert. Gut. Eine Salt-Prepaidkarte hatte ich bereits und ich hatte mir auch im Vorfeld schon eine Liste gemacht, wo überall meine Mobilnummer gebraucht wird. Also hab ich die Prepaid-Karte jetzt in einen Vertrag umwandeln lassen und die alte Vertragsnummer wird am Ende in eine Prepaidkarte umgewandelt. Ich verliere keine Nummer und ich musste nur an etwa 25 Stellen meine Nummer ändern.
Entweder ging das per App oder direkt im jeweiligen Kundenportal. Nur in zwei Fällen war es etwas umständlicher: einerseits die comdirect-Bank, von der ich nun wirklich nicht erwartet hätte, dass ich meine Mobilnummer nicht online ändern kann — sie wollten nach Rücksprache mit der Hotline ein unterschriebenes Anschreiben, das ich aber immerhin per email als Anhang schicken konnte (Fax (!) wäre auch möglich gewesen).
Andererseits war es mein eigener Arbeitgeber, bei dem ich auch Kunde bin: da ich von einem Self-Service-Portal für eine Versicherung genau gar nichts halte*, konnte ich meine Daten nicht online ändern, sondern musste mir erst einen Zugang beantragen. Aber: ich kenne ja unsere dezentrale Struktur 😀 Also habe ich das Kontaktformular genutzt, kurzen Text eingetragen, korrekte Daten und nur ein paar Minuten (!) später hatte ich die persönliche Nachricht direkt von der Generalagentur in Wil, dass meine Nummer angepasst wurde. Das ist noch ein Grund weniger für das Onlineportal. Und ich weiss, dass ich auch am Schalter vorbeigehen und die Nummer vor Ort hätte anpassen lassen können. Ich kenne genügend Leute, die das genauso handhaben und dafür sind wir ja auch die persönlichste Versicherung.**
* Wie oft brauche ich das? Wieviel Transaktionen habe ich? Wozu gibt es die Generalagenturen? Habe ich im Schadenfall vielleicht andere Probleme, als das ins Onlineformular einzutragen? Gibt’s vielleicht eine höhere Betrugsquote bei Online-Schadenmeldungen? Wie war nochmal mein Passwort? Wozu haben wir unsere Rund-um-die-Uhr-Hotline Mobi24?
** noch ein Nachtrag: nachdem ich jetzt den Brief mit den Zugangsdaten für unser Online-Kundenportal erhalten hatte und mich eingeloggt habe, habe ich testweise noch eine Änderung der Email-Adresse vorgenommen. Als Bestätigungsmeldung kam, dass meine Änderung jetzt an die Mitarbeiter der Generalagentur weitergeleitet und von dort eingepflegt würde. Ganz grosses Kino, dafür braucht es ja dann aus meiner Sicht absolut gar kein Portal mehr. Aber okay, man will ja überall erreichbar sein, weil das die anderen auch so machen 😉
Zurück zu Salt: was etwas seltsam wirken kann auf Leute, die sich im Marketing nicht auskennen, sind die vielen verschiedenen Preise für ein und dasselbe Produkt. Online, Hotline, Ladengeschäft, alle haben andere Möglichkeiten und Preise. Kurz bevor ich jetzt den Abschluss an der Hotline gemacht habe (und sicher als Neukunde zähle, obwohl ich ja keiner bin), konnte mir der Mitarbeiter noch nachschauen, ob ich nicht doch verlängern könnte und er meinte, dass er das bis vor einer Woche für 35 Fr. im Monat hätte einbuchen können, jetzt ginge es nur noch für 40 Fr., also 240 Fr. mehr über die Gesamtlaufzeit. Auch das war mir zuviel. Mal schauen, was in zwei Jahren passiert. Und vielleicht melden sie sich ja wieder nach Vertragsablauf mit einem verspäteten Rückgewinnungsangebot.