Re-Post: SER2 @ WSC2013 (English Article)

My article on solarracing.org has only been available on archive.org recently, so I decided to re-post the original English version of the solar racing strategy article here to keep it world-readable (chmod+r, sort of). The German counterpart is to be found here: https://dc.georgruss.ch/2014/06/10/ein-data-scientist-an-der-world-solar-challenge-ein-datenblogbeitrag/

A Data Scientist’s Race Summary for the 2013 WSC

What’s a data scientist to do during a solar race, being embedded into a team of engineers and drivers, you may think? Well, if normal telemetry (as used by nowadays’ cars) is providing you with streams of data, a data scientist turns this into useful information. You’re essentially going from answering the question How fast are we driving? via How far can we go at that speed? to Where’s that going to rank our team in the end under different weather conditions for the next five days? This article will explain a few details of that job and may hopefully give you an idea of what all those data scientists do.

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Tessin-Tagesausflug reloaded

Im Tessin war zwar kein Kurze-Hosen-Wetter wie 2013, aber sonnig und gut zum Velofahren war es auch heute wieder. Unsere Tour führte uns von Bellinzona via Locarno ins Maggia-Tal, vorher mit einem Schlenker ins Melezza-Tal, bevor wir in Intragna unseren Irrtum bemerkten und wieder Richtung Osten fuhren, um im richtigen Tal zu landen. Aber im Melezza-Tal gab’s ÖV in Form der Centovalli-Bahn, die von Locarno nach Domodossola führt. Auch gut, das Centovalli-Tal ist dann also später mal dran. Im Maggia-Tal war es uns dann ab Maggia wegen der schon wieder tiefstehenden Sonne zu schattig, so dass wir umgekehrt sind und nach einem sonnigen Zwischenstop bei einer gefrorenen Wasserwand in Locarno noch am See verweilten. Nur die SBB-Minibar mit Kaffeeservice hätte da noch gefehlt, aber die kommt ja nur dann an einem vorbei, wenn man sie grad nicht braucht. Auf die im Tessin veränderte SBB-Melodie hab ich jetzt auch mal bewusst geachtet. In Locarno hab ich dann konsistentes Fotografieren bewiesen, indem ich per Zufall (oder eben weil’s einfach der beste Bildausschnitt war) das gleiche Fotomotiv wie vor drei Jahren gewählt habe (Link siehe unten).

Wegweiser zwischen Bellinzona und Locarno
Wegweiser zwischen Bellinzona und Locarno
Lustiges Rennvelo auf einer Brücke über den/die Melezza.
Lustiges Rennvelo auf einer Brücke über den/die Melezza.

Nach dieser Brücke hätten wir rechts statt links abbiegen müssen. Aber ohne Navi war das viel lustiger.

Nebenan wurde Eishockey gespielt im kalten Schatten.
Nebenan wurde Eishockey gespielt im kalten Schatten.
Kurz vor Intragna, im Hintergrund Berge südlich von Bellinzona.
Kurz vor Intragna, im Hintergrund Berge südlich von Bellinzona.
Vor der Chiesa di Santa Maria, Blick auf Maggia.
Vor der Chiesa di Santa Maria, Blick auf Maggia.
Schicke Eiszapfen.
Schicke Eiszapfen.
Locarno am Hafen.
Locarno am Hafen.
Locarno Hafen, siehe auch das entsprechende Bild 2013. Zufall.
Locarno Hafen, siehe auch das entsprechende Bild 2013. Zufall.
Rückfahrt im IR Locarno-Zürich...
Rückfahrt im IR Locarno-Zürich…
...mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen.
…mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen.

Frostsonne

Der Blick aufs Thermometer freut: -10°C morgens, und halbwegs klarer Himmel dazu. Das bestätigte sich dann auf der Strecke ins Büro. Die sonst eher langweilig und begradigt daherfliessende Glatt war doch mitunter schön anzusehen. Hat mich an die vielen Velowege in Melbourne unter/über Autobahnen und parallel zu Flüssen erinnert, nur nicht von den Temperaturen. Cleats sind nach einer Weile wirklich kalt. Aber auf glatten Eisflächen fährt es sich sehr gut 🙂

Die Glatt dampft unter der Schulstrasse.
Die Glatt dampft unter der Schulstrasse.

Stufen-IC

Auf dem Weg zum Flughafen Leipzig/Halle (mit ÖV) sind mir gestern mehrere Dinge aufgefallen. Nach einem nicht barrierefreien (neuen) S-Bahnhof am Samstag ist am Sonntag erstmal die S-Bahn mit 45 Minuten Verspätung gefahren, laut Aussage der Servicemitarbeiterin wegen eines polizeilichen Einsatzes in Zwickau aufgrund eines herrenlosen (Nebenbemerkung: wieso nicht damenlosen?) Gepäckstücks. Wie kann eine S-Bahn in einer Halbmillionenstadt und einem Ballungsraum, die (schlimm genug: nur) im Halbstundentakt fährt, denn eine 45-minütige Verspätung haben? Da fährt doch zwischendurch schon eine andere bzw. eigentlich sollte ein Betreiber genügend Wagenmaterial und Personal in Reserve haben, um einen anderen Zug in Leipzig bereitzustellen, wenn einer in Zwickau steckt. Sparclowns…

Aufgrund der ausgefallenen S5(X) hatte ich aber das Glück, mit einem der neuen Doppelstock-ICs der DB zu fahren. Mal davon abgesehen, dass da schon Graffiti-Hirnis am Werk waren, die die brandneuen Züge vandalisierend besprüht haben, fiel mir doch schon beim Einstieg extrem negativ auf, dass es zwei Stufen sind. Welches Jahr haben wir nochmal? Bei der Fahrt war dann noch auffällig, dass ein extremer Lärmpegel (zumindest im Vergleich zum IC2000) herrschte. Schlecht isolierte Verbindungstüren. Das sind eigentlich nur bessere S-Bahn-Doppelstockwagen und von denen sind sie ja wohl auch abgeleitet, wenn ich dem Artikel Bombardier Twindexx glaube. Noch dazu sind es lokbespannte Züge und auch das ist schon lange nicht mehr Stand der Technik. Über das fehlende Restaurant kann man sich streiten, aber das ist dann auch nicht mehr wichtig.

Damit ist die DB noch nicht mal auf dem Stand des IC2000 angekommen, der seit 1997 verkehrt und schon immer Niederflur-Einstiege (und auch dazu passende Bahnsteighöhen/Perrons, vielleicht fehlen die in Deutschland) hat. Es kommt wohl immer drauf an, was man bestellt. Die SBB haben jedenfalls von Bombardier genauso die Twindexx bestellt, aber halt in der Schweizer Variante: Twindexx Swiss Express. Das bewährte Konzept mit Niederflureinstieg und der Durchgangsebene im Oberstock wird wohl beibehalten, aber jetzt halt als Triebzug 🙂 Nur leider nicht von Stadler Rail, die könnten das auch.

Zeit vs. Geld

Unter dem Titel Nur ein Tag Elternzeit für Schweizer Väter hat die SZ einen sehr subjektiven Artikel zur Arbeitssituation von Eltern in der Schweiz publiziert. Dazu also hier meine völlig subjektive Gegenmeinung.

Es beginnt mit den drei Kernthesen des Artikels:

  1. Die Schweiz liegt im Vergleich mit den Nachbarländern deutlich zurück, wenn es um familienfreundliche Arbeitszeitmodelle geht.
  2. Der überwiegende Großteil der Väter arbeitet in Vollzeit, viele Mütter in Teilzeit oder gar nicht.
  3. Doch politische Maßnahmen wie die Elternzeit sind bislang nicht durchzusetzen.

Zu 1: Was ist denn an Vollbeschäftigung bitte familienunfreundlich? In der 50 Mann starken Abteilung meines letzten Arbeitgebers war ein Drittel der Mitarbeiter teilzeitbeschäftigt (d.h. weniger als 100%), neu ist es ähnlich. Dazu noch Home Office, freie Zeiteinteilung und vor allem genügend hohe Löhne, dass man sich ein Teilpensum auch leisten kann. Stellen werden direkt mit 80-100% Pensum ausgeschrieben (so auch meine eigene), weil die Arbeitgeber schon wissen, dass viele gar nicht 100% arbeiten möchten. Solange die Nachfrage nach Arbeitskräften ungebrochen ist, können nämlich die Arbeitnehmer fordern, was sie gerne hätten. Darüberhinaus ist in dieser Situation ein Wechsel des Arbeitgebers ebenso schnell möglich.

Zu 2: Das mag für die ältere Generation zutreffen. Grad Männer in meiner Alterskohorte (und ähnlicher Ausbildung) machen sehr häufig Teilzeit. Und warum? Weil sie es sich leisten können und wollen und sich häufig die Frage stellen, ob sie lieber jetzt Geld, aber keine Zeit haben und dann später Zeit haben, aber nicht mehr fit sind, all das zu machen, was sie jetzt machen könnten. Und auch bei jüngeren Familien kann man die Frage mal andersherum formulieren, ob es denn nicht Luxus ist, dass eben grad nicht beide Vollzeit arbeiten müssen, um das Familieneinkommen zu sichern. Vielleicht müssen es die Schweden ja wegen der hohen Sozialabgaben und verbrämen es als “beide wollen Karriere machen”?

Zu 3: Das Volk ist meist nicht ganz blöd (zumindest die, die abstimmen gehn). Irgendjemand muss den Zwangsurlaub für alle Väter bezahlen. Das kann über generell niedrigere Löhne passieren, über höhere Steuern oder auf irgendeinem anderen Weg. Aber: es zahlen vermutlich alle. Das ist ähnlich wie die Rundfunkgebühr, die zahlen (demnächst) auch alle, auch wenn sie es nicht nutzen. Das Gleiche ist damit doch schon bei der Initiative für mehr Ferien geschehen: staatlich verordnete 6 Wochen Mindestferien im Jahr wurden abgelehnt. Es ist genau dieselbe Argumentation wie beim Väterurlaub: lasst den Leuten die Eigeninitiative und die Selbstverantwortung. Wer mehr frei haben möchte, nimmt unbezahlte Ferien oder reduziert (vorübergehend oder dauerhaft) sein Pensum. Und diese zwei Dinge sind wesentlich einfacher zu haben als in Deutschland, einerseits von Arbeitgeberseite und andererseits auch gesellschaftlich anerkannt. Ich werd zumindest nicht schief angeschaut, wenn ich sage, dass ich nur 90% arbeite und dafür im Gesamtsaldo 56 Ferientage im Jahr habe. Nur Deutsche sind neidisch drauf und die Schweizer sagen jep, hab ich auch.

Noch ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Zitate aus dem SZ-Artikel:

“Ich habe zwei Söhne, zwei und vier Jahre alt, sie gehen in eine Krippe, das kostet etwa 2000 Euro pro Monat und Kind.”

Einerseits ist das durch den Wechselkurs sowieso verzerrt. Wahrscheinlich sind es etwa 2’200 Fr., was mit einem anderen Kurs in EUR günstiger aussieht. Der Grund für die hohen Kita-Preise sind die fehlenden Subventionen und generell höhere Kosten.

Tatsächlich ist die Schweiz im Vergleich zu den Nachbarländern in den vergangenen Jahren in eine Schieflage geraten, was familienfreundliche Arbeitszeitmodelle betrifft. Während sich in Deutschland immer mehr Mütter und Väter 14 Monate Elternzeit untereinander aufteilen – und die Männer in einigen Branchen sogar kritisiert werden, wenn sie nur zwei Monate freinehmen, hat ein junger Vater in der Schweiz Anrecht auf nur einen freien Tag. Einige Arbeitgeber gewähren mehr freie Tage, doch das ist freiwillig.

Die Schieflage besteht für mich doch eher in der grossen Umverteilung in Deutschland und anderen Ländern. Ich empfinde den Arbeitsmarkt hier als paradiesisch und die Lohnungleichheit ist auch kein Problem. Und nochmal: es ist familienfreundlich, wenn mein Lohn so hoch und mein Job so sicher ist, dass ich einfach zum Chef gehen und meine Arbeitszeit reduzieren kann. Nur im Gegensatz zu Zwangsferien bzw. einem staatlich sanktionierten und subventionierten Familienmodell wie der deutschen Elternzeit hat man hier die Wahl, ob man möchte oder nicht. Mal davon abgesehen, dass bei der deutschen Elternzeit lustigerweise auch die Frauen den grössten Teil nehmen und die Männer nur das, was sich im Sinne von “Subventionsmassnahme, also mitnehmen” nicht vermeiden lässt.

Ich beobachte, dass sich zwei unterschiedliche Arbeitsmärkte entwickeln. Die großen Player, die mit Google, Facebook und Co. um die besten Leute konkurrieren, führen betrieblichen Vaterschaftsurlaub ein und betreiben eine interne Kita. Für die normalen Leute, die in kleinen oder mittleren Unternehmen arbeiten, fehlen diese Angebote. Vor allem auf dem Land.

Richtig. Wie ich schon meinte: bei Vollbeschäftigung und solange Arbeitnehmer gesucht werden, tun die Firmen was dafür und treten in einen Wettbewerb um die besten Arbeitsbedingungen. Die grossen Firmen können es sich sowieso leisten und stehen im globalen Wettbewerb. Bei den mittleren und kleinen Firmen sieht das aber vermutlich ganz anders aus. Wenn in einem KMU mit zehn Leuten plötzlich zwei Väter da sind und die für jeweils einen Monat ganz fehlen, kann das das Unternehmen wirklich in Bedrängnis bringen. Da hilft es auch nichts, wenn der Lohn(-ausfall) über irgendeine Sozialversicherung dem Arbeitgeber erstattet wird, wenn die Arbeitsleistung fehlt. Ich finde es wesentlich passender, das statt über bundesstaatliche Verordnung von oben direkt im KMU, zwischen Betrieb und Arbeitnehmer zu regeln. Da kann das getan werden, was für beide Seiten passt. Im Zuge des Frankenschocks von vor einem Jahr zum Beispiel auch eine temporäre Erhöhung der Arbeitszeit auf 45 Wochenstunden (beim Bühler).

Eine Studie des Schweizer Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2012 zeigt: In fast der Hälfte der Schweizer Haushalte mit Kindern unter 15 Jahren ist der Vater vollerwerbstätig, die Mutter arbeitet Teilzeit. Dazu kommen 30 Prozent Haushalte, in denen der Vater Vollzeit, die Mutter gar nicht arbeitet. In zehn Prozent der Familien arbeiten beide Vollzeit. Das zeigt: Besonders für Väter gibt es kaum Wahlmöglichkeiten. Wer seine Arbeitszeit reduzieren will, stößt oft auf Unverständnis.

Die Zahlen am Anfang stimmen. Die Schlussfolgerung, dass Väter keine Wahlmöglichkeiten hätten, ist waghalsig, und dass sie auf Unverständnis stossen, erst recht. Warum jemand Vollzeit arbeitet, steht in keiner dieser Statistiken. Ich hab noch keinen Mann hier erlebt, der mit unbezahltem Urlaub oder Teilzeitpensum Probleme gehabt hätte. Die Unternehmen wissen, dass sie den Forderungen nachgeben sollten — wenn sie das nicht tun und ein langjähriger und erfahrener Mitarbeiter kündigt, wird das Anwerben und Einarbeiten eines Nachfolgers wesentlich teurer und langwierig. Die Gewährung kostet sie ja nicht mal was, sondern erhält ihnen in diesem Sinne einen (noch glücklicheren) Mitarbeiter.

Jede Familie sollte das mit sich selbst ausmachen, wie sie Arbeit und Einkommen aufteilt, frei wählen können und nicht ein bestimmtes Modell vorgeschrieben oder begünstigt bekommen. Deutschland hat da schon allein mit dem (herkömmlichen) Ehegattensplitting und den schon bei verhältnismässig niedrigen Einkommen fälligen Spitzensteuersätzen bei gemeinsamer Besteuerung ziemlich schlechte Argumente im Vergleich zur Schweiz, auch wenn die Kita-Plätze viel stärker subventioniert sind 🙂

Klingt irgendwie liberal, merke ich grad, ist aber bei mir sogar noch passender grünliberal. Jetzt hab ich mir alle Positionen in deren Programm doch mal durchgelesen und so auf Anhieb nichts gefunden, dem ich vehement widersprechen würde.

Zum Beispiel der Punkt:

Wir stehen zum bewährten Drei-Säulen-System der schweizerischen Altersvorsorge, sind aber der Meinung, dass der Zeitpunkt der Pensionierung geschlechtsneutral flexibilisiert werden sollte und die Lasten ausgeglichen auf die Generationen zu verteilen sind.

Das sag ich schon seit Jahren. Ist doch völlig egal, wie das offizielle Pensionsalter festgelegt ist. Es muss ja gar keins geben. Man kann den Zeitpunkt der Pensionierung einfach selbst wählen, hat dann eben Altersguthaben in den drei Säulen, dann wird mit der Lebenserwartung gegengerechnet und die Rente oder der Kapitalbezug stehen fest. Wer eher aufhört, hat halt länger was von weniger Rente, wer später aufhört, hat tendenziell kürzer was von mehr Rente. Simpelste Versicherungsmathematik, bisschen Demographie mit Sterbetafeln, fertig. Ich seh das Problem nicht 🙂

Oder auch dieser:

Die Gleichstellung von Mann und Frau und aller Familien- und Lebensmodelle ist für uns selbstverständlich und muss sichergestellt werden. Dies bedingt beispielsweise die Sicherstellung von gleichen Löhnen für gleiche Arbeit, eine Gleichbehandlung zwischen Ehepaaren, eingetragenen Partnerschaften und Konkubinaten im Steuer- und Sozialversicherungsrecht, die vollumfängliche Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare sowie deren Zulassung zum Adoptionsverfahren. Kindererziehung soll für Männer und Frauen mit einer Berufstätigkeit vereinbar sein. Angebote für Tagesstrukturen und Teilzeitstellen sind für uns deshalb auf allen Stufen und für beide Geschlechter eine Selbstverständlichkeit. Der Staat soll den Familien nicht die Erziehungsverantwortung abnehmen, sie aber falls nötig dabei unterstützen.

Im Zusammenhang mit

Rolle des Staates
Wir stehen für einen starken aber schlanken Staat ein, der sich auf seine Kernaufgaben konzentriert, auf Eigenverantwortung basiert und seine Dienstleistungen wie ein modernes Unternehmen organisiert. Zu den Kernaufgaben des Staates gehören für uns das Setzen von Rahmenbedingungen für einen fairen und freien Wettbewerb, die Korrektur von Marktversagen, der Schutz der individuellen Freiheit und Sicherheit, der Zugang zu Bildung und Gesundheit sowie die Existenzsicherung von sich in einer Notlage befindenden Bewohnerinnen und Bewohnern unseres Landes. Es ist regelmässig und sorgfältig zu prüfen, ob Aufgaben durch den Staat effektiv und effizient erfüllt werden oder durch Private besser ausgeführt werden können.

ist die GLP wohl die Partei, in der ich mich am wohlsten fühlen würde. Ich glaub, den letzten zitierten Absatz haben sie aus Wohlstand für Alle abgeguckt 😀

Die FDP würde zwar in vielen Punkten auch passen, aber will eine zweite Röhre am Gotthard…

Asterix und die zweite Röhre

Heute war mal wieder ein sehr schöner Leserbrief in der NZZ zur zweiten Strassenröhre am Gotthard. Wenn ich Ende Februar mitstimmen dürfte, wäre mein Nein sicher. Das Verlagerungsziel von der Strasse auf die Schiene ist noch lange nicht erreicht und da will der Bundesrat wirklich die Kapazität durch den Berg de facto verdoppeln und dann aber, um dem Formalismus “keine Kapazitätserhöhung” Genüge zu tun, beide Röhren nur einspurig betreiben? Wer soll denn den Quatsch glauben? Sobald ein Verkehrsweg baulich da ist, wird er auch für andere Zwecke genutzt als offiziell festgeschrieben. Schönes Beispiel: die Magdeburger Sternbrücke. Die ist zwar nur für ÖV, Fussgänger und Velos (und auch nur mit dieser Beschränkung waren die staatlichen Fördergelder freigegeben), aber kaum waren mal auf den anderen Elbquerungen längere Bauarbeiten und damit Staus für die FahrStehzeuge, wurde flugs die Brücke als offizielle Umleitung freigegeben. Wenn die Strassen im Stadtpark noch besser wären und auf der anderen Parkseite noch eine weitere grosse Brücke, dann wäre da längst eine Autobahn. Städte sind für Menschen und nicht für Autos, so langsam kapieren das einige Leute aber doch.

Leserbrief, NZZ Nr. 2/2016, Seite 9
Leserbrief, NZZ Nr. 2/2016, Seite 9

Sinnvolle Alternativen zur zweiten Röhre gibt’s genügend. Ich würd’s als Liberaler über den Preis regeln. Eine nachfrageabhängige Strassentunnelmaut und für die, die wirklich nur von Norden nach Süden durch die Schweiz wollen, gibt’s eine rollende Landstrasse (z.B. von Basel nach Chiasso), die nicht teurer sein darf als die Tunnelmaut plus noch ein paar eingesparte Selbstfahrkilometer. Natürlich dann bei allen Tunneln, sonst weichen die Leute nur aus. Macht es den Leuten bequem und sie nutzen es, ganz sicher. Ich frag mich sowieso, was am Selber-Autofahren so toll sein soll. Ist doch nur anstrengend. Ich lasse lieber fahren und hab mich drum auch schon für die Verlosung von Eröffnungsfahrt-Tickets für den Gotthard-Basistunnel registriert.

Schnee weiter oben

So langsam kommt der Schnee doch in die Nähe. Theoretisch sollte es auch in Wil morgen früh schneien, und wir sind ja immerhin bei 600m ü.M. Auf der Rigi liegt jedenfalls schon gut Schnee. Da der Wanderweg teilweise auf den Gleisen der (blauen) Rigibahn entlangführt, konnte ich mal testen, wie gut so die Reibpaarung Schuhsohle-Schiene ist. Ich muss sagen, dass es sich auf der Zahnstange in der Mitte besser lief. Die Aussicht war wechselhaft gut bis mässig, zumindest war es nicht besonders voll oben. Der Temperatur- und Wetterkontrast zu den Nachweihnachtsvelotouren war jedenfalls deutlich.