Das Wetter spielt hier schon lustige Kapriolen. Den allgegenwärtigen und seit Jahrhunderten normalen Föhn bin ich ja inzwischen gewohnt, mit diesem kann’s auch im Winter mal zweistellige Celsius-Temperaturen geben. Aber dass man im November noch warme Velotouren (nicht im Tessin) machen kann und ich diese Woche noch in Bern in der Mittagspause mir mit T-Shirt fast einen Sonnenbrand geholt habe, ist doch nicht ganz normal.
Weil es jetzt auch so lange trocken war, hab ich mich doch noch mal entschlossen, einen schon lange gelösten Geocache (GC37RT2 (Im Park)anzugehen. Ich wusste, dass der unterirdisch sein würde. Der Krebsbach, der in Wil ein paar Meter nach dem Weier unterirdisch verschwindet, taucht irgendwo wieder auf, ist also vollständig verrohrt unter der Stadt. Dort, wo der Bach wieder auftaucht, muss man in den Tunnel einsteigen. Eben wegen der Trockenheit geht das momentan recht bequem mit Badelatschen und kurzer Hose.
Dann folgen etwa 250 Schritte im Tunnel, bevor es im 10m langen Rohr recht eng wird (ja, da muss man durch). Danach zeigt sich ein vielleicht 3x3m grosser Raum und dort drin ist der Cache versteckt.
Die SBB haben derweil schon auf Winterbetrieb umgestellt. Das bedeutet weniger Platz für antizyklisch Veloreisende wie mich. Auch ganz interessant: da ich jetzt nach Oerlikon muss, ist die morgendliche Fahrt (mit Velo im Zug) zum Flughafen und von dort die Runde nach Oerlikon ganz passend, im Minimum 6.5km. Wenn man natürlich noch Caches suchen geht, wird’s länger. Und wenn man dabei das Portemonnaie im Wald verliert (weil die Travel Bugs ganz unten in der Tasche sind), das erst im Büro bemerkt und dann nochmal zurückfährt, wird’s noch länger. Aber besser 10km mehr gefahren als Stress mit dem Sperren und Neubeantragen von Karten. Ab dem Fahrplanwechsel gibt es den morgendlichen Direktzug Wil-Oerlikon nicht mehr (07:11 Uhr, eh viel zu früh), dafür gibt es aber neu einen direkten Zug um 17:37 in der Gegenrichtung, wie ich festgestellt habe. Die Umsteigeverbindungen sind alle halbe Stunde 46 und 49 Minuten lang, da kann man auch nicht meckern.
Noch in der warmen Morgensonne wurde schon die Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt aufgehängt. Ich dachte schon, die Männer wollten den Blauregen beschneiden.
Der Wintereinbruch folgte gestern, wie angekündigt. Endlich monatsadäquates Wetter.
Ein bisschen saisonal bin ich dann doch — aber das Velo wird nicht eingemottet, sondern nur für Winterbetrieb fitgemacht.
Nächste Woche bin ich öfter in Thun, beim Mobiliar Forum Thun. Ich würde da ja mindestens einen Bindestrich dazwischensetzen, aber das interessiert eh keinen.