Nachdem ich die ganze Woche versucht habe, meine Arbeitsumgebung (Windows, Exchange) halbwegs erträglich zu machen, kam mir gestern abend doch noch die schnelle Erleuchtung. Anfangs hatte ich einfach Virtualbox installiert auf dem Arbeitslaptop, und darin dann mit verschiedenen Systemen experimentiert. Bei Gentoo ging irgendwie die Installation nicht, also habe ich kurzerhand ein Debian aufgesetzt. Allerdings fand ich den Paketmanager, die verschiedenen Distributionsversionen (lenny, squeeze, etc.) und das ganze Drumherum nicht toll. Insbesondere, als ich meine speziellen Anforderungen wie Vim-R-Plugin mit tmux und R umsetzen wollte, kam ich in die Paketverwaltungs-, Abhängigkeits- und Versionshölle von Debian. Zwar hatte ich es nach einer Weile doch hinbekommen, aber angenehm fand ich das nicht.
Gestern abend hatte ich dann die spontane Idee, einfach zu versuchen, meinen funktionierenden Gentoo-Laptop in eine VirtualBox-Maschine zu klonen. Das ging dann tatsächlich sehr einfach: neue Maschine in VirtualBox anlegen, diese mit einem Gentoo-LiveCD-Image booten (oder ein beliebiges anderes System, das dd und sshd hat), dafür sorgen, daß eine IP vorhanden ist und fertig. Der Laptop wurde dann ebenfalls von einem Live-System gebootet (Unetbootin ist sehr komfortabel, um einen USB-Stick dazu zu verwenden) und am Ende war es ein einfaches dd if=/dev/sda | ssh IP-der-virtuellen-Maschine dd of=/dev/sda
, um die komplette Festplatte des Laptops auf der Blockebene in die VM zu kopieren. Nach drei Stunden war alles erledigt, dann konnte ich noch die Virtualbox-Guestadditions installieren, die Netzlaufwerke mounten und hatte kurz vor Mitternacht ein wie gewohnt funktionierendes System. Und beim nächsten Rechnerwechsel nehme ich die virtuelle Maschine einfach mit.