FV Dosto probegefahren

Von aussen hatte ich den FV Dosto schon im Januar gesehen, gestern dann auf einer sowieso anfallenden Fahrt nach Bern hab ich gleich anderthalb Stunden probegesessen. Fährt. Ich hoffe, da kommt noch eine aktive Wankkompensation dazu, die erst noch eingestellt werden muss, denn das Wackeln und Schaukeln war extrem, fast so schlimm wie im Caltrain zwischen San Francisco und Palo Alto. Die Velostellplätze scheinen für Normalvelos brauchbar, aber sind, wie gesagt, über den gesamten Zug verteilt, so dass es in Ermangelung einer digitalen Belegungsanzeige (SBB-App oder Bahnsteig-Infotafeln) schon mal zu blöden Situationen im Regelbetrieb kommen könnte.

Ab dem Fahrplanwechsel soll ja der Zug auf der Linie zwischen Chur und Zürich via St. Gallen (Wil?) eingesetzt werden, ausserdem noch mit Halt in Oerlikon. Das könnte mir so passen:

Zürich Oerlikon wird neu auch von den InterRegio-Zügen bzw. ICN nach Wil–St. Gallen/Chur im Halbstundentakt bedient.

Veloreservation mit neuen Zugsnummern

Die SBB bieten für Velofahrer ja ganz grosses Kino: Neulich die Sache mit dem Velopass und jetzt folgt ja bald das Sommerhalbjahr, in dem man in den ICN-Neigezügen die Velostellplätze vorm Einsteigen reservieren muss. Das Tolle daran ist, dass ich das nicht mehr so einfach im Fahrplan erkennen kann, ob ein ICN oder ein normaler IC fährt, weil ja die Zugläufe jetzt neu numeriert wurden (IC1 = St. Gallen bis Genf, IR37 = St. Gallen – Basel).
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SBB-Velopass und Swisspass

Mein letzter blauer Velopass.

Alles begann damit, dass ich den Velopass jetzt auf dem SwissPass haben wollte, also keine blaue Karte mehr. Laut Pressemitteilungen und aktueller SBB-Webseite geht das. Also bin ich in Wil zum Schalter gegangen und habe entsprechend die Bestellung aufgegeben. Die meinten schon bei der Bestellung, dass das nicht ginge. Gut, also hab ich trotzdem bestellt und mir gedacht, dass ich das dann hinterher mit der Zentrale kläre.

Letzte Woche kam der Velopass, also die blaue Karte, wie in den Vorjahren auch. Interessant daran ist ja, dass sie den überhaupt noch auslösen/bestellen können. Wenn man schon konsequent alles auf die Mobilitätskarte SwissPass umstellt, dann sollte man doch die Mitarbeiter an der Front entsprechend schulen und diese Blaue-Karte-Rückfallebene einfach deaktivieren.

Heute habe ich entsprechend mit der GA-Hotline telefoniert, eine Viertelstunde lang. Erst wurde ich auf Italienisch begrüsst, dann ging’s aber mit Bärndütsch weiter und ich wurde zwischendurch zweimal auf Warteschleife gehängt, weil die Kollegin intern was klären und rückfragen musste. Nach der ersten Warteschleife wurde ich plötzlich auf Hochdeutsch wieder von ihr begrüsst und vorher meinte sie was von Schorsch/George, also die sind schon seeeehr persönlich da. Jedenfalls meinte sie am Ende des Gesprächs, dass sie mir die Umbuchung vom blauen Velopass auf den Swisspass macht und dass alles okay sei, wenn ich nichts mehr von ihr hören würde.

Intern läuft das so, dass sie die blaue Karte kündigen und zeitgleich in einem anderen System das Abo auf den SwissPass buchen.

Drei Minuten später hat sie mich wieder angerufen… Es ginge nicht, dass sie das intern bei sich zentral machen, weil sie die blaue Karte nicht vorliegen hätten. Ich hab mich nicht aufgeregt, sondern dachte nur: warum? Die Karte ist personalisiert, die kann niemand anders ausser mir verwenden und ich kann sicher nicht das gleiche Abo auf dem SwissPass und dem blauen Velopass missbrauchen. Naja. Sie hat mir dann eröffnet, dass ich am besten zum Schalter in Wil ginge, dort das Problem schilderte und dann sage, dass sie auf der Leitstelle anrufen sollen. Zusätzlich solle ich noch dem Personal sagen, dass sie mir den Velopass im CASA buchen und nicht im alten System. Toll, wenn der Kunde mehr Ahnung hat als die am Schalter, aber das passiert mir eh häufiger. Mein Bediener war jedenfalls richtig gut und schnell, ich musste ihm fast nichts erklären, er hat selbständig bei der Leitstelle angerufen und mir erzählt, dass er jetzt im alten System den Velopass kündigt und mir das gleichzeitig auf den SwissPass bucht. Am Ende meinte er, dass ich gleich mal am SBB-Automaten schauen könne, ob das Abo drauf sei.

Das tat ich umgehend. Und tatsächlich: es war angezeigt. Da habe ich also nebenbei gleich noch erfahren, dass der Automat das Abo scannen und anzeigen kann und dass er auch eine Live-Datenabfrage macht. Um das zu vervollständigen, habe ich zehn Minuten später auch noch den Kondukteur im Zug gefragt, ob er beim Scannen meines SwissPass’ auch einen Velopass sieht, und auch das war der Fall. Also haben auch die eine Live-Datenabfrage in ihren Geräten.

Aber hey, was tut man nicht alles, um eine Karte weniger im Portemonnaie zu haben. Es war zwar jetzt zeitlicher Aufwand für mich, aber ich hab wieder einiges dazugelernt und die Menschen, die mich bedient haben, waren alle nett und kompetent, halt nur nicht die bei der anfänglichen Bestellung.

Nachtrag am Abend: auf der Rückfahrt von Bern im IR17 (leider nicht der neue FV-Dosto) wurde ich bei der Kontrolle nach dem Scan des SwissPass’ doch tatsächlich gefragt “ach, dann ist das Velo unten ihres?”, was ich aber lachend verneinen konnte 🙂

Budgetabweichungen und Tunnelbauwerke

Nach der Umstellung auf Steuervorauszahlung schrieb ich:

Ab 2018 seh ich dann zu, dass die Abweichung zwischen meiner Schätzung und der tatsächlichen Steuerrechnung gegen Null geht, das ist Data-Scientist-Ehrensache!

Dass ich dazu so schnell Zahlen würde liefern können, hatte ich nicht erwartet. Vor vier Wochen habe ich mit etwa einer Stunde Arbeit die Steuererklärung gemacht und hatte vorher schon meine persönliche Schätzung gemacht, was am Ende herauskommen würde. Bereits nach vier Wochen kam der definitive Steuerbescheid für 2017: 0.2% Abweichung bei Kantons-/Gemeindesteuer, 2% Abweichung bei der Direkten Bundessteuer. Das kann noch besser werden, muss aber noch nicht mal unbedingt, weil meine Schätzung obendrüber lag. Transparenz sowie verständliche und nachvollziehbare Steuerregeln sind doch wirklich fein.

In dem Sinne habe ich auch nichts daran zu kritisieren, dass wir ein Luxusproblem haben, indem der Bundeshaushalt Überschüsse macht. Solange auf der anderen Seite noch Staatsschulden da sind, sollte man die erstmal tilgen. Alternativ könnte man das Geld zum Beispiel für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels verwenden:

Die Kosten einer allfälligen Ausrüstung des im Rohbau fertiggestellten Mittelabschnitts der zweiten Röhre (15 km) werden mit rund 400 Millionen Franken beziffert.

Das langt also dicke, da kann man gleich beim Zimmerberg-Basistunnel II weitermachen. Bzw. noch budgetgenauer wäre der Brüttener Tunnel, der mir sogar beim Pendeln sehr viel mehr bringen würde 🙂

Velostellplätze im Swiss Twindexx

Ende Mai hab ich den Twindexx mal in Bern fotografiert, mit der Absicht, doch mal die Velostellplätze anzuschauen. Damals waren die Türen noch nicht so viel mit Piktogrammen beklebt, das wurde jetzt nachgeholt. Gestern stand zufällig einer auf Gleis 4 im HB* herum — am Ende ist er mir wie in Scuol der RhB-RE genauso vor der Nase weggefahren, die ich grad zwecks Blick ins Innere nah ans Fenster gehalten hatte. Aber ich war ja fertig mit Anschauen.
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Eislaufen im Engadin

Endstation Scuol, wie schon im Juli 2014, so langsam kriege ich die Bündner Täler auf der (mentalen) Karte sortiert. Die Dialektausdifferenzierungen im Romanisch sind schon echt interessant, wenn man sich die Schriftsprache anschaut und die in Scuol nachdenken müssen, was in Disentis in der Zeitung geschrieben wurde. Es ist nicht mal so, dass ich gar nichts verstehen würde wie 2012 im Schweizerdeutschdialekt, sondern ich versteh einzelne Worte oder Wortgruppen und dann kommen wieder total ungewohnte Worte, die ich noch nicht mal in Einzelteile zerlegt bekomme. Challenge accepted, sag ich da nur (aber erstmal Italienisch auf C-Niveau bringen). Auf alle Fälle muss ich die Schriftsprache dazu sehen.

Jedenfalls kann man da auch Freiluft-Eislaufen, wie in Gstaad vor kurzem. Die Eisbahn auf 1260m Höhe, rundherum ordentlich Schnee und ein paar Dreitausender und diesmal mit persönlicher Führung (ohne Geocaches), dafür kann man schonmal einen Tagesausflug machen. Abfahrt in Wil um 06 Uhr bei 9°C (dort ging’s noch bis 13 Grad rauf, bevor ein Temperatursturz kam, das sagt mir mein Temperaturlogger), bis Landquart gab es quasi U-Bahn-Gefühl*, weil es ja eh dunkel war. Direkt nach Landquart ging’s rauf und plötzlich lag überall Schnee.

*Swiss Metro braucht keiner, die sollen doch einfach im Dunkeln fahren, nachts ist auch kein Verkehr 🙂 Ausserdem will doch keiner in 12 Minuten von Bern nach Zürich, obwohl das mit dem Viertelstundentakt noch hinkommen würde. Lasst die Leute lieber zu Hause arbeiten, anstatt sie täglich durch die Gegend zu kutschen.

Landquart um 07:37 am 03.01.2018

Dank SNB hab ich auch fast immer das Merkblatt dabei, wie lang die Bahntunnel sind und bin daher heute 2x19km Veraina-Tunnel gefahren. Die Schriftgrösse auf dem 10er-Nötli ist grad noch lesbar ohne Lupe im richtigen Licht. Der Veraina hat Swisscom mit 4G und Salt komplett ohne Netz. Bei der Rückfahrt stand ich grad am Zug und hab durch das Fenster von aussen aufs RhB-Streckennetz geschaut und gewitzelt, dass der Zug jetzt hoffentlich nicht abfährt, als er genau dies tat. Aber nur, weil er noch Fracht von Gleis 1 anhängen wollte.

Vermutlich der Piz San Jon hinten im Bild.

Bern-Burgdorf-Bundeshaus

Die Schlange war nicht vorhanden.

Wenn man schon mal mehrmals in Bern ist, kann man ja auch in der Nähe übernachten, wobei Nähe in den sogenannten Vielvelofahrerentfernungskilometern (=fühlt sich kürzer an) definiert ist. Gut 25km einfache Strecke, gestern im teilweisen Nebel mit Abendsonne von Bern Richtung Norden, heut im Nebel wieder Richtung Süden, jeweils um die 0 Grad, heute morgen leicht kälter, was mir der Chainglider durch verstärktes Rattern gemeldet hat. Die Spikes summten vor sich hin. Gestern lief mir direkt vorm Bundeshaus noch Bundesrat Ueli Maurer entgegen, geschäftig mit Aktentasche in der Hand, kein Begleitschutz, so sollte das für einen Volksvertreter auch sein.

Aber die Idee war ja auch, mal den Velokeller der Mobiliar auszuprobieren, so wie ich das bei der Migros regelmässig getan hatte. Badge ranhalten, reinfahren und gut — besser ist aber, dass gleich die Duschen und die Garderobe folgen, was bei der Migros nicht so gut gelöst war.

Die unbeschriftete Einfahrt zum Velokeller. Wobei “Anlieferung” ja auch okay ist.
Tür auf. Das Enterprise-Tür-Zischen müsste man mal einbauen.
Ziemlich viele ungenutzte Veloleichen, aber immerhin.
Eine Garderobe mit genügend Duschen.

Nervig ist dann der Aufstieg ins Gebäude, wenn man den zum ersten Mal macht. Noch nerviger ist es, den Weg zurück zu finden, weil es drei (oder vier?) unterirdische Parkdecks gibt. Die gleiche Menge an Fahrzeugen passt übrigens auch in den Velokeller.

Produktiv würde ich heute morgen eh nicht sein, also bin ich nach der Fahrt ins Büro gleich ins Bundeshaus gelaufen, weil die Wintersession im Parlament läuft, der letzte Besuch war Ende Februar 2017. Der Nationalrat hat grad das Thema automatischer Informationsaustausch mit Neuseeland behandelt, weil es da das Problem gibt, dass Auslandschweizer in Neuseeland wohnend ihre schweizerische Rente beziehen, diese aber von Neuseeland besteuert bzw. auf die NZ-Rente angerechnet wird. Da muss ich mal im Auge behalten, wie das ausgeht, das wäre ja durchaus eine Option für nach der Pensionierung.

Nach der parlamentarischen Beratung zum AIA ging es um die Vollgeldinitiative, die ziemlich abgelehnt wird, von allen Seiten. Der Gegenvorschlag, lieber das Eigenkapital der Banken zu stärken, wäre wohl auch in meinem Interesse, weil ich keine Lust habe, Banken mit (meinen) Steuern zu retten.

Zu den schönen selbstsprechenden Helvetismen wie Auslegeordnung und Vernehmlassung füge ich noch Differenzbereinigung hinzu. Wenn sich Nationalrat und Ständerat nicht einig sind, haben sie halt Differenzen und die müssen bereinigt werden. Das Verfahren ist ziemlich klar definiert.

Bei der Bundespräsidentenwahl für 2018 wurde Alain Berset gewählt, aber ich hab ihn gar nicht gesehen von der Zuschauertribüne aus. Aber das Amt wechselt ja sowieso alle Jahre, er ist mehr ein primus inter pares.

Mobilitätskosten (immer dasselbe halt)

Ein ungewohnter Anblick für eine Dose.

Der Rohloff-Service für die kleine Schwarze war diesmal mit 226 Fr. deutlich günstiger als die Quasi-Totalrevision der silbernen am Patria Terra im März 2016 mit >800 Fr.. Aber es war wirklich nötig, da sich Vorbesitzer und aktueller Besitzer beim Quälen selbiger wohl nicht viel nehmen. Schon letztes Jahr wollte ich sie abgeben, aber bekam von Rohloff via Telefon eine Standpauke, dass das Ölen vielleicht normal sei. Also bin ich sie jetzt halt ein Jahr gefahren in Neuseeland, Kalifornien und im Inland über grosse Höhendifferenzen — sie hat eigentlich permanent leicht getropft. Die Befüllung mit 25ml Spülöl vor der Tessin-Tour vorletztes Wochenende und das Ablassen von gerade mal 27ml (statt 50ml) zeigte die Undichtigkeit relativ klar. Rohloff hat auch diesmal wieder versucht, mich aus Kassel anzurufen, aber ich war nicht erreichbar 🙂 Jedenfalls gehe ich jetzt davon aus, dass sie im Gegensatz zum Fahrer ganz dicht ist.

Auf die Mobilitätskosten als Thema komme ich deswegen, weil ich grad Daten aus der Autoversicherung auswerte und ich mangels eigenem Fahrzeug absolut keine Ahnung habe, was eine Haftpflicht und eine Teil-/Vollkasko bei uns* kosten. Nehmen wir mal an, ich hätte einen neuen Skoda Superb Kombi, da kommt eine Haftpflichtprämie von 500 Fr. und eine Kasko von 700 Fr. (bis insgesamt sogar 1800 Fr., je nach Deckung) raus. Einen Parkplatz bräuchte ich ja auch noch, der kostet 150 Fr. im Monat. Also würde ich schon 200 bis 300 Fr. im Monat zahlen, nur dass die Dose (eine andere als die oben) herumsteht, da bin ich noch keinen Meter gefahren. Wow. Wenn man da den Wertverlust eines Neuwagens noch dazunimmt (Tabelle siehe hier bei comparis), kann man über 5 Jahre noch 50% des Neupreises abschreiben, was bei dem Superb etwa 15k, also 3000 Fr. im Jahr ausmachen dürfte. Das sind nochmal 250 Fr. im Monat. Da lobe ich mir doch immer wieder meine Fehlanreize setzende Mobilitäts-Flatrate.

*im Land und in der Mobiliar.

Autonomes Shuttle in Fribourg

Vor fast drei Jahren war ich in Fribourg, bei wunderschönem Spätherbstdezemberwetter. Heute bei eigentlich normalerem Herbstwetter erneut, um ein autonomes Shuttle (hier der deutsche Link: tpf.ch zum autonomen Shuttle) auszuprobieren. Es ist genau das gleiche Fahrzeug wie in Sion, halt nur nicht in Postautogelb.
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Liegevelomobilist

Bei anderen Leuten geht der Schritt vom Liegevelo übers Rennliegevelo zum Velomobil. So weit bin ich noch nicht. Vorteil vom Velomobil: kein Sonnenschutz notwendig und es ist gelb. Nachteil: keine Rohloff und die Notlaufeigenschaften der Reifen halten nur bis 3 Bar*. Ausserdem bin ich an den Schultern zu breit für dieses spezielle Gefährt, das u.a. auch in der Schweiz erhältlich ist. Im Prinzip ist es ein voll verschaltes und dafür immer noch sehr leichtes Dreirad.

Regen und Sonne im Thurgau, dazu ein Velomobil und ein Liegevelo. Ein ganz normaler Freitagmorgen.
Zwei gewöhnliche muskelbetriebene Fahrzeuge.

Ich fahr erstmal noch ein bisschen Liegevelo. Und ja, die Beitragskategorie Mobilität stimmt 🙂

*ein weiteres Beispiel für Luxusprobleme