Personalisierte Preise im Supermarkt

Via digitale Coupons kommen so langsam die personalisierten Preise. Beim Coop hab ich das in der Supercard-App schon eine ganze Weile, die Migros hat seit kurzem auch digitale Bons. Ich kann also vor dem Einkauf bestimmte (auf mich zugeschnittene) Angebote aktivieren und der Rabatt oder die Aktion werden dann direkt an der Kasse eingelöst. Zum Beispiel ein 30%-Bon auf alle Kaltbach-Käseprodukte: im Regal oder in der Werbung stand davon nichts, aber ich hatte den in der App verfügbar. Also hab ich den Bon aktiviert und dann 2kg Raclettekäse 30% günstiger gekauft. Kunden vor und hinter mir an der Kasse zahlen dann also einen anderen Preis als ich, was ja schon fast ein personalisierter Preis ist — je nachdem, wie gross die Gruppe der Kunden ist, die den Bon bekommt und ob alle -30% bekommen oder manche -20% oder andere sogar +10%. Gut, bei letzterem müsste man dann den Bon wohl zwangsweise aktivieren.

Die logische Erweiterung sind dann vollständig personalisierte Preise, wie dieser Technology-Review-Artikel gut beschreibt. Es gibt Pilotprojekte, die Kunden sind zufrieden und der Supermarkt auch. Was also online schon lange funktioniert (z.B. die verschiedene Zahlungsbereitschaft je nach Betriebssystem oder Browser festzulegen), kommt dann auch irgendwann in den Einzelhandel.

Mustergültige Überreaktion

Ich finde, da sollten einige M-Entscheider mal zum Militär gehen, um den Begriff Verhältnismässigkeit aufzufrischen. Wenn man einen Sprayer in der Unterführung erwischt, wird der doch auch nicht gleich erschossen.
https://community.migros.ch/m/Top-Themen/Unverzeihlich-Hitler-und-Mussolini-auf-Kaffeerahm-Deckeli. Über Napoleon oder Stalin hätte sich sicher niemand beschwert, sondern milde darüber gelächelt. Und genau das hätte man hier auch tun sollen.