Nicht-Schneeschuhbesteigung vom Hohen Kasten

Bereits gestern hatte ich mich zum Besuch des Hohen Kasten entschieden, einem der recht exponierten Berggipfel des Alpsteins. Da konnte ich auch gleich mal den seit dem Fahrplanwechsel neuen REX zwischen Wil und Chur (bis Gossau) testen.

Da die Seilbahn gestern und heute wegen Föhns nicht fuhr, hatte ich mich also bepackt und (war) entschlossen, hoch zu laufen. Während in Wil noch der Nebel herrschte, war ab Herisau bereits Fernsicht vorhanden und in Appenzell wurde es sonnig und war deutlich wärmer als bei mir daheim vor der Tür. Es waren wegen Seilbahnstillstand auch kaum Leute dort unterwegs, also war ich beim Auf- und Abstieg auf mich allein gestellt. Angegeben waren neun Viertelstunden für den Aufstieg, die waren für mich sogar bei den vorhandenen Schneemassen ohne Schneeschuhe noch zu unterbieten. Recht genau ab der Kammhöhe unterhalb vom Gipfel, wo man panoramisch ins Rheintal schauen kann, war wunderschönstes Sonnenwetter, das für die Strapazen bis dorthin entschädigte. Weiter aufwärts ging es dann im Zickzackkurs und oben angekommen war natürlich bei den gastronomischen Einrichtungen alles verriegelt und verschlossen, wobei ich auch der einzige Gast dort oben gewesen wäre und das Personal genauso wie ich hätte aufsteigen oder einfliegen müssen.

Der Abstieg ging dann bedeutend schneller, weil ich meinen Aufstiegsspuren folgen konnte und nicht suchen musste. Ausserdem konnte ich mehrfach den Hosenboden zum schnellen Abbau von Höhenmetern verwenden. Beim Abstieg wurde es also erst wieder wärmer und dann beim Umstieg und Ausstieg in Gossau bzw. Wil war’s wieder neblig und kalt.

Im Vergleich der Strecke vom Aufstieg mit der Strecke vom Abstieg stelle ich fest, dass letztere deutlich kürzer ist. Na vielleicht gab’s irgendwo eine Abkürzung 🙂

Der Bombardier-REX zwischen Wil und Chur.
Der Bombardier-REX zwischen Wil und Chur.
Aufstiegszeit zum Hohen Kasten doch recht kurz.
Aufstiegszeit zum Hohen Kasten doch recht kurz.
Endstation vom Postauto entspricht der Bergstation der Seilbahn.
Endstation vom Postauto entspricht der Bergstation der Seilbahn.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick zum Säntismassiv.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick zum Säntismassiv.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick Richtung Osten übers Rheintal (nicht abgebildet) hinweg.
Wegweiser auf Kammhöhe, Blick Richtung Osten übers Rheintal (nicht abgebildet) hinweg.
Rückblick ins Tal.
Rückblick ins Tal.
Spiegel spiegel Dich.
Spiegel spiegel Dich.
Ein fetter roter Hydrant in der Sonne. Ich glaub, wenn man da Wasserdruck haben möchte, muss man sich dem Hydrant'schen Imperativ beugen.
Ein fetter roter Hydrant in der Sonne. Ich glaub, wenn man da Wasserdruck haben möchte, muss man sich dem Hydrant’schen Imperativ beugen.
Hinter Appenzell fing wieder der Nebel an.
Hinter Appenzell fing wieder der Nebel an.
Blick ins Rheintal, Richtung Süden. Menschenleerer Gipfel.
Blick ins Rheintal, Richtung Süden. Menschenleerer Gipfel.
Gipfelfoto. Kann man auch in einer Bäckerei machen (Achtung: Rätsel!).
Gipfelfoto. Kann man auch in einer Bäckerei machen (Achtung: Rätsel!).
Rückblick von der Talstation, jetzt mit Sonne von Westen.
Rückblick von der Talstation, jetzt mit Sonne von Westen.

Duo Calva in Wil SG

Duo Calva, 11.01.2014, Wil SG, Bühne am Gleis
Duo Calva, 11.01.2014, Wil SG, Bühne am Gleis

Erst 12, dann 5, und am Samstagabend war ich zu Besuch beim Duo Calva, in deren Programm Heute Abend: Zauberflöte. Grosse Oper für zwei Celli. Vor etwa hundert Gästen haben die beiden, Alain und Daniel, zu zweit als Aushilfscellisten auf den Rest vom Orchester wartend, der nie erscheint, den gesamten Konzertabend mit virtuosem Spiel und Musik-Comedy unter Einbezug des Publikums gestaltet. Lohnt sich 🙂 Statt fand der Abend in der Bühne am Gleis der Kulturwerkstatt Wil.

Jahresabschluss 2013

Nun ja, alle sieben Bundesräte hab ich im 2013 nicht geschafft, aber immerhin drei Altbundesräte plus Christoph Blocher. Im Gegenzug war ich gefühlt jede zweite Sendung bei Giacobbo/Müller und es geht Ende Januar auch gleich genauso mit der Sendung und meinem Besuch weiter. Vielleicht treff ich ja da ein paar Bundesräte in diesem Jahr.

Finanzmässig hab ich’s ja echt nicht geglaubt, aber meine Datensammlung und deren Auswertung sprechen echt Bände. Es kommen tatsächlich 1050 Franken pro Monat nur für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln, Supermarkteinkäufe und ein paar Zugfahrten zusammen. Dazu noch Miete (1230), Nebenkosten (120), Zeitung (50), Krankenversicherung (400) und die Kinderfahrten (250) und schon sind 3100 Franken beisammen. Interessanterweise ist das auch ziemlich genau das, was das hiesige Betreibungsamt als Existenzminimum ansetzt (pdf). Das relativiert doch ziemlich die Tatsache, dass zum Beispiel LIDL oder ALDI hier gross Werbung mit 4000 Franken Monatslohn für den Job als Verkäufer machen. Davon geht erfahrungsgemäss etwa ein Viertel an Steuern/Abgaben weg und schon ist man beim Existenzminimum angekommen.

Golfspielende Gemeindenamen

Bei der heute in voller Kirche abgehaltenen Trauerfeier für ein (Ex-)Orchestermitglied gab’s, neben anlassentsprechender Musik, auch den längsten Schweizer Gemeindenamen Niederhelfenschwil zu bestaunen. Auch wenn die Kirche im Dorf gelassen wurde, ist sie ziemlich gross und schmuck für eine Gemeindegrösse von nicht mal 3’000 Personen. Randvoll war sie zur Trauerfeier auch. Wir haben die üblichen Verdächtigen zu einem solchen Anlass gespielt (Air von Bach, Largo von Händel, Trauermarsch von Chopin, etc.). Dass einige der gemalten Personen an den Wänden vermeintlich Golf spielen könnten, war nicht meine Idee — sorry für die Handyfotos, die Schlaufonkamera kann’s nicht besser.

Die Fenster sind echt, aber die Simse und die Fensterumrahmung sind aufgemalt. Wesentlich wichtiger: es ist eine Uhr drin.
Die Fenster sind echt, aber die Simse und die Fensterumrahmung sind aufgemalt. Wesentlich wichtiger: es ist eine Uhr drin.
Golfspieler 1
Golfspieler 1
Golfspieler 2
Golfspieler 2

Neue Direktverbindung ZRH-LEJ

Ja, die Schweizer Airline Darwin gibt’s schon eine Weile, aber ab dem 30. März 2014 nehmen sie eine Direktflugverbindung Zürich-Leipzig/Halle in den Flugplan auf. Preislich fallen eh immer mindestens die Steuern und Gebühren von 113 Franken pro Person an, also wird es sicher nicht günstiger als Bahn mit BC50, ist aber wesentlich schneller. Und die fliegen mit Propellermaschinen von Saab oder ATR, das ist doch mal Abwechslung vom Airbus/Boeing-Standard. Am Heimatsitz der Airline in Lugano sind wir auf der Tessin-Tagestour im Februar vorbeigekommen.

Rückflug ins Fürstenland

Immerhin hatte meine Rückreise per Flieger TXL-ZRH noch den Vorteil, dass ich in Zürich am Flughafen zur Migros einkaufen gehn konnte, weil ich daheim nichts mehr hatte. Vom Zeit- und Geldbedarf her ist es bei Anfangspunkt Wil SG und Endpunkt Wernigerode egal, ob ich komplett mit der Bahn fahre oder ob ich eine Teilstrecke Zürich-Berlin/Tegel fliege. Na nächstes Mal fahr ich wieder Zug, das ist bequemer, auch wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich niedriger ist.

Morgens hatten mich die Jungs noch vollgemault, dass es ja so warm wäre und wozu sie denn ihr Winterfell, ihre Schneehosen, Mützen und die heizbaren Smartphonehandschuhe eingepackt hätten, aber das war ja gegen Abend mit Nachtfrost in Wil wieder kein Problem.

Sonnenaufgang über Wernigerode
Sonnenaufgang über Wernigerode

Pünktlich zum jährlichen Silvesterlaternliumzug waren wir wieder daheim und letzterer ging fast direkt an der Haustür vorbei. Kultur eben.

Silvesterlaternliumzug in Wil SG
Silvesterlaternliumzug in Wil SG

Bequeme Mobilität

Weil mein Küchentisch noch die falschen Dimensionen hatte, musste ein neuer her, welcher sich wiederum schlecht in der S-Bahn transportieren lässt, also gab’s das zweite Mal dieses Jahr Mobility. Dass die letzte Anmietung schon eine Weile her war, wurde mir bewusst, als ich keine Reservierung für das Auto tätigen konnte, weil mein Führerausweis abgelaufen war. Der war zwar eigentlich nicht abgelaufen, sondern ich hatte mich dort mit dem deutschen Führerschein registriert, der im Zuge des Umtauschs in den Schweizer Führerausweis nach Abgabe entwertet wurde. Das zeigt auch, dass es irgendwo ein zentrales Register mit gültigen bzw. ungültigen Führerscheinen geben muss. Nach Einsendung einer aktuellen Ausweiskopie ging’s dann doch sehr fix (die beste Hotline, die ich kenne) und ich konnte die vier Minuten zum Auto laufen, das in einer Garage trocken und eisfrei abgestellt steht, und diesmal sogar schon vorgewärmt vom letzten Benutzer. Zu IKEA ist es jetzt insgesamt 20km weiter, also 50 statt 30km und fieserweise verschwindet kurz vor St. Gallen der Nebel und alles ist sonnig, während ich in Wil mehr im Nebel sitze. Vielleicht hätte ich doch lieber in die andere Richtung umziehen sollen. 14 Uhr Start in Wil, 15:55 Uhr wieder Abgabe per Abstellen in der Garage, Reservierung vorzeitig beendet, fertig. Viel bequemer, mal abgesehen von einem Chauffeur auf Bereitschaft, geht’s echt nicht.

Mobility-Kombi am Hofberg.
Mobility-Kombi am Hofberg.