Die Premiere von La Traviata nähert sich, am Freitag folgt der heutigen Hauptprobe noch die Generalprobe und dann wird scharf gespielt. Da wir genügend Cellisten sind (keine 12, aber 7, vier sind jeweils besetzt), hatte ich heut Pause und konnte mir den Durchlauf mal aus Zuschauerperspektive anschauen. Vom Orchester sieht man quasi gar nichts, man hört’s nur, also wirklich wie eine Art Jukebox mit Dirigent. Aber ohne Orchester wär’s auch wieder doof. Das Bühnenbild ist tatsächlich sehr einfach gehalten, aber nicht minder effektvoll. Besonders der Schluss, als Violetta (nach gefühlt stundenlangem Dahinsiechen) endlich stirbt, lohnt sich, drum hab ich davon auch kein Foto, sonst wär ja die Überraschung weg. Der Besuch bei der Regiebesprechung damals hat sich gelohnt, da weiss ich zumindest, was sich die Regisseurin dabei gedacht hat. Und auch ohne die Erläuterungen wär es selbsterklärend gewesen.
Die ganze Story mit der kranken Kurtisane erinnert mich doch irgendwie an meinen Lieblingsmusikfilm Moulin Rouge, wo Nicole Kidman dahinstirbt, irgendwie ist es da noch mit Teilen aus La Bohème vermischt. Die hiesige Oper ist aber deutlich ernster und weniger schnulzig-kitschig.
Ein Haufen Leute auf der Bühne.Violetta am Flügel.Alfredo und Annina am Bett. Sieht hier aus wie ein Bühnentechniker, ist aber der saugute Solist.Ungefähr zwei Höhenmeter über meiner sonstigen Perspektive.
Nach dem gestrigen totalen Netzwerkausfall beim MGB (bei uns), der mir mangels Arbeitsmöglichkeit einen sonnigen Nachmittag in der heimischen Hängematte bescherte, steht für zukünftige Analysen des Mondeinflusses auf die Migros-Verkäufe glasklar fest, dass die Leute vermehrt mit Bargeld zahlen, wenn die Vollmondphase (wie gestern) herrscht. Natürlich erst dann, wenn man in drei Jahren diese Analyse macht und dann vergessen haben wird, dass am 05.01.2015 einen halben Verkaufstag lang keine Kartenzahlungen möglich waren. Immerhin war’s so ziemlich der generell verkaufsschwächste Wochentag.
Bisher ist noch nicht mal eine Klarstellung erfolgt, woran es denn lag. Mit Geheimhaltung kommt man aber in dem Fall nicht weiter, auch wenn es für die Verantwortlichen peinlich sein mag. Fehler machen, Fehler zugeben, Fehler beheben. Ersteres nach Möglichkeit nur einmal, letzteres beides immer. Korrektur (im Intranet): es waren zentrale, redundant ausgelegte Netzwerkkomponenten, die sich gegenseitig behindert und damit das Netzwerk lahmgelegt haben. Fragt sich nur noch, warum das so plötzlich ausgelöst wurde. Dass da Netzwerkkomponenten ausgefallen waren, hatte ich mir vorher auch schon anhand der Symptome zusammengereimt. Immerhin wird der richtige Schluss gezogen: man kann sowas nie vollständig vermeiden, also sollte man einfach die Folgen eines solchen Ausfalls minimieren. Resilienz eben.
Wie gibt man möglichst schnell 3’875 Franken aus? Einfach das GA erneuern und gleich noch den Velopass dazukaufen. Im täglichen Pendlerverkehr würde ich mir schon echt komisch vorkommen, da mit einer echten Fahrkarte anzutanzen oder vielleicht noch mit dem Handyticket. Bei der Kontrolle wird einfach wahlweise gelangweilt oder freundlich das GA gezeigt und fertig. Ein paar Schnellbremsungen habe ich dieses Jahr auch schon erlebt, da rutscht dann schon mal der Kaffeebecher vom Klapptisch und man wundert sich über den Reibungskoeffizient der Paarung Stahl-Stahl (Rad-Schiene). Wenn die Pendler sich aber so benehmen würden wie die Leute, die ausserhalb der Pendelzeiten Zug fahren, dann gäb es bei gleicher Zugbefüllung echtes Chaos. Leute, die ihre Koffer und Taschen durch den ganzen Wagen schleppen, sie mitten im Weg stehen lassen, direkt an den unmöglichsten Orten selbst stehen bleiben (hierbei ganz beliebt: direkt nach dem Aussteigen vor der Zugtür auf dem Bahnsteig mit zwei fetten Koffern), keine Ahnung von Fahrplan und Strecke haben und auch noch im Zug den Billettkontrolleur aufhalten. Selbstredend regen die sich über den Fahrpreis auf, über das Geschaukel des ICN und können wahlweise nicht in oder gegen die Fahrtrichtung sitzen, was dann bei einer Fahrt von St. Gallen nach Bern bedeutet, dass sie in Zürich den Platz wechseln müssen. Für Euch Nicht-Gegen-Die-Fahrtrichtung-Fahren-Könnenden wurde ja extra die Durchmesserlinie erfunden, die Zürich HB vom Kopfbahnhof in einen Durchgangsbahnhof verwandelt. Nur für Euch, für niemanden sonst. Echt Luxusprobleme 🙂
Nach einem Jahr GA muss ich meins jetzt erneuern und war zu diesem Behufe den ganzen Tag in fünf verschiedenen Coops, um dort Reka-Checks mit 3% Rabatt zu erstehen, mit denen ich dann wiederum das GA am Schalter bezahlt habe. Pro Coop-Filiale gibt es eine Tageslimite von 1’000 Fr., die wohl eigentlich per Vorzeigen der Supercard überprüft werden soll, aber dass man einfach zu einem anderen Coop / Coop City / Coop Bau+Hobby gehen kann, war wohl im System nicht vorgesehen. Das Gleiche auch bei der Bezahlung der Reka-Checks: eigentlich soll man die nur mit Maestro/V-Pay bezahlen (Verkäufer-Gebühren? Marge?), aber wenn keiner hinguckt, kann man auch die Kreditkarte in das Lesegerät stecken und dann mit der bezahlen. Kontaktlos ist das noch viel einfacher: in der rechten Hand die Maestro-Karte halten und so tun, als ob man die ins Terminal steckt, dabei mit der linken Hand das Portemonnaie mit der kontaktlos lesbaren Kreditkarte nah genug links ans Lesegerät halten und dann halt die korrekte PIN für diese Kreditkarte eingeben (da Betrag grösser 40 Franken).
Jedenfalls bin ich mit einem Stapel Quasi-Bargeld an den Bahn-Schalter, hab gesagt, dass ich mein GA erneuern möchte und noch den Velopass dazu und nach 20 Sekunden hatte ich die Quittung für das GA und weitere zehn Sekunden später die für den Velopass. Das Geldzählen hat dann doppelt so lange gedauert und nach zwei Minuten war ich wieder draussen. Das ging wesentlich schneller als die Online-Bestellung! Ich glaub, Auto kaufen ist umständlicher, zudem muss man ja dann noch selbst fahren, es kommt auch keiner mit der Minibar vorbei, es ist kein Klo drin und den 12V-220V-Wechselrichter hab ich auch nicht immer dabei. Vielleicht ist ja auch die Bediengeschwindigkeit am Schalter zum Preis des erworbenen Produkts umgekehrt proportional, das kann ich mangels Schaltererfahrung nicht entkräften.
Vor inzwischen gut anderthalb Jahren hatte ich mein damaliges Schlaufon mit einer Metallplatte ausgerüstet, damit es sich an eine ebenso zusammengebastelte Autohalterung magnetisch anhängen könnte. Die Autohalterung existiert weiterhin, das Schlaufon wurde vor kurzem durch ein Prestigio 5454 Duo ersetzt. Das Routing erledigt inzwischen Locus (nicht mehr OSMAnd) — es hat zwar keine echte Offline-Routenberechnung (gleichwohl aber weltweite OSM-Offline-Karten), aber da ich in einem Fahrzeug sitzend sowieso fast immer Online-Verbindung habe, stört mich das nicht weiter. Für die Velo-Navigation gibt es aber die sehr nützlichen Offline- (und Im-Voraus-) Dienste von BRouter und zum Geocachen eignet sich Locus ebenfalls.
Damit also das neue Schlaufon auch unverkennbar zu meinem eigenen würde, habe ich lange nach einer dünnen Metallplatte gesucht, die ich mit Zweikomponentenkleber auf die Rückseite aufkleben könnte. Fündig geworden bin ich bei einem Set Japan-Spachtel für 2.95 Fr. (Jumbo). Von der kleinsten Spachtel konnte ich ein quadratisches Stück abdremeln, die Kanten ab- und anschleifen, die Ecken abrunden und dann die Platte aufkleben.
Rechts die halbierte Spachtel.Abschleifen des quadratischen Blechstücks.Auf der anderen Seite ist das Blech und wird durch Magnete angezogen.Aufgeklebtes Blech, Kleberückstände entfernt.Schlaufon mit Locus in Aktion.
Das Telefon kann ansonsten schon einiges, hat allerdings keinen Hardware-Kompass und kein NFC. Ansonsten kann man für 130 EUR (derzeit bei 160 EUR) nicht meckern:
Dual-SIM LTE (im Android kann die Karte, die im LTE-Netz funken soll, ausgewählt werden — die entsprechend bezeichneten SIM-Schächte machen keinen Unterschied)
Android 4.4
11.43cm-Display (kein HD, 540×960)
ganz akzeptable 8MP-Kamera
Akkulaufzeit etwa 24h bei gelegentlicher Benutzung, beide SIMs aktiviert
Was komischerweise nicht funktioniert, ist die wahlweise Abschaltung und Zuschaltung einzelner SIM-Karten. Beim Xperia tipo mini konnte ich beispielsweise die deutsche Roaming-SIM einfach deaktivieren und die Schweizer Orange-SIM als alleinige SIM nutzen. Das geht bei dem Prestigio nicht, da kann ich die SIM zwar vermeintlich im System deaktivieren, kann sie aber nie wieder aktivieren, sondern nur durch SIM-Karten-Tausch ein erneutes Erkennen der SIM erwirken. Vermutlich ein Software-Bug. Root bin ich auch noch nicht, das ist aber noch nicht so dringend, womöglich sollte es mit framaroot dann zu bewerkstelligen sein.
Bei dem Sonnenaufgang bin ich doch glatt einen Takt später nach Zürich gefahren, um mir das Sonnenaufgangsspektakel noch anzuschauen. Aber da scheinbar eh alle schon in den Ferien sind, war auch dieser ICN dann relativ leer.
Das, was jetzt in einer Studie herausgefunden wurde, wusste ich auch vorher schon: eBook-Reader mit Beleuchtung beeinträchtigen die biologische Uhr mit messbaren Folgen. Der eigentliche Titel des Telepolis-Artikels leitet in die Irre (Rötzer-reisserisch-typisch), denn es sind nicht die eBooks, es sind die beleuchteten Lesegeräte. Dass ich schlechter einschlafe und am nächsten Morgen unausgeschlafener bin, wenn ich am Abend noch vorm Schlafengehen auf dem Tablet herumspiele (z.B. mit Duolingo-Sprachkurs), weiss ich schon lange. Beim eBook-Reader ist es genau das Gleiche, wenn er hintergrundbeleuchtet ist. Wenn ich allerdings die Hintergrundbeleuchtung abstelle und stattdessen mit normalem Umgebungslicht lese, hat der Reader für mich keinen Unterschied zu einem Papier-Buch. Eben deswegen ist ja für mich auch das NZZ-EPaper auf dem Tablet keine Lesealternative, denn ich sitze sowieso schon den ganzen Tag vorm Monitor. Drum auch das calibre-Recipe für die NZZ, was seit dem ersten Ausprobieren zuverlässig funktioniert und mir die aktuelle NZZ-Ausgabe in die Dropbox stellt. Ausserdem kann man ein EPaper beim Umzug nicht zum Einwickeln von Glas, Tellern und sonstigen Dingen verwenden oder als Notizpapier für Geocache-Details, wenn man grad sonst nichts zum Schreiben dabei hat.
Da jetzt die morgendlichen Züge nur noch halbvoll gegenüber der üblichen Belegung sind, schliesse ich mal messerscharf, dass viele Berufstätige schon in den Ferien sind. Da bietet es sich doch an, morgens mal am Bahnhof Stadelhofen auszusteigen und via Quaibrücke und Innenstadt den Weg zur Arbeit anzutreten. Den Bildern zufolge hat es sich heute gelohnt, auch wenn sie bewusst nicht ganz realistisch aussehn sollen.
Der Uetliberg in der Morgensonne des 23. DezemberHinterm Opernhaus hat die Sonne Dichtestress am frühen Morgen.
Gute zweieinhalb Stunden trennen mich von der Saanestadt Freiburg und eigentlich wollte ich ja nach Genf fahren, bin dann aber spontan in Fribourg ausgestiegen, weil ich da noch nicht gewesen war. Nach ein paar Stunden per Geocache geführter Wanderung hatte ich etliche Höhenmeter geschafft und mich bei den vielen Brücken, die über die Saane führten, verzählt. Es fällt jedenfalls auf, dass alles zweisprachig ist und es war teilweise auch erhellend. Dass “Notre Dame” nichts anderes als “Liebfrauen” bedeutet, ist mir im Nachhinein auch klar, aber wenn die Strassen- und Platzbeschilderung zweisprachig angeschrieben ist, kommt der Aha-Effekt schneller. Verständlich machen konnte ich mich auch halbwegs.
Der Blick von der Lorette-Kapelle für das Postkartenfoto.Der Blick vom Roten Turm aus.Die Saane.Wil sieht auf dem Hügel so ähnlich aus.Die Strassenschilder bekommen zweisprachig einfach länglichere Formate.Ganz links auf dem Foto die zweisprachigen Strassennamen, u.a.Eine zweisprachige Fensterkatze.
Gut, für 2014 ist Giacobbo/Müller sehr amüsant zu Ende gegangen, diesmal mit Michael Mittermeier in der Sendung vom 14.12.2014, der im Vorprogramm eigentlich noch wesentlich lustiger war. Aber ist halt Comedy, keine Satire. Viel besser fand ich dann, wie Andreas Thiel bei Roger Schawinski selbigen zum Koranthema kühl und ruhig abgefertigt hat, auch wenn Roger immer und ausschliesslich auf oberflächliche Provokationen aus war, dies aber Andreas Thiel gerade vorwerfen wollte. Sendungslink, aber ohne Dialektverständnis nutzlos. Ich weiss echt nicht, was der Schawinski vor der Sendung für Zeug geraucht hat, dass er so oberflächlich zu provozieren versucht hat. Ausredenlassen ist wohl auch nicht seine Stärke. Wenn ich da so “interviewt” worden wäre, wäre ich entweder in kürzester Zeit ausgeflippt oder hätte einfach gar nichts mehr gesagt.
Dass jetzt alle bei Pegida herumrätseln, wie das dazu kommen konnte, find ich auch wieder heuchlerisch. Da ich momentan noch die schön zusammengestellten MfS-Akten vom Oktober/November 1989 lese, würde ich da schon eine Parallele ziehen wollen: das Volk ist weiter als die Herrschenden. Es fühlt sich nicht ernst genommen, hat alltägliche Sorgen (und Nöte) und die da oben agieren und reagieren völlig weltfremd. Ich hoffe, all die, die jetzt bei Pegida mitdemonstrieren, haben sich nicht im Februar über das schweizerische Ja zur Masseneinwanderungsinitiative gewundert. Das ist nämlich inhaltlich genau derselbe Ausdruck des Volkswillens, nur eben in direkter Demokratie in geordnete Bahnen gelenkt. Hier sagt das Volk, was die Regierenden zu tun haben und nicht umgekehrt. Sogar das Detail, dass dort der Protest am grössten ist, wo eigentlich am wenigsten Ausländer vorhanden sind, ist gleich. Macht dieselbe Abstimmung in Deutschland und die Zustimmung wird noch wesentlich grösser sein als nur knapp über 50%, jede Wette.
Bevor ich mir vorwerfen lasse, dass ich nur negative Kritik äussern würde, hier der Verbesserungsvorschlag für das Migros-Weihnachtsgeschenk für nächstes Jahr. Ich hatte ja schon hier vermerkt, dass im M-Way-Sortiment geeignete hochwertige Taschenprodukte vorhanden wären.
Die Ausgestaltung des Weihnachtsgeschenks wäre dann in Form eines M-Way-Gutscheins für alle Mitarbeiter. Auf diesem Gutschein ständen die Optionen 50 Franken Rabatt (unbedingt, ohne Einschränkungen) oder eine entsprechende Tasche, die wie folgt aussehen könnte:
Das hätte mehrere positive Effekte:
Die Mitarbeiter hätten die Wahl und könnten den Gutschein auch weitergeben, Frustration über sinnlose Weihnachtsgeschenke bliebe aus.
Der Umsatz bliebe im Konzern.
Die Tasche wäre benutzbar und hätte auch einen Werbeeffekt.
Die bisher noch recht unbekannte Migros-Eigenmarke M-Way würde bekannter gemacht.
Das gewollte grüne Image liesse sich mit einer Velotasche sehr gut vereinbaren.
Es wäre kein billigster China-Import.
Über den letzten Punkt könnte man sich streiten, weil die Migros ja gern die Swissness vertritt und Ortlieb mitnichten schweizerisch ist. Also wäre ein hochwertiges Alternativprodukt, wie vom Kollegen vorhin angemerkt, sicherlich auch beim Schweizer Hersteller freitag.ch zu günstigen Konditionen zu beziehen.