…im Zug: im IC2000 gibt’s demnächst mehr Platz. Auf der Rückfahrt von Bern vorgestern waren tatsächlich schon alle fünf Plätze belegt, aber ich konnte mein Velo noch dazwischendrängeln. Wenn dann erstmal neun Plätze vorhanden sind, wird’s noch besser. Vor allem sind die SBB nicht auf die dämliche Idee gekommen, Velostellplätze und herunterklappbare Sitze zu kombinieren — zumindest nicht auf der Seite mit den Haken, auf der anderen Seite schon. Wegen mir könnt’s auch ein komplettes Doppelstockwagenuntergeschoss sein, das keine Sitze hat, sondern nur Stellfläche.
Lago-Maggiore-Tour und Wind
Da ich mein Zelt noch nie probeaufgebaut hatte, musste das mal sein, und nichts liegt näher als Ende März an den Lago Maggiore zu fahren (siehe auch 2013 und 2014) und dort zu zelten. Na gut, zumindest mit GA. Anreise bis Bellinzona mit ICN, ab dort auf zwei Rädern weiter. Die Tour ging am ersten Tag (13-16 Uhr) bis Maccagno und die Sonne hat schon für gerötete Beine gesorgt (der Rest war gut verpackt). Das Zelten war unkritisch und der Wind hat nicht sehr gestört. Der Lärm der Strasse und der Bahnlinie waren permanent als Rauschen hörbar — nein, es war nicht das Plätschern des Sees, ich hab’s extra nachgeprüft.
Am nächsten Morgen ging die Fahrt bis Luino, dort zum Ausprobieren von Carrefour-Supermarkt (nicht gut) und Coop-Supermarkt (wesentlich besser, mit Self-Checkout) und zum Frühstück ans Seeufer. Der Wind machte sich bereits stark bemerkbar und ich hatte schon so ein Gefühl, dass ich mit Rückenwind sicher noch bis zum Südende des Sees kommen würde. Bei Gegenwind würde ich weiterfahren, bei Seitenwind und Böen wär’s vorbei. Nach dem Mittagessen bei McD (wo kriegt man sonst soviel Kalorien für sowenig Geld, zumal im Euroland?) bin ich bis Arona weitergefahren, aber da war dann wirklich Schluss mit lustig. Bei Seitenwind hat es mich mehrfach auf der Strasse in der Spur versetzt und bei langsamer Fahrt fast umgeweht. Permanenter Gegenwind wäre okay gewesen, wenn auch lästig, aber bei dem Verkehr dazu war mir das zu gefährlich. Also bin ich zum Bahnhof, hab mir ein Ticket für 5.25 EUR bis Domodossola gelöst und von dort war ja wieder freie Fahrt mit GA/Velopass via Simplon-Tunnel, Brig, Lötschbergtunnel, Bern und ab dort ohne Umsteigen bis Wil. Nicht schlecht, in knapp 36h hab ich drei der grossen Tunnels von innen gesehen (plus Gotthard eben noch, ab 2016 dann auch noch den der Durchmesserlinie).
Mein Smartphone hatte bei voller Displaybeleuchtung, 3G und Navigation dank Forumslader immer vollen Akku und der Forumslader selbst war auch immer voll. Sehr praktisches Teil, zwischendurch in den Tunnels konnte ich dank eigens gefertigtem Kippschalter am Lenker auch die volle Beleuchtung zuschalten. Nur das Flattern des Rahmens bei voller Beladung nervt enorm. Der scheint eine Eigenfrequenz zu besitzen, die bei 18km/h zum starken Aufschaukeln führt. Bei doppeltem Tempo (36km/h) genauso, was ja zu erwarten ist; nochmal wollte ich das Tempo allerdings nicht verdoppeln. Vermutlich sind die Laufräder nicht ganz rund und helfen beim Aufschaukeln mit. Verschieben des Gepäcks hat nichts bewirkt, es hilft wohl nur ein stabilerer/steiferer Rahmen.

















Badgehalter-Eigenbau
Problem: die Durable-8118-Badgehalter unterliegen bei meiner Nutzung in der Gesässtasche einem erhöhten Verschleiss, d.h. sie halten nur etwa fünf Monate, bevor sie zerknacken und dann gleich noch meine Einlass- und Bezahlkarte freigeben. Nachdem ich diese jetzt kürzlich aus diesem Grund verloren, aber wiedergefunden hatte, musste ein neuer Badgehalter her. Lange Suche, kein Ergebnis. Die Lösung: ein stabilerer Eigenbau muss es sein.

Die Japanspachtel bzw. deren Blech hatte ich schon hier bei der Navi-Halterung als Basismaterial verwendet, also war das Blech des nächstgrösseren Geräts jetzt zum Zerlegen dran.

Damit das Ganze etwas leichter wird, hab ich es mit Löchern versehen, abgeschliffen und die Kanten abgerundet.

Danach hab ich es das Lochblech aufs Leder geklebt, dann das Leder auf der Vorderseite gelocht, zugeklappt und dann zugenäht plus die Kanten noch gegen Ausfransen verklebt, was aber bei Leder eigentlich kein Problem darstellt. Viel besser wäre ja noch, wenn ich den Badge (eigentlich nur ein Nahfunk-Chip) gar nicht rausnehmen müsste, aber für Email-Verschlüsselung und ähnliche Sachen muss ich ihn leider in den Laptop-Kartenleser einstecken. Ansonsten wär ja ein funkender Schlüsselanhänger wesentlich praktischer.

Ich gehe davon aus, dass diese Eigenbaulösung jetzt deutlich länger hält als der Plastikmüll von Durable.
Fehlgeleiteter Gutschein
Die SBB sind ja ziemlich gut, wie ich finde. Nur ihre Marketingabteilung mit den Direct-Mailings könnte besser werden: sie schicken mir zum bevorstehenden Geburtstag einen 10-Franken-Gutschein, den ich für Onlinetickets oder Mobiletickets einlösen kann. Leute, ihr müsst mal noch beim Selektieren das Flag setzen (und auch beachten), ob jemand ein GA hat oder nicht. Wenn ein Kunde ein GA hat, dann bringt ihm dieser Gutschein so gut wie nichts. Da könnte auch die Swisscom Gutscheine für Datenvolumen an Leute verteilen, die Flatrates dafür haben.
Katzenjammer in Zürich

Am Mittwochabend war Katzenjammertag in Zürich, so dass ich bei der Gelegenheit gleich noch einen anderen (grösseren) Saal des Kaufleuten kennengelernt habe. Ich bin ja sonst nur zu Giacobbo/Müller im Gebäude. Zuletzt hatte ich sie vor zweieinhalb Jahren in Dornbirn gesehen.
Dem NZZ-Artikel ist eigentlich nichts hinzuzufügen, ausser der Korrektur, dass diejenige, die drei Instrumente gleichzeitig gespielt hat, nicht Marianne, sondern Anne Marit war.
Männer geben Bands mit weiblicher Besetzung gerne den Frauenbonus, dank dem musikalische Mittelmässigkeit zur kreativen Virtuosität hochstilisiert wird. Entgegen ihrem Namen besteht bei Katzenjammer dazu keine Veranlassung. Die vier Norwegerinnen sind Vollblutmusikerinnen und lassen ihre Darbietungen am Mittwochabend im ausverkauften Kaufleuten nie zu langweiligem Geplänkel verkommen. Verwurzelt im Folk-Rock, bedient sich die Band verschiedener Einflüsse wie Country, Jazz, Swing, Tango, Wave, keltischer Musik und haufenweise Pop.
Jeder Song erinnert an bereits gehörte. So klingen die Jammerkatzen bald nach PJ Harvey, Amy Winehouse, The White Stripes oder, für diejenigen, die sich noch daran erinnern mögen, der deutschen Filmband Bandits. Doch vermag die Band diesen Anleihen ihren eigenen Stempel aufzudrücken, so dass der aufkeimende Vorwurf des Plagiats im Halse steckenbleibt.
Jede der Musikerinnen beherrscht mindestens sechs Instrumente, angefangen beim Standard-Repertoire Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier, hin zu ausgefallenerem Handwerkzeug wie Banjo, Akkordeon, Mundharmonika, Ukulele, Mandoline und Trompete. Nach jedem Lied werden die Instrumente munter weitergereicht beziehungsweise ausgetauscht. Den Höhepunkt der Materialschlacht markiert der gleichzeitige Einsatz dreier Instrumente, nämlich Akkordeon, Mundharmonika und Xylofon, durch Bandmitglied
Marianne SveenAnne Marit Bergheim. Selbst ihre Mitmusikerinnen applaudieren ihr bei soviel Koordinationsvermögen.Ihren stärksten Ausdruck findet die Band allerdings in ihrem Gesang. Im zumeist vierstimmigen Gesang setzt jede Tonlage eigene Akzente und bricht zeitweise Harmonien auf, ohne dabei dissonant zu klingen, um sich später wieder in den Melodieverlauf einzufügen. Es verwundert nicht, dass das bewegendste Stück des Abends a cappella vorgetragen wird, nur von einer Trommel begleitet. Auch solo ist jede der Stimmen derart gewaltig, dass sie sich nicht im Chor zu verstecken braucht.
Die Band legt auf der Bühne eine Natürlichkeit an den Abend, welche das Publikum zu schätzen weiss. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird mitgesungen und getanzt, so gut es im überfüllten Konzertsaal halt geht. Die Zürcher lieben Katzenjammer, selbst dann noch, als Bandmitglied Solveig Heilo dem Publikum weismachen will, dass man «Jungs» in Zürich als «Giele» bezeichne.
Best of Säntis
Am Samstag hab ich nach etwas Bastelei mit meiner Velobeleuchtung den Forumslader auf einer Tour von Konstanz nach Schaffhausen probegefahren. Funktioniert einwandfrei, hatte die ganze Zeit Smartphone mit Radiostream über LTE angeschaltet plus Navigation (Locus) und am Ende war das Smartphone voll und der Forumslader hatte nach den 60km auch einen höheren Ladestand als bei Abfahrt. Nur das Licht war nicht an, denn das hätte nochmal gute drei Watt extra geschluckt und dafür reichen die gut 5W bei normaler Reisegeschwindigkeit von 20km/h nicht aus, sondern ich hätte halt 30km/h fahren müssen.
Die Kamera hatte ich vergessen, drum gibt’s nur die Best of Säntis der letzten paar Wochen.



Konstanz bis Rorschach
Die letzte Bodenseetour ist schon eine Weile her. Bei dem einsetzenden sonnigen und trockenen Wetter bin ich heut morgen zur Abholung meines Forumsladers mit Zug und Velo nach Konstanz gefahren und hinterher mit dem Velo das/dem Ufer entlang bis nach Rorschach, insgesamt etwa 42 Kilometer. Der Smartphone-Akku war hinterher auf 25%, die Navigation inklusive Routen-Neuberechnung hat prima funktioniert und mit dem Forumslader bleibt demnächst dann auch der Akku voll bzw. wird sogar geladen.




Bildergalerie Island
Hier mal alle Island-Bilder auf einer Seite. Praktische Galerie-Funktion.
Velostellplatz professionell
Eigentlich war es erwartbar, dass am Hauptstandort des Migros-Genossenschaftsbunds das Veloparkieren für Mitarbeiter halbwegs professionell abgewickelt würde. Da wir jetzt als Migros Business Intelligence firmieren und zu diesem Behuf auch den Standort an den Limmatplatz verschoben haben und ich ja sowieso jetzt immer das Velo im Zug mitnehme, komme ich in den Genuss der befahrbaren Velotiefgarage. Einfahrt erfolgt nur mit Badge für Mitarbeiter, der Zutrittskartenleser ist sinnvollerweise schon an der Rampe angebracht, so dass das automatisch öffnende Tor offen ist, wenn man unten ankommt. Es gibt normale Ständer und solche zum Aufhängen. Mal sehn, wie voll die bei höheren Aussentemperaturen werden. Ein Kompliment jedenfalls an unsere LiB-AG, die alle Räumlichkeiten verwaltet, die machen einen klasse Job. Jetzt muss ich noch die Duschen finden.



Zusammenfassung Island
Nach der erholsamen Nacht in einem nicht wackelnden Bett hab ich mir Zeit gelassen mit dem Aufstehen, dann das Auto etwas geputzt, vollgetankt und es dann wieder abgegeben. Nachdem ich dem Vermieter erzählt hatte, wo ich überall war, meinte er, dass ich einer der mutigsten Männer sei, die er kenne. Auch gut. Beim nächsten Mal würde ich trotzdem einen Camper eine Nummer grösser nehmen mit Standheizung und mehr Platz, damit man nicht immer umbauen muss. Zu zweit wär das mit dem Kangoo jedesmal eine Heidenaktion gewesen. Direkt bei der Abgabe gab’s eine Tankstelle mit einer roten Packstation, und mein Vermieter hat mich danach sogar noch ins Zentrum zum Hotel gefahren.

Im Hotel hab ich meine Tasche abgestellt und bin dann zu Fuss und erleichtert, dass ich nicht mehr die lästige Verpflichtung eines Autos an selbigem mit mir herumtrug, zum Heisswasserspeicher oberhalb der Stadt gelaufen, der 20000 Kubikmeter 85°C heisses Wasser bereithält, das aus Bohrlöchern herangeholt wird. Das Heisswasser, was hier aus der Leitung kommt, hat auch immer den gewohnten Geruch von Schwefelwasserstoff. Mich stört’s nicht. Das Wetter war nicht so einladend für Fotos, also bin ich im mächtig einsetzenden Tauwetter wieder in die Stadt gelaufen.


Ob die Halbmast-Flagge vor der Kirche was mit dem Bestatterauto zu tun hat, weiss ich nicht. Die Statue ist von Leif Eiriksson, einem isländischen Entdecker, der bis Neufundland gekommen ist.


Hm, Kanton Solothurn? In Reykjavik? 🙂 Im Hotel, wo ich einchecken wollte, wurde mir gesagt, dass ich auf ein anderes Hotel umgebucht wurde. Also gut, dann nehm ich halt da das Deluxe-Zimmer und hab den Ausblick auf den Hafen und aufs Meer.

Das Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturministerium.

Und jetzt die Zahlen: gezahlt habe ich ausschliesslich mit Kreditkarte, es war kein Bargeld notwendig. Sogar die Parkscheinautomaten nehmen Kreditkarten. Nur einige Tankautomaten haben rumgezickt, wenn sie nach der Eingabe der vierten Ziffer meiner sechsstelligen PIN meinten, dass die PIN falsch sei. Ja logo, wenn sie noch weiter ginge und ich nicht mehr tippen darf … Gesucht und gefunden habe ich 78 Geocaches, davon 9 Earthcaches, so dass ich jetzt insgesamt 30 Earthcaches in der Statistik habe. Bei denen lernt man sowieso am meisten und muss auch noch nachdenken. Nordlichter gab es keine für mich, aber die laufen ja nicht weg. 300 MB mobiles Datenvolumen hab ich verbraucht, dazu noch einiges von offenen WLANs. Getankt habe ich 204 Liter auf 2200km, was etwa 9.2 Liter/100km ergibt. Wenn man da noch die zwei bis drei Stunden Leerlauf zum Heizen pro Tag einrechnet, kommt man bei 7.2l/100km raus. Könnte bei den niedrigen Geschwindigkeiten hier durchaus stimmen.
- Camper: 972 Fr. (leider noch zum Wechselkurs vor dem 15.01. bezahlt)
- Tanken: 300 Fr.
- Flug: 153 Fr. (Hinflug und Gepäck für Hinflug gratis mit Meilen)
- Hotel: 147 Fr.
- Verpflegung: 146 Fr.
- Geräte: 90 Fr. (Lader, Stativ)
- Transfers/Eintritte: 53 Fr.
- Diverses: 50 Fr.
Insgesamt also etwa 2000 Franken. Die Verpflegung daheim hätte mehr gekostet als die 146 Franken, die ich hier in der Zeit verbraucht habe.