Während ich 2300km weiter nördlich bin, gibt es daheim MQTT-Nachrichten meiner Bewegungsmelder aus der Küche und dem HWR. Pünktlich zum Wochenstart wurde die Bodenheizung verlegt und ich habe sogar unaufgefordert Bilder zugeschickt bekommen:
58m Leitung, 16mm Durchmesser, und meinen Wunsch, das Thermostat parallel zur Wand auszuführen, haben sie auch ausgeführt. Die Bilder kamen per Email mit CC: an den Plattenleger, der 20min später zurückgemailt hat, dass sie heute den Boden ausgiessen würden. Wiederum meldet mir die Home Automation, dass heute seit 07:15 Uhr fleissig gearbeitet wird und auch die Znünipause pünktlich beginnt und endet 🙂
Mein Ausflug in den Norden ist an sich gar nicht so teuer: 1000 Fr. pro Woche kriegt man auch daheim sehr locker ausgegeben allein für die Unterkunft; hier habe ich schon Unterkunft, Mietwagen und Flug mit drin. Das Teure an dem Ausflug ist dann eher der gleichzeitige Umbau daheim.
Eine gute Woche, nachdem ich mir beim Warten auf die Datenbank dachte “ach was soll’s, ich reiss jetzt mal den Fussboden in der Küche raus”, ist schon der Wiederaufbauplan fertig. Erstmal hab ich aber gestern alle Ränder sauber beschnitten und auch schon einige Schnittspuren weggeputzt. Neben der Gas-Wasserleitung könnte ich noch ein Leerrohr einziehen, müsste das nur noch in der Küche weiter unter der Treppe verschwinden lassen. Vom Keller in die Küche ging es jedenfalls recht einfach mit einem 60cm-Bohrer. In einem Jahr kann ich dann ja sowieso die Gasleitung als Leerrohr verwenden.
sauber freigeschnitten
sauber freigeschnitten
sauber freigeschnitten
Gasleitung, dahinter die Wasserleitung, Richtung Keller.
Gas/Wasser verschwinden unter der Treppe.
Das Aluprofil liess sich mit roher Gewalt auch entfernen. Da kommen dann Fliesen senkrecht dran.
Heute war Besprechung mit Junod/Oertig und es ergab sich folgende Lösung: die alten Fliesen bleiben drin, darauf kommt ein dünnes Vlies, darauf werden die Wasserleitungen der Heizung montiert inkl. Verankerung im Boden, danach wird alles ausgegossen, oben Fliesen drauf, fertig.
Besprechung am 03.09.2025
Für dickere Bodenisolation ist leider kein Platz, und etwa 10 Quadratmeter Heizfläche sollten schon gut ausreichen. Der alte Boden ist nicht 100% eben, aber bei der Besprechung hatte ich Richtscheit und Wasserwaage parat, so dass wir sämtliche Zweifel direkt ausräumen konnten.
Der alte Radiator an der Wand kommt weg, an dessen Anschlüsse kommt stattdessen die Thermostatregelung für die Bodenheizung. Das gibt gleich eine ganze Wand mehr, wo ich dann sinnvoll ein Regal hinstellen kann.
Meine Anforderung für die Fliesen war “mit Cleats spurlos drüberlaufen”, das wurde auch so aufgenommen 🙂 Da kann ich mir noch ein paar Muster anschauen, es wird irgendwas helles.
Laut Plan ist das bis Ende September fertig, da lege ich mir also noch einen längeren Ausflug in den Kalender, so dass die Handwerker ungestört bauen können.
Die Abstimmung zum Eigenmietwert und der Abzugsfähigkeit u.a. solcher Sanierungen ist ja erst Ende September. Dieses Jahr geht das also noch gut. Ich konnte jetzt sogar schon elektronisch abstimmen: sehr gut gelöstes Verfahren, dauert vielleicht zwei Minuten anstatt einer Minute für die Briefwahl (plus zehn Sekunden Zeitverlust auf der Velorunde, weil man am Briefkasten doch anhalten muss).
Eigentlich seit Anfang an, aber seit einer Weile zunehmend, gibt es so Dellen im Küchenfussboden, hauptsächlich dort, wo man drüberläuft. Bei so alten Häusern weiss man ja nie, was drunter ist. Ich neige ja aber auch dazu, aus Neugier Dinge aufzumachen, also hab ich das auch hier gemacht 🙂 Vorher habe ich natürlich Albert Junod befragt, wie’s allenfalls mit einer Bodenheizung aussähe, und nachdem ich ihm die 3cm abzutragenden Lagen an der Ecke gezeigt habe, meinte er “ja”.
Dellen im Bodenbelag, die über die Zeit immer mehr werden.
Bohrtest: kommen unter den weichen Belagstellen auch Fliesen? Spoiler: ja 🙂
Kleber unter der obersten Lage.
An einer Ecke mal aufmachen. Zwei Schichten Belag weg, darunter die dritte.
Unter der dritten Lage kommt Spanplatte. Hier trocken und fest.
Unter der Spanplatte kommen Fliesen hervor. Etwa 3cm tiefer als vorher.
Siehe da, unter den mehreren Lagen Bodenbelag liegen noch die alten Fliesen. Da das drei verschiedene Materialien sind, insbesondere mit Mörtel dazwischen, entscheide ich mich frühmorgens kurz nach der Öffnung beim Sirnacher Hornbach spontan für eine Makita-Flex, zusätzlich zum Brecheisen und Sägeblättern für den Multimaster.
Gratisparkplätze beim Hornbach in Sirnach. Wenn man mit dem Velo kommt 🙂
Danach ging’s an der Ecke direkt weiter mit dem Aufsägen, erstmal entlang der Linien im Linoleum Ausschnitte gesägt, möglichst nicht die Fliesen zersägt und dann liessen sich diese mehrschichtigen Platten mit dem Brecheisen (geniale Erfindung) super raushebeln.
Weiter vorarbeiten. Der Anfang ist schwer.
Makita, Multimaster und Brecheisen sind meine Freunde.
Ab der Mitte der Küche wurde der Unterboden morsch und bröselig — genau das, was sich beim Drüberlaufen auch so anfühlt. Die Flex hat schönen Rauch produziert, erst vom Linoleum, dann Mörtelstaub, dann nochmal Linoleum und je länger ich sie dann auf die Spanplatte gehalten habe, umso dichter wurde der Holzrauch. Die Nachbarn berichteten, dass es mal vorn und mal hinten aus dem Haus geraucht hätte.
In der Raummitte fängt es an mit der morschen Spanplatte.
Da geht’s auch ganz leicht raus.
Insbesondere dort waren die Dellen.
Da ist alles genug feucht, dass es weich wird.
Die grossen Bereiche abzutragen war kein Problem, der Zeitfresser waren die Ränder und dort das saubere Abtrennen (genau wie beim Streichen von Wänden). Als ich Albert mittags nochmal gesehen hab, hab ich ihn gleich gefragt, ob sie mir dann später die jetzt hinterm Haus liegenden Bodenplatten mit entsorgen würden (wenn sie eh eine Heizung einbauen) — Dienstag ist in Rossrüti aber Kehrichttag und er hat gleich seine Monteure per Zuruf beauftragt, die Platten in den schon zur Abholung bereitstehenden Container zu verfrachten. Sehr cool 🙂
Am Nachmittag waren auch die meisten Teile draussen, ein paar Platten gab’s noch, die konnte ich direkt der Kehrichtabfuhr hinlegen, hab sie abgepasst, ihnen noch zwei Marken draufgeklebt und schon ist alles entsorgt.
Fertig und erstmal frisch gewischt.
Nochmal trocken geputzt.
Nach dem Putzen ist der Boden erstmal brauchbar, d.h. ich habe da keinen Stress, jetzt sofort neuen Belag aufbringen zu lassen. Wenn ich da mal noch an einigen Stellen mit der Schleifmaschine drangehe, wird der sogar noch richtig schön 🙂 Epilog: das ganze Erdgeschoss von einer Staubschicht befreien 😉
Für den Ersatz der Gasheizung durch eine Wärmepumpe gibt’s jetzt auch ein Lösungskonzept und irgendwann eine Offerte. Diese Wintersaison wird wohl noch CH4 verbrannt, danach gibt’s eine Hack-Lösung mit einer alpha innotec BWP 401.