Bierausbeute

Damit mein Besuch hier nicht immer Quöllfrisch oder Klosterbräu saufen muss, gibt’s zur Abwechslung mal australische Biersorten, frisch eingeflogen. Preislich liegt das bei ungefähr 8 Franken pro Liter, und das sind da in Adelaide ganz normale Preise gewesen. Das Lemon, Lime & Bitters ist zwar nicht so gut wie selbstangerührt, aber doch gekühlt ganz gut zu gebrauchen. Ich glaub, nach meinem Umzug am Samstag werde ich auch die Flasche Angostura wiederfinden, dann kann ich wieder zum Selbstmischen schreiten, obwohl es in der kalten Jahreszeit gar nicht so gut ist wie die letzten zwei Wochen am Stuart Highway.

Eine unrepräsentative Auswahl von australischen Biersorten.
Eine unrepräsentative Auswahl von australischen Biersorten.

Der Artikel in der Lokalzeitung ist auch online: 20131017-wilerzeitung-solarchallenge.pdf

Dübelzieherimprovisation

Passionierter Alkoholfrei-Möhl-Apfelwein-aus-PET-Flasche-Trinker, der ich bin, machte ich mir das Prinzip einiger Weinentkorkungsgeräte zunutze (in Ermangelung eines solchen) und zog damit Dübel aus der Wand, ausserdem gleich noch elektrisch statt mit der Hand. Eigentlich wandele ich ja damit auch nur eine Rotationsbewegung mittels Schneckengetriebe in eine Translation um. Nach geschätzten zehn von insgesamt 53 Dübellöchern war’s mir zu blöd, jedesmal das Risiko einzugehen, die Wand rund ums Loch mit der Knipex-Cobra und einem in den Dübel eingeschraubten Haken zu zerstören.

Schraube in den in der Wand befindlichen Dübel und los geht's mit dem Schrauber.
Schraube in den in der Wand befindlichen Dübel und los geht’s mit dem Schrauber.

Holzschlag

Eigentlich schade, dass ich grad jetzt ausziehe, denn mit dem neuen Eigentümer vom Objekt versteh ich mich prima und er investiert auch in das Objekt. Teilweise neue Küche, neues Pflaster, Modernisierungen im Bad, niedrigere Miete, etc.

Heute morgen war noch alles voller Bäume, jetzt ist es gepflastert.
Heute morgen war noch alles voller Bäume, jetzt ist es gepflastert.

Routenplaner Uzwil-Wil

Wappen: Toggenburg(er), Schweiz, St. Gallen, Wil SG
Wappen: Toggenburg(er), Schweiz, St. Gallen, Wil SG

Zum heutigen Bundesfeiertag war ich nach einem halben freiwilligen Arbeitstag noch ein paar Kilometer unterwegs, um herauszufinden, wie die angenehmste Veloroute von meinem späteren Wohnort zum Bühler aussehen würde. Es sind wohl schätzungsweise 9km (GPS-Track) mit 60m Höhendifferenz (morgens geht’s abwärts von 590m auf 530m), die Altstadt von Wil habe ich auch gleich mal wieder inspiziert und nachher gibt’s noch sommerliches Feuerwerk und Geknalle, während alles mit Schweizerflaggen dekoriert ist. Die unten abgebildete Aussicht vom Arbeitsweg aus ist gar nicht mal so übel und ich fahre direkt am Autobahnrasthof Thurau vorbei, wo dem Vernehmen nach ein McD eingebaut wird. Da sind übrigens die beiden Raststätten durch einen Tunnel miteinander verbunden und man kann auch von ausserhalb der Autobahn in die Raststätte gelangen.
Aussicht vom zukünftigen Arbeitsweg aus
Aussicht vom zukünftigen Arbeitsweg aus

Umzug erledigt

Nach einer längeren Wartezeit am Montag kam gegen 18 Uhr der erwartete Anruf von Christ, daß der Möbelwagen gleich ankommen würde. Da war offensichtlich noch mal umgepackt worden, denn auf einen 40(?)-Tonner hatten die das in Darlingerode nicht geladen.

Es gab erst einige Probleme, in den Bäckerweg reinzufahren, aber ein erfahrener LKW-Fahrer schafft auch das locker.

Die beiden Männer haben zwei Stunden lang ausgeladen und in den zweiten Stock getragen, ich habe oben abgenommen und die lange Packliste abgehakt. Bis auf zwei Weißbiergläser und eine Teekanne ist auch nichts kaputt gegangen. Spiegel und Bilder wurden sogar noch extra verpackt angeliefert. Von den Pappkartons haben fast ausschließlich die Bücherkartons und die Bananenkisten überlebt, der Rest wurde beim Ein-, Um- und Ausladen wohl ziemlich robust behandelt. Morgen kommt noch die Lieferung von IKEA, dann ist alles komplett. Bei Christ weiß ich also doch, wofür ich bezahle. So schnell und kompetent beraten und immer erreichbar, das ging alles problemlos. Die wären meine Empfehlung. Und nein, das ist keine Anspielung auf eine der großen Weltreligionen.

Mobilitätskosten zu IKEA

Heute gab’s mit den ersten größeren Einkauf bei IKEA, irgendwie brauchte ich ja mal einen Tisch, ein paar Stühle, ein paar Matratzen für das noch zu liefernde Tagesbett und Kleinkram. Die Lieferkosten bei IKEA Schweiz liegen bei 12% vom Warenwert, aber mindestens 99 CHF. Da lohnt es sich doch, mal ein Auto zu besorgen. Carsharing von mobility.ch gibt’s hier selbst in kleinen Orten wie Uzwil, die Autos stehen fünf Minuten von mir entfernt am Bahnhof, also habe ich mir ein Testabo besorgt und den rumstehenden Renault Mégane Combi für den Vormittag reserviert. Bei IKEA war ich pünktlich um 08 Uhr, das Parkhaus war noch komplett leer, als ich einfuhr. Gegen 09:30 begann der große Ansturm, aber da war ich schon fast fertig.

1000 CHF auf dem Wagen bei IKEA. Fürs Kleinkram hatte ich noch einen zweiten Wagen.

Der Einkaufswagen war hoffnungslos überlastet, wie ich hinterher festgestellt hatte, der verträgt eigentlich nur 130kg und schon allein der Tisch in der großen Ausführung erreicht das fast. Außerdem war der in den Abmessungen auch grenzwertig, hat aber gerade so zwischen die Radkästen gepaßt. Dementsprechend hatte ich auch zu schleppen, als ich, wieder zurück in Uzwil, alles hochtragen durfte. Danach bin ich noch kurzentschlossen zum Brockishop nach Wil gefahren, hab mich zwischendurch leicht verfahren und dort dann sehr günstig eine Lampe erstanden. Der Brocki in Flawil gefällt mir besser, und die Scheune in Uzwil ist noch genialer und noch viel günstiger und irgendwie passender. Bei McDonalds habe ich mir noch ein Eis besorgt — die haben jetzt sogar extra Einwurf-Mülleimer, die den großen Einwurfschlund direkt zur Fahrbahn haben, zum Zielwerfen. Zwischendurch wußte ich nicht recht, ob ich in der angemieteten Zeit fertig würde, also habe ich einfach in der Mobility-App auf dem Androiden auf +1h gedrückt und schon hatte ich die Zeit verlängert. Perfekt, Sekunden später wurde es auch im Bordcomputer angezeigt.

Es hat tatsächlich alles reingepaßt.

Den Mégane habe ich dann pünktlich wieder am Bahnhof hingestellt, die Verlängerung der Reservierung wieder rückgängig gemacht und die Abrechnung ist auch schon da. Der Preis ist wirklich angemessen dafür, daß ich mich um nichts kümmern muß. Schon allein ein Stellplatz vor dem Haus oder eine Garagenmiete würde 100 CHF pro Monat kosten. Das Jahresabo von Mobility kostet 190 CHF; mit der Karte könnte ich auch problemlos bei flinkster in Deutschland beim Carsharing mitmachen. Nun, was liegt da näher, als nachzuschauen, ob es auch andersherum funktioniert. Richtig, das geht, und bei flinkster bin ich eh Mitglied und zahle keine Jahresgebühr. Somit läuft mein mobility-Abo aus und ich nutze dann die Flinkster-Karte.

Hier noch ein Artikel zu den Kosten der Mobilität, als Vergleich zwischen Land und Stadt gedacht, aber natürlich kann man das so oder so rechnen. FAZ.net, durchgerechnet, Stadt oder Land; ich dachte in der Mitte des Artikels, wo denn eigentlich neben dem Geld noch die Pendel-Zeit bleibt. Aber da kam sie auch schon in die Rechnung mit rein. Die Deutsche, die ich beim Welcome Day kennengelernt habe, die jeden Tag aus Kreuzlingen nach Uzwil pendelt, meinte auch, daß sie die Pendelei nervt. Tja, dazu fiel mir nichts weiter ein. Ich könnte mir jetzt bei der kurzen Entfernung sogar mittags zu Hause ein ordentliches Menü frisch kochen und meine Mittagspause wäre immer noch deutlich unter einer Stunde lang.

Das Wohnzimmer nimmt Gestalt an. Die Schrauberei ist aber ohne Akkuschrauber irgendwann anstrengend.

Das Autofahren fand ich sehr entspannend, auch wenn es hier deutlich mehr Fußgängerüberwege gibt als in Deutschland und die Strafen und Bußen bei Verkehrsverstößen teilweise nach dem Gehalt bemessen werden (was ich klasse finde). Tempolimits sind ebenfalls prima, 120 auf der Autobahn reichen vollkommen hin. Die 80 km/h Limit auf der Landstraße erklären auch, warum mir das Radfahren auf der Landstraße viel weniger gefährlich erscheint.

CHRISTlicher Umzug

Am 04. Juni habe ich angefangen, die Speditionen anzufragen wegen des Umzugs, unter der Maßgabe, welche am schnellsten bzw. am frühesten den Umzug bewerkstelligt. Letzten Endes bin ich am Mittwoch bei Christ gelandet. Von dort wurde ich auch Ende April ziemlich schnell (abends, eine halbe Stunde nach Abschicken der Anfrage) nach Einklickern meiner Daten in die Umzugsmaske auf internationalerumzug.de zurückgerufen wegen einiger Details eines möglichen Auftrags. Diese Woche, am 06.06., habe ich erneut angefragt wegen des damaligen Angebots und es bestand die Möglichkeit, die Möbel und Kisten an diesem Wochenende zu transportieren. Am Donnerstag wurden weitere Details geklärt (war ja auch noch CHRISTlicher Feiertag bei der Spedition) mit den Umzugspapieren, am Freitagmorgen noch die Überweisung getätigt und die Zollerklärung schriftlich bestätigt, und am Freitagvormittag wurde bereits abgeholt.

Wenn die es jetzt noch schaffen, das tatsächlich am Montag zuzustellen, dann bin ich schwer begeistert. Vom Preis her waren sie auch noch die günstigsten und vor allem mußte ich so gut wie gar keine Zollpapiere weiter ausfüllen, keine Packlisten, nichts, das wurde alles erledigt. Da sind gut 2000 EUR durchaus ein angemessener Preis.

Solange die die Rohloff nicht auf die Seite legen, kommt auch kein Öl raus 🙂

Umgezogen: Bäckerweg 8, 9240 Uzwil

Ich habe noch nie so ein detailliertes Protokoll einer Wohnung gesehen. Zwei Seiten, eng bedruckt und beschrieben, mit vielen kleinen Details, die sonst in Deutschland nie jemand aufschreiben würde. Ich wohne also ab jetzt im Bäckerweg 8, 9240 Uzwil. Von dort sind es höchstens 600m zur Arbeit, 250m zur Migros und 500m zum Bahnhof. Die Bahnstrecke ist vielleicht 100m entfernt, aber da hier alle Züge extrem leise sind, hört man die kaum, kann aber fast seine Uhr nach dem x:32 Uhr-Zug stellen. Die Autobahn hört man nicht mehr, der Fluglärm ist derselbe wie in der Pension und von den Nachbarn habe ich auch noch nichts gehört. Doch, es gibt Lärm: die frühmorgens brüllenden Vögel und das Glockengebömmel und Geblöke der schwarzen Schafe, die am Bahnhang weiden.

Die Wohnung hat tatsächlich dreikommafünf Zimmer. Da war ich mir ja letztens etwas unschlüssig, weil meinem Gedächtnis ein Zimmer bei der Besichtigung entgangen war. Preislich liegt die Wohnung im ortsüblichen und günstigen Rahmen, wobei die Größe wahrscheinlich gar nicht so ausschlaggebend ist für den niedrigen Preis, sondern eher die Ausstattung. Ist halt alles Stahlbeton, die Räume sind nur 2,40m hoch, aber für mich reicht’s, ich bin eh die meiste Zeit auf Arbeit. Es gibt auch tatsächlich noch Leute, die ungesicherte WLANs betreiben, also habe ich gestern abend gleich noch den Kabelanschluß (25 MBit/s, reicht erstmal, die 100MBit/s gibt’s bei Bedarf) und ein paar Möbel bei IKEA bestellt.

Ummelden konnte ich mich direkt online, muß aber noch meine Ausländerbewilligung einschicken oder vorbeibringen, damit da die Wohnsitzadresse geändert werden kann. Sehr praktisch. Allerdings kostet die Änderung der Ausländerbewilligung gleich wieder 36 CHF. Gut, daß ich noch mal zurückgegangen bin und meine Maestro-Karte geholt habe.

Mundart-Hörspiele

Der Schweizer Rundfunk hat eine ganz gute Selektion von Hörspielen auf seiner Webseite: http://www.drs.ch/www/de/drs/162037.mundart-hoerspiele.html. Momentan höre ich mir gerade einige Folgen von Polizischt Wäckerli an. Das Verständnis wird schon besser. Es erinnert mich entfernt an Emil Steinberger, den man sich ja bei Gelegenheit auch mal vor Ort anschauen könnte. Ein ganz schönes Dialektwörterbuch habe ich auch gefunden. Das bringt natürlich nur was, wenn ich im gesprochenen Text überhaupt die Worte vernünftig auseinander bekomme, sonst weiß ich ja gar nicht, wo ich suchen soll.

Umziehen (Wohnung, nicht Kleidung) heißt beispielsweise züglä. Das dürfte mir hoffentlich heute abend im kleinen Rahmen bevorstehen. Der große Rahmen wird ja dann irgendwann von der Spedition erledigt.

Neulich ist der im benachbarten St. Gallen wohnhaft gewesene und im ebenfalls benachbarten Wil geborene Kurt Felix verstorben. In dem Zusammenhang fand ich den “Verstehen-Sie-Spaß”-Gag mit Reinhold Messner Matterhorn ziemlich gut: http://www.youtube.com/watch?v=mPoWbok1O7g