Open Air St. Gallen

Mist, jetzt habe ich doch zu lange gezögert mit dem Kartenkauf für das Open Air-Festival St. Gallen. Dadurch, daß man auch auf dem Gelände zelten kann, gab’s leider keine Einzeltageskarten. Eigentlich wollte ich mir ja nur Katzenjammer anhören, aber das habe ich jetzt ein paar Kilometer weiter nach Osten verschoben, da ist schon Österreich: Dornbirn, bei Conrad Sohm, etwas später als beim Open Air SG. Zur Not fahre ich mit dem Fahrrad hin, wenn absehbar ist, daß abends nichts mehr zurückfährt. Würde mich aber wundern bei dem sonstigen exzellenten öffentlichen Verkehr hier.

Uzwil-Bodensee-Konstanz und retour

Bei dem schönen Wetter habe ich gestern eine kleine Tour unternommen, da ich ja beim letzten Mal mit der Bahn in Kreuzlingen/Konstanz war. Nach einer kurzen Recherche auf dem nationalen Radportal veloland.ch habe ich festgestellt, daß ich bis nach Romanshorn einfach nur der nationalen Route 5 folgen muß. Ab Romanshorn wollte ich dann am Bodensee entlang Richtung Westen, in Konstanz Kaffeetrinken und dann je nach Lust und Laune eine andere Strecke zurückfahren, einfach Richtung Süden, bis ich auf die Route 95 komme.

Man braucht sich tatsächlich nicht weiter vorzubereiten als mit ein bißchen Ortskenntnis und den groben Routennummern im Kopf. Die Fernwege sind hervorragend ausgeschildert. Solange kein Schild kommt, folgt man einfach dem Weg, und sobald man ins Grübeln kommt, kann man sich sicher sein, daß ein Schild da steht. Klar, wenn man nicht aufpaßt, dann verpaßt man die Schilder. So ging’s mir, und plötzlich war ich statt auf dem Weg nach Romanshorn auf dem Weg nach Arbon, was noch ein paar Kilometer weiter südöstlich am Bodensee liegt. Das führte dazu, daß ich meine (sehr optimistisch) mit 70km veranschlagte Tour gleich um 20km verlängert hatte. Aber der Bodenseeradweg ist genial, kaum Steigungen, sehr gut ausgebaut, gleichwohl auch sehr touristisch mit Campingplätzen, Restaurants, Freibädern, etc. Man fährt prinzipiell immer in der Nähe der S-Bahn, so daß man auch bei Bedarf einfach umsteigen kann. Irgendwo kam auch eine imaginäre Grenze, ab der es keine Orte mehr gab, die auf “-wil” endeten, sondern ab wo es dann mit “-ingen” oder “-lingen” weiterging.

In Konstanz und Kreuzlingen bot sich wieder dasselbe Bild wie beim letzten Besuch: Kreuzlingen fast leer, bis auf die Autoschlangen von Schweizern, die nach Deutschland wollten, und Konstanz diesmal noch rappelvoller als beim letzten Mal, in der Innenstadt konnte man kaum treten. Da ich sowieso noch einen eigenen Laptop brauche (der jetzige ist noch von der Uni ausgeliehen), hatte ich die Idee, im Mediamarkt nach meinem ausgesuchten Toshiba Z830-10J (Ultrabook) Ausschau zu halten. Das war auch gerade im Angebot, ein Exemplar war noch vorrätigt, also habe ich das mit der Mehrwertsteuererstattung ausprobiert. Formular im Mediamarkt ausgefüllt, mir alles erklären lassen, zum deutschen Zoll zum Stempeln, zum Schweizer Zoll zum Zahlen der 8% Schweizer Mehrwertsteuer und jetzt habe ich ein Formular, das ich in jedem Mediamarkt in Deutschland einlösen kann, um mir die 154 EUR Mwst. erstatten zu lassen. Was man da spart, kann sich jeder selbst ausrechnen.

Danach habe ich wegen des Kilometerstandes von bereits 60km gehadert, ob ich die Rücktour tatsächlich mit dem Rad oder doch im Zug zurücklegen sollte. Letzten Endes habe ich mich dann doch für die Radtour entschieden und wurde mit vielen leckeren Bauernhof-Direktverkäufen belohnt: Äpfel, Süßmost, Erdbeeren, Spargel, etc. Ich konnte nur leider nicht so viel mitschleppen. Auf dem Rückweg habe ich auch noch zwei Dörfer weiter den Freizeitpark Niederbüren entdeckt. Das wäre doch mal ein Ausflugsziel für Groß und Klein.

Die Strecke habe ich natürlich auch aufgezeichnet. Das Höhenprofil ist nicht so aussagekräftig, die Entfernungen stimmen aber ganz gut. https://www.alltrails.com/explore/recording/20120526-uzwil-arbon-romanshorn-konstanz-retour?u=m Ich habe aber nichts weiter bereinigt oder rausgeschnitten, d.h. es sind auch alle Pinkel- und Kaffeepausen drin.

Genf, Lausanne, Montreux

Im Unterschied zu Deutschland gibt es hier das GA (Generalabonnement) auch tagesweise zu kaufen für CHF 68. Noch besser ist, daß die Gemeinde für ihre Einwohner die Möglichkeit bietet, diese Tageskarten noch günstiger zu bekommen, für 43 CHF. Das nutzte ich heute für eine Tour an den Genfer See, allerdings ohne Velo. Abfahrt am ganz frühen Morgen, Ankunft in Genf um 10:15, dann weiter nach Montreux (über Lausanne) und dann von dort zurück nach Lausanne. Am späten Nachmittag begann ich in Lausanne die umsteigefreie Rückfahrt nach Uzwil.

Die Fahrt erfolgte auch hinzu ab Uzwil ohne Umsteigen. Ab Fribourg wurde ziemlich plötzlich alles Französisch, nur ohne Euro. Das ist mir sehr sympathisch und noch ein Grund mehr, mein Französisch wieder auszupacken und aufzuwärmen. Für die Tassenbestellung bei Starbucks und die Eisbestellung bei McDonald’s hat das Französisch aber gerade so noch gereicht. In Genf habe ich einen ordentlichen Spaziergang unternommen, einmal vom Bahnhof zum See und dann auf Umwegen durch die Innenstadt zurück. Das Klima ist da schon fast mediterran, überall stehen Palmen herum und der Baustil der Häuser hat mich an Paris erinnert. Preislich ist alles wie in Zürich, nur daß man von hier noch deutlich mehr Berge sieht.

Nach dieser Wanderung ging es mit dem Zug am Nordufer des Genfer Sees (Lac Leman) über Lausanne nach Montreux, wo ich bei ebenfalls ziemlich warmem Sonnenwetter einen Spaziergang am Seeufer gemacht habe. Da Sonntag war, war es allerdings ziemlich überlaufen, aber die Uferpromenade heißt nicht umsonst “Blumenweg”, alles blüht und strahlt. Das Panorama ist phänomenal, deutlich besser als der Bodensee, nach Frankreich ist es ja auch nicht mehr weit, nur bis zur Seemitte. Die Freddie-Mercury-Statue habe ich natürlich auch begutachtet. Von Montreux geht auch die Goldenpass-Linie als Panoramabahn über die Berge Richtung Zweisimmen, Interlaken und Luzern. Die Preise sind allerdings ordentlich für diese Touristenstrecke.

Vom schon überlaufenen Montreux ging es am später werdenden Nachmittag zurück nach Lausanne, wo es noch viel voller war. Hier habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und bin mit der Metro etwas herumgefahren und auch wieder am überfüllten Uferweg entlanggelaufen. Ich denke, alle drei Städte lassen sich durchaus noch mal genauer erkunden.

Was mich gestern bei der Liveübertragung des Fußballspiels übrigens gefreut hat, war, daß der Kommentator endlich mal neutral war und nicht auf Seiten der deutschen oder englischen Mannschaft. Wie man an den Fotos unten sieht, geht auch die Panoramafunktion inzwischen flott von der Hand, aber wer zum Teufel hat den Nokia-Ingenieuren denn gesagt, die Fotos auf der Speicherkarte mit dem Namen %D%M%Y-Nummer abzulegen? Entweder %Y%M%D zum vernünftigen Sortieren oder gleich fortlaufende Numerierung.

Noch eine Ergänzung am 21.05.: welches Lied von Deep Purple ging mir wohl mehrmals durch den Kopf, als ich in Montreux herumspaziert bin? Richtig: Smoke on the Water.

Kommentierte Fotos gibt’s auch:

Secondhandläden und IKEA

Gestern war ich an einem Urlaubstag bei IKEA in St. Gallen Winkeln, allerdings mit der S-Bahn und nicht mit dem Rad. Wie auch schon in Trondheim bemerkt, sind die IKEA-Preise in Hochpreisländern wie der Schweiz und Norwegen (solange man sein Geld in lokaler Währung verdient) sehr niedrig, trotzdem 10-15% über den deutschen Preisen beim derzeitigen Wechselkurs. Einige Möbel brauche ich ja ganz sicher, zum Beispiel Tisch und Stühle für Küche und Wohnzimmer und vielleicht ein paar Regale. IKEA hat inzwischen auch sehr viele ansprechende LED-Produkte zu akzeptablen Preisen, da werde ich vielleicht auch noch mal zuschlagen, wenn ich ein günstiges Angebot finde.

Darüberhinaus gibt es in der Schweiz die sogenannten Brockenhäuser, die als Gebrauchtwarenläden fungieren, mit einem Sammelsurium an Dingen. Der nächstgelegene Laden ist in Flawil, wo ich heute auf meiner Geocaching-Runde auch noch war. Das ist tatsächlich ein interessanter und sehr nützlicher Laden, mit Preisen, die spottbillig sind, wo allerdings auch viel Plunder verkauft wird. Starbucks-Tassen für 1 CHF und SIGG-Thermosbecher für 3 CHF habe ich spontan mitgebracht. Einige schicke Echtholz-Möbel gab es auch, da werde ich mich wohl im Sortiment bedienen.

Ich gehe davon aus, daß ich Anfang der Woche meine Wohnung beziehen kann. Gestern hatte ich den unterschriebenen Mietvertrag zurück und habe im E-Banking der SGKB auch gesehen, daß ein Mietkautionssparkonto für mich eröffnet wurde. Also bin ich am Freitagnachmittag um 16:30 (!) zur lokalen SGKB-Filiale gegangen, habe am Schalter die Überweisung auf das Kautionskonto getätigt und mir den Einzahlungsbeleg geben lassen, den ich gleich danach an die Immobilienverwaltung per email weitergeleitet habe. Aber da hat am Brückentag wohl dann doch keiner mehr gearbeitet, das wäre ja auch zu schön gewesen 😉

Nachher ist Fußball, und ich wäre dafür, daß das Spiel ähnlich läuft wie das, was ich 1999 live gesehen habe. Zur Erinnerung: Bayern hat im CL-Finale ewig mit 1:0 geführt und dann zwei Tore durch Manchester United in der Nachspielzeit kassiert. Hier ein 3-Minuten-Video (britischer Kommentator) und dann noch ein deutscher Kommentator.

Aussicht vom Bahnhof Flawil Richtung Uzwil, einfahrender IC. So ähnlich werden wohl ab 2013 die Doppelstock-ICs in Deutschland aussehen.

Tourenfotos rund um Uzwil

Gestern war ich wieder unterwegs, bei schönstem Auffahrt-Wetter (hier habe ich zumindest keine Besoffenen gesehen). Die Höhenmeter sind ganz schön kraftraubend, außerdem habe ich vermutlich schon mehr an Bremsbelag verbraucht als sonst auf mehreren tausend Kilometern. Die Magura-HS-Beläge haben ja sonst immer zwischen 5 und 10 Mm gehalten, das wird hier wohl weniger sein.

Bettenauerweiher am Auffahrtstag
Mittelgebirgsmischwaldlandschaft, wie im Harz
HuWa auf einer einsamen Insel inmitten der reißenden Strömung
Der Säntis (im Hintergrund) ist frisch gepudert worden. Vorne der Bahnhof Uzwil mit einem IC.

Ausflug nach Kreuzlingen/Konstanz

Wie geplant, bin ich heute zum Bodensee gefahren, allerdings wegen des ganztägigen Regenwetters doch mit dem Zug und nicht mit dem Rad. In Kreuzlingen bin ich ausgestiegen und dann den Rest bis nach Konstanz gelaufen, das sind ja nur ein paar Meter. Von der ehemaligen Grenze sieht man außer den noch operierenden Zollstationen für die Fahrzeuge innerhalb des Stadtgebiets gar nichts mehr. Wenn man nicht mit Schildern darauf hingewiesen würde, würde man es auch kaum bemerken. Allerdings ist beim Publikumszuspruch dann doch der Unterschied zwischen den beiden Nachbarstädten auszumachen. In Konstanz war es trotz des miesen Wetters rammelvoll. In Kreuzlingen war es absolut ruhig, bis auf die Autoschlangen, die sich nach Konstanz angestellt hatten.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das Konzept der Mehrwertsteuererstattung. In Konstanz bieten das sehr viele Läden an. Man füllt an der Kasse einen Ausfuhrschein aus, auf dem man bestätigt, daß man die Ware ins Nicht-EU-Ausland (Schweiz) auszuführen gedenkt. Am Zoll läßt man sich dies bestätigen. Wenn man dann das nächste Mal im deutschen Laden ist, kann man sich mit diesem Beleg die deutsche Mehrwertsteuer auszahlen lassen. Einigen Läden scheint man die Belege auch per Post schicken zu können und die erstatten den Betrag per Überweisung. Bis 300 CHF Ausfuhrwert scheint das auch alles problemlos zu sein, darüber muß man dann die 7,6% Schweizer Mehrwertsteuer zahlen. Aber auch das sind noch einige Prozente weniger. Natürlich sind aber die Preise beispielsweise im direkt hinter der Grenze gelegenen Lago Konstanz (Shoppingcenter) auch irgendwie gefühlt höher als sonst in Deutschland. Bei Standardartikeln wie Ortliebtaschen könnte sich das aber doch lohnen, wenn man die nicht sowieso online günstiger kauft.

Fotos gibt’s auch:

Doch kein Bodensee

Da ich den Bodensee gestern sowieso schon gesehen habe, bin ich heute wegen des unbeständigen Wetters nur eine kleine Runde über die Dörfer gefahren. Dabei bin ich am Hauptsitz von ALDI Suisse in Schwarzenbach vorbeigekommen. Jetzt trockne ich noch ein paar meiner Klamotten.

Das mit dem Lächeln muß ich noch mal üben. Aber gegenüber unter der Brücke hat gerade jemand Akkordeon gespielt, das hat mich abgelenkt. An dieser Stelle könnte man übrigens auch im Sommer baden gehen. Zwischendurch gab’s Schafe und zum Tagesabschluß gab’s dann noch einen ordentlichen Regenbogen.

Regenbogen über Niederuzwil

Tour nach St. Gallen

Obwohl es heute früh gar nicht richtig hell werden wollte, weil es geregnet hat, bin ich doch nach einem kurzen Einkauf bei ALDI Suisse wie geplant nach St. Gallen geradelt. Das Radwegnetz für die Radwander- und Radfernwege ist bisher sehr gut ausgebaut und exzellent beschildert, da braucht man wirklich keine Karte. Es ist meist abseits der Hauptstraßen geführt, teilweise allerdings mit etwas komischen Routenführungen, nur um ein paar hundert Meter innerorts die Durchgangsstraße zu umgehen. Es waren ungefähr 25km einfache Strecke, mit ein paar Geocaches wurden es noch deutlich mehr, vor allem deutlich mehr Höhenmeter. Beim Gallusfest war am frühen Nachmittag meist der Aufbau für die vielen Kleinbühnen angesagt, so daß noch nicht viel los war. Trotzdem gab es schon viel zu hören und zu sehen und man konnte trotzdem in der Innen-/Altstadt noch treten. Da waren zum Beispiel Pigeons on the Gate zugegen, denen ich eine Weile zugehört habe.

Schon nicht übel, dort zu arbeiten, wo andere Leute Ferien machen. Den Bodensee habe ich auch schon gesehen, auf dem Panoramabild ist er im Hintergrund gut zu sehen.

Die obligatorische Starbucks-Tasse von St. Gallen habe ich mir auch gleich zugelegt, wieder eine mehr in der Sammlung. Die Tassenpreise sind aber genauso utopisch wie die sonstigen Starbucks-Preise. Aber natürlich zahlt man den Markenaufschlag mit.

Noch ein Nachtrag: Hier ein schöner Artikel aus der Süddeutschen, der Autofahrer als genau die Kraftstoffjunkies beschreibt, als die ich sie auch schon öfter charakterisiert habe. Und seit wann kann sich ein Junkie beim Dealer (Tankstelle, Ölkonzern, etc.) darüber ernsthaft beschweren wollen, daß sein Stoff teurer und teurer wird? Für den Dealer gehen ja die billig erreichbaren Vorräte schließlich auch zu Ende.