Ostwind und Westwind

Da in Konstanz das Velozubehör auch ohne Mehrwertsteuererstattung noch billiger ist als hierzulande, habe ich das zu ersparende Geld in eine Ostwind-Verbundnetztageskarte und eine Velotageskarte investiert und war gleich früh in Konstanz, nachdem ich mich gestern erkundigt hatte, ob das, was ich brauchte, auch vorrätig sein würde. Morgens um kurz vor 09 Uhr ist in Konstanz ja wirklich der Hund verreckt, man kann sich frei bewegen und es schienen wirklich alle lange geschlafen zu haben. Also habe ich meine Besorgungen erledigt, bevor es dann voll wurde und bin am Bodensee entlang Richtung Romanshorn gefahren, zwischendurch ganz spontan in den Zug gestiegen, so dass ich dann später in Romanshorn den Voralpenexpress Richtung Luzern besteigen konnte, den ich aber in Uznach (nach zwei längeren Tunnels) wieder verlassen habe. Von dort hatte ich eine Fahrt am Walensee entlang, von West nach Ost, geplant und eventuell bei gutem Vorankommen später noch ab Sargans das Rheintal abwärts. Um die Jahreszeit scheint auch von den Velofahrern noch kaum jemand unterwegs zu sein, ausser Hundehaltern habe ich unterwegs nicht viele Leute getroffen. Einige Geocaches, Pausen und Kilometer später war ich dann in Walenstadt an der östlichen Seite des Sees angelangt. Von dort war es eigentlich nicht mehr weit bis nach Sargans, aber da ich a) mir Zeit gelassen hatte, b) keine Lust auf einsetzenden Gegenwind hatte und c) ja sowieso eine Tageskarte für den ÖV hatte, bin ich in Flums schon in den Zug gestiegen und über Sargans und Altstätten bis nach Hause gefahren.

Passenderweise habe ich dann noch meinen Kinogutschein von der letztjährigen Neuzuzügerbegrüssung in Uzwil einlösen können und war im Uzwiler KinoCity, um mir Himmelfahrtskommando anzuschauen. Der Film spielt zufälligerweise am Walensee und zwar in Mühlehorn, das ich heute auch während einer Pause ausgiebig besichtigen konnte. Im Film heisst es Gottlingen und wer Quentin Tarantinos Pulp Fiction mag, kann sich bei diesem Film sehr gut aufgehoben fühlen.

Das Wetter war zum Fahren prima, der Rückenwind sehr praktisch, nur etwas weniger diesig hätte es am Walensee sein können. Aber hey, der läuft ja nicht weg. Die Strecke von heute oder zumindest ein Teil davon ist auch da: auf gpsies.com; selbst gefahren bin ich da aber nur von Uznach bis Flums, der Rest war ÖV. Wenn’s wärmer ist, dürften die Züge wohl auch mit Velos etwas voller sein, ich war heute in insgesamt acht benutzten Zügen der einzige mit Velo.

Kleine Umgebungstour

Langsam wird es wieder wärmer, die Strassen sind alle schneefrei, die Waldwege allerdings noch nicht. Mit ein paar Geocaches habe ich mir eine Tour bis nach Bronschhofen zusammengestellt und bin die dann wieder mit dem Bluetooth-Knopf als Navi im Ohr abgefahren, zwischendurch noch mit Stops im Baumarkt, Brocki und Bäcker. Abfahrtstemperatur: -3°C, Ankunftstemperatur +8°C, die kurze Hose war also perfekt. Das Velo hat jetzt entsprechend dem anderen die gleiche Kombination aus Utopias X-Act-Randonneur-Lenker mit den Griffen von Magura HS66, hydraulisch gekoppelt mit den HS33, die ich schon vorher hatte. Im Sommer gibt’s jedenfalls jede Menge fliessendes Wasser in der Umgebung zum Am-Ufer-NZZ-Lesen oder einfach nur zum Pause-Machen.

Säntis, mal wieder

Die Bauten wirken wie eine Raumstation.
Die Bauten wirken wie eine Raumstation.
Um den Kronberg von gestern noch zu toppen, ging es heute etliche Meter höher, wobei es tatsächlich auf der Schwägalp schon Sonne hatte. Nach einem längeren Nickerchen in der Mittagssonne ging’s dann zum Kaffeetrinken ins Gipfelresti und dann mit einsetzender Abendsonne wieder talwärts. Sonne satt mit dem Säntis-GA. Continue reading “Säntis, mal wieder”

Kronberg: Schlitteln und Sonne

Über den Wolken...
Über den Wolken…
Kein Wunder, dass ich hier noch kaum Solarien gesichtet habe, denn über den Wolken gibt’s Sonne hier permanent gratis. Während es auf Uzwils 500 Höhenmetern wie üblich bewölkt war, war es so ab 1500 Höhenmeter deutlich sonnig und man befand sich über einer geschlossenen Wolkendecke. Nur Fliegen ist schöner. Oben gab es die längste Bank der Welt zu besichtigen (seit August 2012, mit Geocache). Beim Plural von Bank fällt mir da nur der Herricht-und-Preil-Sketch mit dem Krimi ein: da bei youtube anzuhören. Abwärts ging es sodann mit dem Davoser mit Vmax=42km/h und zwei unfreiwilligen Abstiegen vom Schlitten auf der längsten Schlittelpiste der Ostschweiz. Lohnt sich durchaus!
Klar, was sonst bei dem Wetter?
Klar, was sonst bei dem Wetter?

Tessin-Tagestour

Nordufer vom Lago Maggiore, Blick Richtung Nordosten.
Nordufer vom Lago Maggiore, Blick Richtung Nordosten.

Ich weiss gar nicht, wie ich eigentlich auf die Idee gekommen war, mal wieder eine Tagestour in einen der Schweizer Zipfel zu unternehmen. Die letzte Strecke Richtung Genf/-er See war ja auch schon im letzten Mai noch ohne Velo. Das Wetter hatte sich für gestern im Tessin als sehr gut vorhergesagt, und zu zweit fährt sich’s eh noch besser, also führten uns die SBB/FFS Richtung Süden. Continue reading “Tessin-Tagestour”

Baumarkt gen Westen

Der Radweg entlang der Thur, spätnachmittags im Januar.
Der Radweg entlang der Thur, spätnachmittags im Januar.
Einen Baumarkt hat’s in Uzwil nicht, daher bin ich mit dem Velo bis nach Wil und war tourtauglich ausgerüstet, mein Glück noch weiter im Westen zu versuchen. Der Naviknopf im Ohr hat mal wieder auf dem Fahrradrouting ziemlich viel Blödsinn verzapft, bis ich es auf “Auto” umgestellt hatte (exklusive Autobahnen). Bis Winterthur bin ich nicht gekommen, aber immerhin bis Aadorf. Es wurde dann mit am Horizont versinkender Sonne doch ziemlich schnell empfindlich kühl mit kurzen Hosen, also haben mich zwei Thurbos wieder nach Hause gebracht.

Spikespuren im Eis und heisser Kräutertee.
Spikespuren im Eis und heisser Kräutertee.
Ich hatte anderes vor, daher habe ich die Schlittelbahn heute nicht benutzt.
Ich hatte anderes vor, daher habe ich die Schlittelbahn heute nicht benutzt.
Viel weiter vorne im Alphabet geht fast nicht. Okay, Aachen wäre noch bekannt.
Viel weiter vorne im Alphabet geht fast nicht. Okay, Aachen wäre noch bekannt.
Ich nehme an, die drei offiziellen Landessprachen sind korrekt. Das Englische ist es nämlich nicht.
Ich nehme an, die drei offiziellen Landessprachen sind korrekt. Das Englische ist es nämlich nicht. Schade, dass noch das e am falschen Wort am Ende dran ist, sonst wär’s sogar unfreiwillig komisch.

CNL, mal wieder

Doppelstock-Schlafwagen CNL.
Doppelstock-Schlafwagen CNL.
Mein Lieblingsverkehrsmittel: der Nachtzug, im Schlafwagenabteil. Als wir damals zu viert von Berlin nach Zürich und die nächste Nacht wieder zurück gefahren sind, wäre ich jedenfalls nicht auf die Idee gekommen, die Tour knapp zwei Jahre später dienstlich in umgekehrter Reihenfolge zu machen. Ich hatte jetzt sogar zwei Nächte in Folge dasselbe Zugsteam und hab mich mit denen ganz gut unterhalten; morgens auf der Reststrecke Basel-Zürich ist ja üblicherweise fast schon alles in Basel SBB ausgestiegen und es gibt mehr Betreuungspersonal als Fahrgäste im Speisewagen.

Roter Pfeil Churchill
Roter Pfeil Churchill
In Zürich gab’s dann auf Gleis 9 3/4 Gleis 13 noch den Churchill-Pfeil, einen mietbaren Ausflugstriebwagen der SBB, aus dem Jahr 1939 zu sehen. Zwei Triebhälften jeweils in Restaurantausstattung, also das wäre mal ein Zug zum Mieten für Festivitäten.
Der Rote Pfeil auf Gleis 13 in Zürich HB.
Der Rote Pfeil auf Gleis 13 in Zürich HB.

Appenzeller-Bahnen-Tour mit Abstecher zum Säntis

Heute ging’s auf die volle Runde mit den Appenzeller Bahnen ab Gossau über Herisau, Urnäsch (Abstecher auf den Säntis via Schwägalp), Appenzell und St. Gallen. Die Strecke kannte ich bisher nur mit dem Velo und die wäre auch heute so zu machen gewesen, aber ÖV zu fahren ist auch sehr bequem, nur kriegt man weniger von der Umgebung mit; trotzdem noch mehr als im Auto. Ansonsten lasse ich mal die Bilder für sich sprechen, der Säntis ist ja auch nur für die Schweiz lächerliche 2’502 Meter hoch.

Kleine Radtour nach Degersheim

Nach einem unwirklich wirkenden langen Ausschlafen kam es mir in den Sinn, mal zu erkunden, wo wir denn am Dreikönigstag unser Konzert stattfinden lassen, also führte mich der Weg bei anfänglich strömendem Regen nach Degersheim und hinterher über Ganterschwil und Jonschwil wieder zurück nach Uzwil (siehe https://www.alltrails.com/explore/map/20121216-uzwil-degersheim-ganterswil-uzwil?u=m). Die Fahrt hatte auch noch den Nutzen, meine Spikereifen auf Asphalt einzufahren, wie es Schwalbe empfiehlt. Schlussendlich konnte ich noch mein Smartphone-Navi probefahren: Smartphone hinten wasserdicht in der Tasche, Bluetooth-Headset im Ohr und einfach den Anweisungen der künstlichen Intelligenz gefolgt, die mich zu einem eingegebenen Zielpunkt führte. Es begann gleich mit “Wenn möglich, bitte wenden.” und da ich Wanderwege nicht ausgeschlossen hatte, versuchte mich die Stimme im Ohr immer wieder über den Eppenberg zu führen, was ich aber wegen der Schneemengen und der Steigungen dort hoch (und vor allem wieder runter) eher nicht wollte. Alles in allem hat aber OSMand ausgezeichnet funktioniert, mit frei verfügbarem Kartenmaterial und auch ansonsten kostenlos (aber nicht umsonst).

So richtiges Fotowetter war heute sowieso nicht, aber die Kirche in Degersheim habe ich zumindest gesehen, während ich pausierte. Leider war ich dann danach doch ziemlich ausgekühlt, so dass das permanente Gefälle ab Degersheim Richtung Westen nicht gerade half, wieder warm zu werden. Aber einige Steigungen gab es später dann doch noch zu bewältigen, so dass ich wieder warm wurde. Den beginnenden Hungerast konnte ich durch meine Ankunft zu Hause gleich absägen und vermutlich auch den Kalorien- und Wärmebedarf durch Essen in der Badewanne überkompensieren. Sehr schöne Tour, und dadurch, dass sonst kaum Velofahrer unterwegs waren, haben die wenigen, die doch unterwegs waren, sich angegrinst und gegrüsst. Gut, vielleicht haben sie mich in der kurzen Hose bei 2°C auch nur mit einem müden Lächeln bedacht, aber das ist mir ziemlich egal.