Nach einem Flugzeugschaden in Adelaide, der sich darin äusserte, dass wir mit 2.5h Verspätung dort abflogen, sind wir nach weiteren 3.5h in Darwin angekommen, wo auch grad die Sonne unterging. In relativer Äquatornähe dauert das nur gefühlte fünf Minuten und plötzlich ist es stockdunkel. Die Luftfeuchtigkeit ist atemberaubend, die Tiergeräusche sind spannend und der Rest vom Team war schon da. Immerhin gibt’s nach etwas Bastelei und Putzen in dem verlassenen Workshop einen Raum mit Klimaanlage, den ich dann doch dem Zelt vorziehe. Danke, Herr Carrier.
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Hop-Hop-Nacht-Hop
Nach zwei diesmal gefühlt ungewohnt kurzen Flügen (jeweils Rückenwind, also nur 05:30 und 11:45 Stunden) sind wir gut in Adelaide angekommen. Die lustigen Immigration-Formulare haben sich in einem Punkt leicht verändert, wenn mich nicht alles täuscht, aber ansonsten ist das offizielle Personal sehr freundlich und es bestätigt sich jedesmal wieder, dass das Australische hier mein Lieblingsakzent des Englischen ist. Und diesmal haben sie nicht eine leere Seite im Reisepass bestempelt, sondern eine genutzt, wo schon von 2009 ein Immigration-Stempel drin war. Schade eigentlich, dass man die Lebensmittelsuchhunde (Beagles) nicht fotografieren darf, die sind nämlich sehr nett.
Morgen geht’s noch einen kurzen Hop weiter von Adelaide nach Darwin und dann sind erstmal Teamwiedervereinigung und Vorbereitungsfahrten angesagt.
Reichweitenrechnung
Das Solarauto fährt und fliegt wohl grad Richtung Australien, die Hardware passt also zusammen. In puncto Rennstrategie gibt’s da jetzt jede Menge zu rechnen. Zum Beispiel kann man ja mit begrenzter Energie nicht unbegrenzt schnell fahren und natürlich steigt auch bei diesem Effizienzwunder der Verbrauch überproportional zur Geschwindigkeit. Dazu ist noch die Fahrzeit begrenzt und damit ergibt sich oben dargestellter allgemeiner Zusammenhang zwischen diesen drei Grössen.
Strategiemässig legen wir dann am Abend vorher fest, wieviel Energie wir am nächsten Tag aus der Batterie ziehen wollen, wieviel wir schätzungsweise an Sonnenenergie einfangen und können dann damit (und so Sachen wie Steigung etc.) bestimmen, mit welcher Geschwindigkeit wir die meisten Kilometer schaffen. Wenn es keine Zeitbegrenzung gäbe, wäre es natürlich eine sehr langsame Geschwindigkeit, aber da wir maximal 9h pro Tag fahren dürfen, sind wir in die eine Richtung eben durch die Zeit begrenzt und in die andere durch die Energie. Mit der Grafik oben entscheiden wir aber nichts, das lässt sich für unsere Zwecke passender darstellen. Aber hey, es ist bunt und in 3D 🙂
SER2 in der Zeitung
Neulich beim OpenAir im Video, jetzt auch noch genauso ernst in der Lokalpresse: SER2 ist bereit für das Rennen. Ich find, dass das Foto einen Blaustich hat, aber ich glaub, das hängt damit zusammen, dass die Wiler Zeitung kürzlich am Layout was von Rot auf Blau umgestellt hat.
Desweiteren auch noch ein kurzer Artikel in den Wiler Nachrichten, Ausgabe vom 05.09.2013, Seite 46: SER2 (pdf) (nein, nicht der Artikel mit der Hanfanlage, auch wenn ich die Pflanzen rein optisch als Zimmerpflanzen mögen würde). Unterschlagen wird hier bereits, dass wir drei Fahrerinnen haben und dass sich die Sylvia mit y schreibt. Nun ja, die WN eben.
Fahren auf dem Flugplatz
Das Solarelektromobil für die World Solar Challenge wurde vor kurzem von unserem Team auf dem Flugplatz Mollis (Kanton Glarus) probegefahren. Schöne Umgebung, viel Sonne und ich zeig’s nicht detaillierter, auch wenn die Konkurrenz jetzt so kurz vor dem Rennen wohl auch keine Zeit mehr hat, am eigenen Fahrzeug noch was zu ändern.
Vierseenwanderung NW, BE, OW (plus LU)
Die Solarauto-Testfahrten wurden kurzfristig verschoben, daher ging’s gestern zur Vierseenwanderung durch mehrere Kantone nach Luzern als Startpunkt. Da wir zwei Seilbahnen genutzt haben für den Grossteil der Höhenmeter, war’s gar nicht so anstrengend, hat aber mit Pausen auch recht lang gedauert. Die Strecke von Engelberg bis nach Melchsee-Frutt kann also anstrengend sein, aber wir hatten da dann nur noch den Jochpass zu überwinden (400m rauf, 400m runter) und der Rest war relativ flach und es war auch angenehm temperiert zum Wandern.
Bahn, Bauarbeiten und Comfort
Der Unterschied zwischen der “Normalo”-Hotline der Deutschen Bahn und der “Comfort-Hotline” für die Statuskunden ist schon irgendwie bemerkbar. Aufgrund von Bauarbeiten stellte sich die Buchung einer Nachtzugreise am 16.11. im Internet als unmöglich heraus und an der Hotline hat es doch glatt eine halbe Stunde gedauert. Das Rückrufangebot habe ich mehrfach abgelehnt. Dass die nicht über alle Nachtzugverbindungen Bescheid wissen, kann man ihnen nicht verübeln: da der CNL 458 wegen Bauarbeiten möglicherweise am 16.11. nicht in Leipzig hält, wurde mir immer die Abfahrt ab Halle um 23:40 angeboten, aber da wusste ich genau, dass das nicht der Zug aus Prag (CNL458) mit den Dreier-Economy-Abteilen ist, sondern der aus Berlin (CNL1258), in dem es diese Abteile nicht gibt. Nachdem ich das mal klargestellt hatte, konnte mir die Dame am heissen Draht dann eine Fahrkarte Riesa-Zürich-Wil(SG) und die Drei-Bett-Reservierung im CNL458 geben. Wenn der Zug dann doch in Leipzig hält, steigen wir halt da ein, die Betten bleiben ja frei und wir liegen ansonsten ab Riesa sogar eine Dreiviertelstunde eher drin.
Ob es jetzt Zufall war, dass fast zeitgleichin meinem Bonuspunkteprogramm 2.500 Punkte eingebucht wurden? Das Datum ist zwar aus der Vergangenheit, aber gesehen hatte ich die vorher noch nicht. Aktion? Was für eine Aktion? Mir soll’s jedenfalls recht sein. Manchmal kommen ja auch komische Fahrtziele, wenn man nach Zürich fährt.
Die Anfangsgrossbuchstaben im Betreff sind völlig unabsichtlich die einer grossen Rundfunkanstalt.
Nachtrag am 28.08.: die 2500 Trostpunkte wurden mir heute erklärt.
Sehr geehrter Herr Ruß, leider kam es aufgrund der Hochwasser-Situation zu erheblichen Störungen auf der Strecke zwischen Hannover und Berlin. Die Aufräum- und Instandsetzungsmaßnahmen laufen bereits auf vollen Touren, werden allerdings noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Deswegen bitten wir Sie, sich kurz vor Ihrem Reiseantritt über die tatsächlichen Abfahrts- und Ankunftszeiten sowie mögliche Gleisänderungen zu informieren. Als BahnCard-Inhaber gehören Sie zu unseren besten Kunden. Daher möchten wir uns bei Ihnen auch ganz besonders für eventuell entstehende Unannehmlichkeiten entschuldigen und zwar mit 2.500 bahn.bonus-Punkten, die wir Ihrem Konto bereits gutgeschrieben haben. […]
Mensch, da wirft ja die Bahncard noch richtig Rendite ab 🙂 Da fällt mir ein, dass die mich gar nicht mit Herr Dr. Ruß angesprochen haben. Bei dem halbstündigen Telefonat gestern klang das jedesmal vollkommen ungewohnt, wenn ich so angesprochen wurde. Naja, Deutschland halt, hierzulande interessiert’s keinen und das ist auch mein Anspruch. “Herr Ingenieur” fänd ich viel besser.
Flugdatenschreiberauswertung
Nach dem nächsten Australienaufenthalt werde ich seit 2004 90 Flüge mit insgesamt etwa 310’000 Flugkilometern absolviert haben. Davon gehen dann etwa zwei Drittel auf die sechs Australienflüge. Auf einer Weltkarte sehen die bereisten Flughäfen und Flugrouten ziemlich ungleichmässig verteilt aus (echte Flugrouten sind es natürlich sowieso nicht): Mein meistbereister Flughafen (meiste Abflüge/Landungen) ist inzwischen schon Zürich. Und der gefällt mir auch am besten.
Luftlinie vs. Strasse
In meiner Flugstatistik seit 2004 musste ich gerade die Kilometer von Adelaide nach Darwin ergänzen. Das Solarauto-Rennen ist mit 3000km dann doch noch ein paar Prozent länger als die Luftlinie (2620km). Dass die da keine geraden Strassen bauen können…
An einer geeigneten Visualisierung meiner Flugstatistik arbeite ich gerade. Wird wohl eine kleine Geodaten-Auswertung mit R werden, mit den Eingabedaten Flugdatum, Startflughafen und Zielflughafen. Als Zusatzdaten gibt’s dann noch die Flugkilometer (ohne Warteschleifen etc.) und die jeweilige Airline, wobei man zumindest die Flugkilometer auch direkt aus den Geokoordinaten errechnen kann. Da ich noch nie viel weiter westlich als Kalifornien oder weiter östlich als Australien war, brauch ich mir auch über die Darstellung von Flügen im Bereich der Datumsgrenze keine Gedanken zu machen.
Australien: Besuch Nummer sechs
YABV – Yet another business visit.
Anderer Job, anderes Land, anderer Abflughafen, dieselbe Destination: Australien. Ende September bis Mitte Oktober nehme ich als Teil des Solar-Energy-Racers-Teams an der World Solar Challenge teil. Zuständig bin ich für Rennstrategie inklusive Datenmodellierung und Ladezustandsschätzung der verbauten Batterie. Ein Zuckerschlecken wird das Rennen aber sicher nicht. Gleich nach Rückkehr kommt dann ausserdem das Umzugswochenende.