Chur-Rorschach

Zum Einfahrenliegen hab ich mal mit einer flachen Strecke angefangen, bin erst mit dem REX nach Chur und dann das Alpenrheintal bis zum Bodensee nach Rorschach gefahren. In Rorschach ging’s dann ganz spontan wieder in den Zug, weil der grad kam. Die Strecke ist hier: auf gpsies. 97km in 04:50h Fahrzeit mit teilweise starkem Gegenwind, aber insgesamt sehr flachem Streckenprofil. Wenn ich das mit dem normalen Velo gefahren wäre, hätte mich der Gegenwind ziemlich genervt, aber so war’s okay, dann immer noch 20km/h zu fahren.

Am Ende der Tour war das Smartphone wieder voll (hatte mit 64% Akkustand angefangen) und der Forumslader war auch wieder voll (Start bei 84%), erzeugt hab ich 22 Wattstunden, und das noch mit dem eingebauten SON 20R. Wenn das Centerlock-Werkzeug da ist, wird dann umgespeicht und ich fahre mit dem SON-Classic-Nabendynamo, da sollte dann mehr Energie bei niedrigeren Geschwindigkeiten drin sein. Momentan erreicht die Konfiguration bereits bei 25 bis 30km/h das Maximum von 8-9 Watt, danach sollte das noch etwas eher anliegen. Für Laden und Licht würde es momentan nicht ausreichen.

Es macht schon einen ziemlichen Unterschied, ob ich auf dem Lieger fahre oder auf einem normalen Rad. Nach 100km würde ich sonst mehr Muskeln und Knochen spüren, aber nach der Strecke heute ist ab der Hüfte aufwärts gar nichts zu merken und bei den Beinen einfach nur längere Beanspruchung, aber nichts Besonderes. Das T-Shirt hat eine lustige Salzkruste am Rücken.

Richtig gut sind Kurven bergab oder welche, die man selbst auf flacher Strecke produziert, um sich bei öder Geradeausfahrt zu unterhalten. Da wirken dann plötzlich sehr angenehme Fliehkräfte auf den Hintern. Was nicht gut geht, sind Drängelgitter, weil man da ohne Absteigen schlecht um die Kurve kommt (Einschlagwinkel, Neigung). Ich bin dann ganz langsam in Zeitlupe mit dem rechten Pedal gegen einen Laternenmast gefahren. Jänu, sonst rollt es ja exzellent.

Der Seitenständer klappt auch von allein hoch, wenn man geschickt anfährt, das ist ziemlich genau wie beim Motorrad. Ansonsten merkt man’s in der nächsten Linkskurve dann.

Beim Fahren kann man ganz bequem essen, trinken, fotografieren, am Telefon herumtippen, Videos gucken oder die Gegend anschauen, das ist wirklich genial. Freihändigfahren geht nicht, aber ist auch nicht wichtig, es reicht ja eine Hand mit zwei Fingern locker am Lenker. Die Beine müssen auch anders eingecremt werden gegen die Sonne, die Exposition ist um ziemlich genau 90° gedreht, so dass heute z.B. bei Fahrt nach Norden und Sonne von hinten die Oberschenkel fast senkrecht zur Sonne standen.

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Temporäre Fuhrparkerweiterung

Das Liegevelo, das hier rechts zu sehen ist, dürfte jetzt von Burgdorf BE wieder in die Ostschweiz kommen, es hat wohl den dortigen Dialekt einfach nicht verstanden und mir aber dafür zu verstehen gegeben, dass es als Standort östlich von Winterthur besser finde. Passive Probefahrt schon mehrfach, z.B. im November 2015 oder im Februar 2014 und jetzt aktiv am Samstag, gestern 60 flotte Kilometer Wil-Weinfelden-Romanshorn-Rorschach und inzwischen dürfte es bald den Besitzer wechseln.

Zwischen Arbon und Rorschach
Zwischen Arbon und Rorschach
In Sulgen vor der Migros
In Sulgen vor der Migros

Was auffällt beim Fahren:

  • Die Leute halten einen für nicht normal. Das bin ich gewohnt, jetzt eben auch sichtbar. Kinder kichern und stellen lustige und ehrliche Fragen, Erwachsene erzählen irgendwas dazu, ich grinse.
  • Der Panoramablick.
  • Andere Muskelbeanspruchung. Nach 25km konnte ich beim Absteigen erstmal nur rückwärts laufen.
  • Das veränderte Geschwindigkeitsgefühl. Wo ich sonst 40 geschätzt hätte vom Wind her, waren es jetzt 60.
  • Die sehr bequeme Körperhaltung.
  • Der Panoramablick.
  • Die gute Übersicht mit Rückspiegel und, eben, siehe vorheriger und nächster Punkt.
  • Der Panoramablick.
  • Gegenstände in Hosentaschen und Jackentaschen an der Seite können und werden herausfallen beim Fahren.
  • Dass man den Hinterbauständer nicht eingeklappt hat, merkt man in der nächsten Linkskurve.
  • Rangieren im Stand ist wegen eingeschränktem Lenkwinkel schwierig. Aber macht man ja auch nicht.

Jetzt wird ein anderes Rohloff-Rad frei, nämlich das, was ich z.B. im März 2013 zum Creux Du Van (Schneegestöbertour) genutzt hab. Das Patria Terra bleibt aber, auf der oben verlinkten Novembertour letztes Jahr war das noch gar nicht geboren, wie ich grad sehe.