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Lokalzeit: 18.03.2017 15:55:49 UTC+1300
Mein Übernachtungsplatz ist ungefähr hier:
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data science and bicycle touring
Touren mit dem Liegevelo (seit Oktober 2016).
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20170317 21:00 Lake Tekapo
Die zwei Velofahrer, die ich jetzt schon öfter getroffen habe, kennen mich schon und schicken mir emails. Ein Australier, der sich gut am Zürisee auskennt und ein Neuseeländer, der eigentlich Niederländer ist.
Losgefahren sind wir alle drei in Fairlie, ich mit taunassem Zelt, die Milch hatte auch Kühlschranktemperatur und ich bald wieder einen schmerzenden rechten Fuss. Der hat da eine gnubbelige Stelle, die der andere Fuss da nicht hat. Also bin ich mal davon ausgegangen, dass ich keine 100km bis Twizel fahre, sondern nur die knapp 50km bis Lake Tekapo. Dabei blieb es dann auch und es lohnt sich von der Landschaft absolut. Die Hochebene ist sehr schön und der See sowieso.
Gleich nach Ankunft bin ich erstmal baden gegangen, ordentlich kalt, aber da die Duschen $2 kosten, spare ich etwa 10 Cents pro Grad Wassertemperaturdifferenz (Dusche-See), das ich mir antue. Das Seewasser ist glasklar, man sieht sogar den eigenen Schatten am Boden. Lake Tekapo ist zwar ein rechter Touristenort, aber für mein Zelt war noch Platz, Leo und Johan haben mich zum Abendessen eingeladen und vielleicht klingt der Tag noch mit Sternengucken aus. Direkt oberhalb des Sees steht das südlichste Observatorium der Erde. Ach ja, Geocaches gibt es einige.
Schweizer habe ich auch schon getroffen. Morgen geht’s weiter nach Twizel am Kanal entlang, der den einen See mit dem nächsten verbindet. Je nach Form und Schmerzen auch noch weiter, aber ich hab ja Ferien und bin nicht auf der Flucht. Das “Deep Heat” hilft bei den Schmerzen und einen SPF30+-Lippenstift gab es im Foursquare auch.
Hier laufen überall Hasen rum, worauf Johan (NZ) meinte, dass die eine echte Plage wären. Darauf meinte ich zu Leo (AUS): “well, we could introduce foxes to get rid of the rabbits!” und er hatte die ironische Anspielung auf das, was in Australien genau so passiert ist, sehr gut verstanden 🙂
(Update 14.04.: Namen korrigiert)
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Unix-Zeit: 1489714118
Lokalzeit: 17.03.2017 14:28:38 UTC+1300
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20170316 20:30 Fairlie
Der Sternenhimmel war beeindruckend, das Southern Cross müsste ich auch gesehen haben. Der Sonnenaufgang war ebenfalls schön bunt, aber ich war zu faul, die Kamera rauszukramen.
Das Routing heute war wieder auf der Hauptstrasse, die Nebenstrecken habe ich vermieden, weil es gleich wieder als Schotterpiste anfing. In Locus habe ich die Einfärbung des Tracks nach Steigung gefunden, was manchmal nützlich ist, aber meist eher frustrierend, weil man dann weiss, was noch kommt. Die ersten 50km bis Geraldine gingen mit einem Schnitt von >20km/h über die Bühne, klar, es ging ja auch flach abwärts.
In Geraldine kam erstmal ein Geldautomat, dann der Supermarkt und dann das Subway. Ein paar Minuten nach dem footlong sub hatte ich schon wieder Hunger, obwohl ich sowieso die ganze Zeit esse.
Nach Geraldine kam die hügelige Strecke, nochmal 50km und die hatten Steigungen bis 11%. Kennen die hier denn keine Tunnel? Bei den Steigungen und generell bei stärkerer Belastung macht sich wieder die rechte Achillessehne bemerkbar. Das linke Knie ist okay.
Wegen der Hitze und der Strahlung habe ich irgendwann von “T-Shirt plus lange Jacke” auf “Surfoberteil” gewechselt, mit UV-Schutz 50+, dazu mit zwei Buffs und Sonnenbrille voll vermummt. Wenn’s so einen Nikab bei Transa im Outdoorbereich gäbe, wäre das sicher ein Renner, einfach noch Mammut oder sowas draufschreiben, mittlere dreistellige Preise nehmen, fertig.
Die Äpfel und Pflaumen von hier sind exzellent, nur hält so jeweils ein Kilo halt nicht lange vor. Die Honey Roasted Peanuts sind auch gutes Knabberkram für zwischen dem Obst.
Warum die Leute hupen, wenn sie mich sehen, kapiere ich nicht. Das ist genau ein Bit an Information, daraus kann ich gar nichts entnehmen. Entweder morsen sie bitte oder sie können gern langsam neben mir fahren und wir können dann philosophieren. Aber sinnlos hupen und mich aus dem Nachdenken wecken bringt doch nichts.
In Fairlie habe ich direkt den Holiday Park angesteuert und für $15 das Zelt aufgestellt. Bei den Temperaturen und der Trockenheit ist das ideal. So langsam habe ich auch den Aufbau begriffen.
Die Wettervorhersage sieht für meine Tour nicht besonders toll aus, irgendwo werde ich abkürzen oder dort fahren, wo es weniger regnet. Heute war es jedenfalls schön warm, aber solange man rollt, kein Problem. Die Planung passt auch: ich bin da, wo ich am vierten Tag sein wollte, mal abgesehen vom Pausentag vorgestern.
Ein kleiner Abendspaziergang mit Caches nach Fairlie folgte noch, während die Wäsche im Trockner war. Ein Lemon, Lime & Bitters war auch dabei.
Gesamtkilometer 485
Fahrzeit, ach egal, ich hab Ferien (gestern plus 6h)
Fast keine Sonnenbrandstellen
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Unix-Zeit: 1489636337
Lokalzeit: 16.03.2017 16:52:17 UTC+1300
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20170315 Mt Somers 20:45
Die Tour führte heute bei gutem und bestens werdendem Wetter ziemlich geradeaus, direkt auf die Berge zu. Es war trocken, fast windstill und schon bald konnte man sehen, wie sich die Wolken verzogen und das Panorama sich zeigte.
Das hiess natürlich auch Sonnencreme für die Beine, die im Regen ja eh schon vorgerötet worden waren. Ab dem späten Mittag habe ich dann doch lieber noch die Hosenbeine der Allwetterhose als Sonnenschutz drübergeschoben und unter der Velohose festgeklemmt. Hält gut so.
Könnte nicht mal jemand eine Schlechtwetterversicherung für Velofahrer anbieten? Für Landwirte gibt es doch auch sowas wie Ernteausfallversicherungen.
Zwischendurch fiel mir noch eine brauchbare Lösung ein, wie ich zumindest einen Grossteil des Forumsladers wieder durch die Security bekomme: die drei Li-Ion-Zellen abtrennen und ins Handgepäck. Wenn sie mir die wegnehmen, kaufe ich daheim neue und löte die an und den Rest der Elektronik habe ich noch, das interessiert ja im Gepäck niemanden.
Weil es heute so monoton geradeaus ging und fast kein Verkehr war, bin ich zwischendurch schöne Schlangenlinien gefahren, damit der Steuersatz keine Druckstellen bekommt. Natürlich nur deswegen, also aus rein technischen Gründen, und nicht weil das Spass machen würde.
Auf den langen Strecken schläft nichts ein und meine Handgelenke werden auch geschont. Das linke Knie brauchte eine Warmlaufphase und dann war’s gut. Aber nach etwa 80km hat sich die rechte Achillessehne bemerkbar gemacht. Mit weniger Last und bergab ging es bis ins Ziel. Mal sehn, wie das morgen wird.
Eine durchfahrene oder durchstandene Kuhherde hatte ich heute auch. Ich hab erstmal angehalten und das Lead Vehicle gefragt, was am besten wäre. Der Fahrer hat nur gegrinst und gemeint: “If you keep riding slowly, they should pass right by you”. Sehr beruhigend, aber es war dann auch so. Die Kühe haben blöd geguckt vor mir und sind dann links und rechts vorbeigetappt.
Am Mittag war ich bereits in Mt Somers, wo es im Wesentlichen nichts gibt, ausser einen General Store, der keine Kreditkarten von overseas nimmt, aber leckere Mince Pies und Lemon/Lime/Bitters verkauft (2/1 Stück) und dann den Holiday Park, wo ich jetzt auch gelandet bin.
Erstmal ging es aber noch 35km aufwärts bis zum Lake Emma (Greta Valley hatte ich am ersten Tag schon), dort gab’s Bialetti-Kaffee, einen Badeversuch (zu sandig, zu flach) und so etwa 12km gravel road mit dreimal Umkippen.
Die Berge aussenrum sehen lustig aus, bisschen runder als die Alpen, recht trocken und unbewaldet, vielleicht wie das Bündnerland auf Botox (wegen “ohne Falten”).
Zum Lake Clearwater habe ich mich nicht mehr auf der gravel road weiter vorgekämpft, sondern bin wieder abwärts gerollt und in einer Cabin untergekommen. Auf dem Platz stehen zwei schwarze vollausgestattete idworx Off Rohler Evo herum. Natürlich sind damit zwei Deutsche unterwegs. Damit liegt die Rohloff-Quote unter den Übernachtungsgästen bei 60%.
Gesamtkilometerstand 387km
Gesamtfahrzeit 23h
Forumslader randvoll
Hintere Bremse am Geber undicht, wird aber eh nicht benutzt.
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Unix-Zeit: 1489555837
Lokalzeit: 15.03.2017 18:30:37 UTC+1300
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20170314 Rakaia, 16:30 zum Kaffee
Womit ich nicht gerechnet habe, aber nach den Erfahrungen bei der Solar Challenge hätte rechnen müssen, war die Sonnenbrandgefahr an verregneten Tagen. Wenn man lang genug draussen ist, gibt’s halt genügend Strahlung. Alles, was nicht geschützt war, hat demzufolge Sonnenbrand nach zwei Regentagen (!). Viel empfindlicher geht’s nicht.
Nachdem es heute morgen auch noch weiter geregnet hat, aber ab morgen (15.) besser werden soll, habe ich mich für einen Pausentag entschieden und bin im Rakaia River Holiday Park vom Motel für $120 in eine Backpacking Cabin für $40 die Nacht umgezogen. Hauptsache trocken und halbwegs warm. Das ist überhaupt jetzt meine Wahl, wenn es vor Ort möglich ist: $20 für ein Zelt oder $40 für eine trockene 8qm-Hütte, bei der ich mir den ganzen Auf- und Abbau sparen kann, also besonders bei Regen eine recht einfache Entscheidung. Wildzelten ist hier sowieso schwierig, es ist ja alles eingezäunt und ich möchte nicht inmitten von Schafen schlafen.
Es regnet heute, dann mal wieder nicht und ich bereue den verlängerten Aufenthalt nicht. Alle Utensilien sind wieder trocken. Die Sonne scheint auch ab und an, dann denke ich, ich hätte fahren sollen, aber fünf Minuten später regnet es wieder.
Auf dem Weg nach Mount Somers und dann bis Lake Emma kommen morgen ungefähr 80 Caches auf 40km vorbei 🙂 Aber ich werde wohl keine Lust haben, die ganze Fuhre ständig zu stoppen und wieder anzufahren. Ausserdem fühlt es sich heute schon nach Gegenwind von 12 Uhr an.
Noch ein Kalauer: wie nennt man eine Ortlieb-Tasche mit Keksen drin? Gebäckroller. Und die hängt man dann folgerichtig an den, tadaaaaaa, Gebäckträger.
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Lokalzeit: 14.03.2017 12:07:37 UTC+1300
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20170313 Rakaia, 20 Uhr
Für die Zeltnacht habe ich gestern $20 plus $4 für den Wäschetrockner gezahlt. Letzterer war nötig. Momentan läuft die Waschmaschine und der Trockner folgt auch wieder.
Das Zelt war morgens komplett trocken, trotz Dauerregen in der Nacht. Das hat sich doch mal gelohnt, das auszuprobieren. Meine Wäsche und sonstige Sachen sind jetzt ausserdem nach “nass”, “noch nicht nass” sowie “trocken, muss auch so bleiben” sortiert. In den Backrollern und Frontrollern bleibt auch alles trocken.
Wenn das Ottermobil vollbeladen umkippt, ist es schwer aufzuhalten, ähnlich wie ein Motorrad. Aber das Aufstellen ist einfacher.
Das Wetter der heutigen Etappe war sehr abwechslungsreich, je nach Fahrtrichtung kam der Regen von vorn oder von der Seite. Was man da durch die nassen Sachen alles an Mehrgewicht mitschleppt, will ich gar nicht wissen.
Die Stirnlampe spinnt, wenn die Akkus leer sind, aber ich konnte ja beim Fahren wieder aufladen.
Das Routing von brouter ist grösstenteils phänomenal gut, die Durchfahrt durch Christchurch war auf Nebenstrassen oder auf Hauptachsen mit fetten Radstreifen auf der Fahrbahn. Auch gegen Ende der Etappe war ich zig Kilometer allein unterwegs auf weiter Flur. Am schlimmsten war die Brücke kurz vor Rakaia, knapp 2km lang, nach 128km Fahrstrecke im Dauerregen war ich auch nicht mehr sonderlich motiviert, aber ich musste da rüber. Zweispurig, schmale Spuren, also war hinter mir Warten angesagt, bis Platz zum Überholen war. Ich hab sogar noch bis auf 18km/h beschleunigen können.
Die gute Laune kommt eigentlich immer beim Fahren, so auch heute früh, aber das war heute etwas zuviel Regen.
Mittagessen war bei McD, 4500kJ für 07.80 $, zahlbar am Bestellautomat kontaktlos. Letzteres geht auch mindestens bis $77 ohne PIN-Eingabe. Viel mehr schnelle Kalorien kann man fast nicht kriegen, heute sogar mit XL-Süssgetränk. Inklusive Bananenchips, Riegel, Bananen und Weetabix komme ich auf deutlich mehr als 12MJ für den Tag.
Der Highway ist super zu fahren, schön breiter Seitenstreifen (1-3m), die Leute halten trotzdem noch extra Abstand. Der Motorway (=Autobahn mit baulich getrennten Fahrspuren) ist verboten, aber auch unnötig.
Was mir sonst noch einfiel: ist der Gotthard-Basistunnel eigentlich überall gleich weit vom Erdmittelpunkt entfernt? Denn man könnte ja die Erdkrümmung noch einbeziehen und dann wirklich geradeaus bohren. Macht nicht viel aus, aber wenn man “Den Längsten” haben will, macht man sowieso lieber noch Kurven rein.
In Rakaia bin ich gleich ins Motel gegangen, der Besitzer hat sich gewundert, dass ich bei dem Wetter die 130km von Waipara gemacht habe. Aber er hat mir eine Plane fürs Liegevelo gebracht, sehr schick.