BVG und BLG

Das nenne ich doch mal geschickt plazierte Werbung.
Das nenne ich doch mal geschickt plazierte Werbung.

Zur VDI-Tagung in Karlsruhe hat mich meine Navi-Halterungs-Konstruktion mit OSMAnd+ problemlos länderübergreifend geleitet. Ich hätte aber wohl doch den Mietwagen mit GPS buchen sollen, denn dann gibt’s meist das komplette Technikpaket dazu, u.a. Tempomat und Rückfahrpieper. Aber ein Ford Focus mit knapp 50.000km auf der Uhr ist auch schon kurz vor der Ausmusterung bei Hertz. Das nächste Mal lasse ich mir das Auto auch direkt vor die Haustür fahren, das kostet fast genauso viel/wenig wie die S-Bahn nach St. Gallen und spart ungefähr eine Stunde Zeit ein.

CNL, mal wieder

Doppelstock-Schlafwagen CNL.
Doppelstock-Schlafwagen CNL.
Mein Lieblingsverkehrsmittel: der Nachtzug, im Schlafwagenabteil. Als wir damals zu viert von Berlin nach Zürich und die nächste Nacht wieder zurück gefahren sind, wäre ich jedenfalls nicht auf die Idee gekommen, die Tour knapp zwei Jahre später dienstlich in umgekehrter Reihenfolge zu machen. Ich hatte jetzt sogar zwei Nächte in Folge dasselbe Zugsteam und hab mich mit denen ganz gut unterhalten; morgens auf der Reststrecke Basel-Zürich ist ja üblicherweise fast schon alles in Basel SBB ausgestiegen und es gibt mehr Betreuungspersonal als Fahrgäste im Speisewagen.

Roter Pfeil Churchill
Roter Pfeil Churchill
In Zürich gab’s dann auf Gleis 9 3/4 Gleis 13 noch den Churchill-Pfeil, einen mietbaren Ausflugstriebwagen der SBB, aus dem Jahr 1939 zu sehen. Zwei Triebhälften jeweils in Restaurantausstattung, also das wäre mal ein Zug zum Mieten für Festivitäten.
Der Rote Pfeil auf Gleis 13 in Zürich HB.
Der Rote Pfeil auf Gleis 13 in Zürich HB.

Gräfrath(er) Hof und ÖV

Wieder unterwegs in Deutschland, wieder in Solingen, diesmal im Hotel Gräfrather Hof genächtigt. Wenn man von einer der grossen Einfallsstrassen runterfährt und nach Gräfrath reinkommt, fühlt man sich stark in der Zeit versetzt und ist plötzlich nicht mehr in einem Ballungsgebiet, sondern in einem kleinen Dorf, an dessen Marktplatz sich das sehr empfehlenswerte Hotel befindet. Das Klingenmuseum war leider geschlossen, aber vielleicht bietet sich ja die Gelegenheit später wieder. Das Hotelrestaurant und das Frühstück waren jedenfalls klasse.

Und: ich kann zwar Auto/Mietwagen selbst fahren, aber es zeigt sich immer wieder, dass es die nervigste, unbequemste und anstrengendste Art der Fortbewegung ist. Ich bin halt ein überzeugter ÖV-Velo-und-Füsse-Nutzer. Nur Fähre ist noch komfortabler als Nachtzug, nur die Fähre fährt halt nicht überall. Flugzeug ist in den letzten Jahren fast ausschliesslich berufsbedingt gewesen.

Noch ein paar Wochenendfotos

Der Rheinbogen in Düsseldorf, links geht’s nach Oberkassel.
Mangels Kartenleser konnte ich unterwegs keine Fotos von der Kamera auslesen, aber die werden hier jetzt nachgetragen. Zu sehen sind Mosel und Rhein, wenn’s Flüsse zu sehen gibt. Der Unterschied dürfte erkennbar sein 🙂

Sieben Tage, vier Flüge

Apfel, Gesöff, Aspirin

Eine turbulente Arbeitswoche neigt sich dem Ende zu, wobei dann die Arbeit mit den Daten erst richtig anfängt. Sieben Tage, vier Kurzstreckenflüge, zwei mehrtägige Kundentermine, mehrere Hotelübernachtungen, Zugfahrten und Mietwagenfahrten. Also dauerhaft ginge das für mich nicht, aber so zwischendurch ist das mal eine gelungene Abwechslung, bevor ich wieder in Ruhe am Bürorechner über fremden Daten tüfteln kann. Am Anfang ist es nur ein riesiger Haufen, aber irgendwann gibt’s Struktur und später dann auch Erkenntnisse und neue Informationen.

Immerhin konnte ich am Flughafen Düsseldorf einem Flaschensammler per Einwegpfandflasche ein Lächeln entlocken, und auch der Wachschutzmann beim Kunden hat sich gefreut, als ich ihn in seiner Muttersprache verabschiedet habe. Ein paar Geocaches gab es auch zu besichtigen. Obendrein habe ich noch einen herrenlosen Regenschirm gefunden und in Besitz genommen, den ich sogar problemlos durch die Flughafenkontrolle bekam und der mir beim zu erwartenden Schmuddelregen-Schnee-Wetter in Uzwil gute Dienste leisten wird. Ja, ich schreibe den Text gerade aus dem Zug vom Flughafen nach Uzwil aus, bin ja eh permanent online.

Nach weniger als 24h geht’s morgen abend zum dritten Mal zum grossen Nachbarn nach Norden, aber als Ferien- und Geburtstags- und erster-Advents-Besuch, vollbepackt mit der richtigen Dosis Geschenke. Dann kehrt ab Sonntagabend, wenn ich wieder in Leipzig den Nachtzug und damit das rollende Bett in die Heimat besteige, erstmal wieder etwas Ruhe ein.

Zu dem Bild oben kann sich jeder selbst eine Geschichte ausdenken. Die offizielle Version ist die, dass es in der Nähe des Hotels sowohl einen Bioladen als auch eine Apotheke gab. Die Äpfel waren sehr lecker, das alkoholfreie Saftmischgetränk ebenfalls und die Aspirin habe ich nur wegen der Preisdifferenz erstanden, denn die werden sowieso selten gebraucht, aber ich hatte keine mehr.

Der Handelsreisende

Was macht man, wenn man bei einem Lufthansa-Streik bereits seine Swissair-Bordkarte hat, aber trotzdem seine Tasche am völlig überfüllten Baggage-Drop-Off-Schalter der Lufthansa abgeben will? Entweder: warten, bis die 100 Personen vor einem eingecheckt haben. Oder: mit einem netten Lächeln an den menschenleeren Business-Class-Schalter gehen und die Dame nett fragen, ob sie mir nicht meine Tasche abnehmen kann, dauert ja nicht lange. Sie hat dann genauso mit einem Grinsen gemeint, daß ich ja eigentlich noch fünf Stunden Zeit hätte, mich in den Economy-Stau zu stellen, aber hatte bereits meine Tasche entgegengenommen und das Baggage-Tag angebracht. Frech gewinnt 😉 Aber einen Kaffee durfte ich ihr dann doch nicht holen.

Noch viel lustiger war die Szene bei den Verkäufern, die mir am Flughafen die Barclay Visa Card Gold andrehen wollten. Ich habe die einfach ausreden lassen und nachdem sie mir alle Vorteile erklärt hatten, habe ich meine goldene Firmen-Mastercard gezückt und meinte, daß ich da ein 15.000-CHF-Limit drauf hätte, die Karte nichts kosten würde und was sie mir anbieten könnten. Zack, war aus der Verkäuferin die Luft raus. Aber auch die wollte keinen Kaffee spendiert 😉

Die Kilometerstände des Wochenendes: Flugzeug 1120km (ZRH-TXL, DUS-ZRH), Bahn etwa 1000km (Osnabrück-Leipzig, Leipzig-Koblenz, Uzwil-Zürich-Uzwil), Auto etwa 500km (Berlin-Osnabrück, Koblenz-DUS). Da kommt was zusammen, aber Bahnfahren macht immer noch mit Abstand am meisten Spaß, selbst mit deutscher Verspätung und umso mehr in der 1. Klasse.

Vier Nächte, vier Betten, Gott und der Tatort

Morgen geht’s mit dem Swiss-Flieger von ZRH nach Tegel, nachmittags gibt’s einen Termin in Berlin. Samstag dann nach Osnabrück, Sonntag nach Leipzig, Montag nach Koblenz und Dienstag nach dem dienstlichen Termin dort wieder zurück über Düsseldorf und Zürich. Der Lufthansa-Streik (Swiss gehört ja zur Lufthansa) juckt mich nicht direkt, weil es Swiss nicht betrifft.

last.fm habe ich jetzt auch wieder ohne Abo zum Laufen bekommen, denn mein virtueller Linux-Server steht in Deutschland und da war’s ziemlich einfach, last.fm mit Hilfe eines simplen Socks-Proxys (ssh -D 5080 russ@server) und tsocks dahingehend zu täuschen, daß eine deutsche IP-Adresse vorgespiegelt wird, so daß last.fm denkt, ich wäre in Deutschland und damit auch meinen Stream freigibt.

Was ich im Artikel zu Auffahrt/Himmelfahrt schon geschrieben hatte, stand auch noch mal viel schöner geschrieben in der ZEIT No. 35/2012 und ist jetzt auch online: Wo wohnt Gott? Und wozu müssen wir das wissen? (Über den religiösen Analphabetismus der westlichen Gesellschaften. Eine Polemik). Mal gucken, ob ich irgendwo die Bibel als Ebook finde, die sollte ja inzwischen kein Copyright mehr haben.

Den Schweizer Tatort vom vergangenen Wochenende habe ich inzwischen auch gesehen, natürlich im Originalton. Da fand ich ihn auch gar nicht so furchtbar wie den letzten, den ich in der deutsch-deutschen synchronisierten Version gesehen hatte. Und das Beste daran war, daß ich inzwischen bis auf ein paar von Retos Flüchen fast alles in der schweizerdeutschen Version einwandfrei verstehen konnte. Ich gewöhne mich einfach an diese Sprache, und ich mag sie von allen deutschen Dialekten (wenn man sich denn in Gegenwart von Schweizern sie als solchen zu bezeichnen traut) am liebsten.

Nur kurze Sommerpause :-)

Och, die Sommerpause ist doch keine vollständige Sendepause. Am Donnerstag ging es per Nachtzug nach Berlin zur ICDM und meinem Workshop. Ab Basel hatte ich noch die Gelegenheit, französische Gutenachtgeschichten (Papa mit Kind) aus dem Abteil nebenan zu hören und bei niedrigem sonstigen Geräuschpegel war das sogar gut zu verstehen. Die Zugbegleiterin Linda war aber diesmal nicht dabei 😉 Auf dem Workshop konnte ich auch gleich noch ordentlich Werbung für meine neue Firma machen. In Berlin hatte ich noch etwas Zeit, habe eine Freundin besucht, am späten Nachmittag nach dem Dienstgeschäft den Zug nach Leipzig genommen und dort die Mädels noch ins Bett gebracht. Am Sonnabend ging’s in Leipzig mit Freunden in den Wildpark und am Sonntagabend wieder mit dem Nachtzug zurück, diesmal im tschechischen Schlafwagen, der mir von allen Wagentypen (Doppelstock, 1. Klasse, etc.) am besten gefällt. Dreier-Abteil, mit drei Betten übereinander, aber auf fast voller Doppelstockwagenhöhe, d.h. keine zwei Abteile übereinander wie auf der Berlin-Zürich-Relation. Das paßt perfekt mit den beiden Mädels im Herbst, vielleicht dann sogar 1.Klasse, und in der Schweiz dann trotzdem 2. Klasse, weil’s in der 1.Klasse ja keine Rutsche im Zug gibt. Auf der Rückfahrt gab es auch wieder keine Verspätung, die gibt’s immer nur in die andere Richtung (nach Deutschland).

Hamburg-Tagesausflug

Auf Kundenbesuch in Hamburg. Wie komme ich hin? Mit dem Nachtzug, der Zürich-Hamburg fährt. Nach einem gemütlichen Kurzaufenthalt in der SBB-Lounge in Zürich bin ich eingestiegen und hab mich gleich ins Bett gelegt. Die Zugbegleiterin kannte mich schon, aber bisher hatte ich immer meine Fahrkarte bei der Deutschen Bahn gebucht, diesmal aber bei der SBB. Also mußte ich meine Halbtax-Karte zeigen und sie meinte nach einem kritischen Blick auf das dortige Foto mit einem Lächeln, daß es in echt hübscher wäre. Nuja, nach einer ereignislosen Fahrt, bis auf die 70minütige Verspätung, weil wir den Nachtzug aus Paris zwischendurch noch angekoppelt haben (welcher Verspätung hatte), gab’s dann morgens Frühstück (wieder dieselbe Zugbegleiterin) und ich bin in Hamburg erstmal ein paar Meter gelaufen.

Später ging es vom Bahnhof zum Kunden, wir haben uns dort zu dritt getroffen, haben den Termin absolviert und sind hinterher wieder getrennter Wege gegangen, d.h. zum Bahnhof oder zum Flughafen. Die Zeit zwischen Termin und Rückflug habe ich noch für eine Stadtbesichtigung genutzt und ich muß sagen, daß mir Hamburg so auf den ersten Blick sehr gut gefällt. Klar, die HafenCity ist ein nobles und hochmodernes Wohngebiet und absolut vergleichbar mit Aker Brygge (Oslo) oder Melbourne Docklands (Australien, inkl. Waterfront City): alles sind ehemals industriell genutzte Hafengebiete, die jetzt in Wohn-, Erholungs- und Shoppinggebiete umgewandelt werden. In Oslo steht auch die Oper im Hafen, in Melbourne etliche Sportstadien und in Hamburg wird da gerade die Elbphilharmonie als hochmodernes Konzerthaus errichtet, wobei der große Konzertsaal mit 2150 Plätzen etwas größer als der des Leipziger Gewandhaussaals mit etwa 1700 Plätzen ist. Allerdings sind beide Säle ähnlich gestaltet (mit weinbergartig ansteigenden Besucherrängen um das Orchester herum angeordnet).

Bei einer der Brücken, die ich zwischendurch gesehen habe, kam mir irgendwas bekannt vor. Nach kurzem Nachdenken ist mir dann eingefallen, daß ich mich genau mit dieser Brücke und den umliegenden Straßen im Rahmen des letzten Winter- oder Frühjahrsrätsels der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung beschäftigt hatte. Da ging es um Meere, Entdecker und Seefahrt im Allgemeinen und an dieser Brücke gibt es Standfiguren von Vasco da Gama und Christopher Columbus. Später war ich noch in der Magellanstraße, und in der HafenCity gibt’s noch weitere solche Straßen- und Platznamen.

Nach einer kurzen S-Bahn-Fahrt ging es abends zurück mit AirBerlin 8456, leicht verspätet wegen schlechtem Wetter, und in Zürich-Flughafen hat es sich gerächt, daß die SBB einfach sehr pünktlich fahren, denn der Zug ist mir genau vor der Nase weggefahren. Trotzdem fährt bis nach Mitternacht noch was Richtung St. Gallen im Halbstundentakt, da hat sich das nicht enorm auf meine Schlafzeit ausgewirkt.

Hamburg hat mich jedenfalls begeistert (bis auf den HSV), die Leute dort auch, allerdings hatte ich lange keine Bettler und gesellschaftlichen Verlierer mehr gesehen. Die Sprache tönt auch irgendwie gut.

Beim Französischkurs sind wir jetzt drei Teilnehmer, es kam noch eine Elisabeth dazu. Bei ihr ist das Problem, daß sie nicht immer auf Englisch antwortet, sondern mit Spanisch ankommt und wir dann alles durcheinanderwürfeln, aber trotzdem merken, daß es da ziemlich viele Ähnlichkeiten gibt. Von meinen VHS-Spanischkursen ist also auch noch was hängengeblieben, aber lange nicht so viel wie beim Französisch.

Kommentierte Fotos:

Basel (SBB)

Gestern war ich relativ spontan dienstlich bei einer Besprechung in Basel, was mit der SBB ja nur 2h mit Umstieg in Zürich dauert. Einige Freizeit hatte ich auch, also bin ich ein bißchen rumgelaufen, was bei 32°C nicht unbedingt angenehm war. Ich denke, da kann ich später auch noch mal einen Ausflug hin machen, oder einfach morgens schon eher aus dem Nachtzug aussteigen und dann später mit einem anderen Zug weiterfahren.

Und hier noch was Lustiges in Videoform: die Volkswagen-Tankstellen-Werbung sollte bekannt sein bis zu 1370km ohne Tankstopp. Dazu gibt es einerseits auch die österreichische Version. Andererseits gibt es jetzt auch einen Nachfolger dazu, der eigentlich nur richtig lustig ist, wenn man den ersten Teil kennt: VW Passat, Tankstelle, Teil 2 (sonst kapiert man auch nicht, warum der Tankwart den Eimer wegschiebt). Immer wieder gute VW-Werbung, auch wenn sie bei mir trotzdem nicht gewirkt hat.