Auf Kundenbesuch in Hamburg. Wie komme ich hin? Mit dem Nachtzug, der Zürich-Hamburg fährt. Nach einem gemütlichen Kurzaufenthalt in der SBB-Lounge in Zürich bin ich eingestiegen und hab mich gleich ins Bett gelegt. Die Zugbegleiterin kannte mich schon, aber bisher hatte ich immer meine Fahrkarte bei der Deutschen Bahn gebucht, diesmal aber bei der SBB. Also mußte ich meine Halbtax-Karte zeigen und sie meinte nach einem kritischen Blick auf das dortige Foto mit einem Lächeln, daß es in echt hübscher wäre. Nuja, nach einer ereignislosen Fahrt, bis auf die 70minütige Verspätung, weil wir den Nachtzug aus Paris zwischendurch noch angekoppelt haben (welcher Verspätung hatte), gab’s dann morgens Frühstück (wieder dieselbe Zugbegleiterin) und ich bin in Hamburg erstmal ein paar Meter gelaufen.
Später ging es vom Bahnhof zum Kunden, wir haben uns dort zu dritt getroffen, haben den Termin absolviert und sind hinterher wieder getrennter Wege gegangen, d.h. zum Bahnhof oder zum Flughafen. Die Zeit zwischen Termin und Rückflug habe ich noch für eine Stadtbesichtigung genutzt und ich muß sagen, daß mir Hamburg so auf den ersten Blick sehr gut gefällt. Klar, die HafenCity ist ein nobles und hochmodernes Wohngebiet und absolut vergleichbar mit Aker Brygge (Oslo) oder Melbourne Docklands (Australien, inkl. Waterfront City): alles sind ehemals industriell genutzte Hafengebiete, die jetzt in Wohn-, Erholungs- und Shoppinggebiete umgewandelt werden. In Oslo steht auch die Oper im Hafen, in Melbourne etliche Sportstadien und in Hamburg wird da gerade die Elbphilharmonie als hochmodernes Konzerthaus errichtet, wobei der große Konzertsaal mit 2150 Plätzen etwas größer als der des Leipziger Gewandhaussaals mit etwa 1700 Plätzen ist. Allerdings sind beide Säle ähnlich gestaltet (mit weinbergartig ansteigenden Besucherrängen um das Orchester herum angeordnet).
Bei einer der Brücken, die ich zwischendurch gesehen habe, kam mir irgendwas bekannt vor. Nach kurzem Nachdenken ist mir dann eingefallen, daß ich mich genau mit dieser Brücke und den umliegenden Straßen im Rahmen des letzten Winter- oder Frühjahrsrätsels der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung beschäftigt hatte. Da ging es um Meere, Entdecker und Seefahrt im Allgemeinen und an dieser Brücke gibt es Standfiguren von Vasco da Gama und Christopher Columbus. Später war ich noch in der Magellanstraße, und in der HafenCity gibt’s noch weitere solche Straßen- und Platznamen.
Nach einer kurzen S-Bahn-Fahrt ging es abends zurück mit AirBerlin 8456, leicht verspätet wegen schlechtem Wetter, und in Zürich-Flughafen hat es sich gerächt, daß die SBB einfach sehr pünktlich fahren, denn der Zug ist mir genau vor der Nase weggefahren. Trotzdem fährt bis nach Mitternacht noch was Richtung St. Gallen im Halbstundentakt, da hat sich das nicht enorm auf meine Schlafzeit ausgewirkt.
Hamburg hat mich jedenfalls begeistert (bis auf den HSV), die Leute dort auch, allerdings hatte ich lange keine Bettler und gesellschaftlichen Verlierer mehr gesehen. Die Sprache tönt auch irgendwie gut.
Beim Französischkurs sind wir jetzt drei Teilnehmer, es kam noch eine Elisabeth dazu. Bei ihr ist das Problem, daß sie nicht immer auf Englisch antwortet, sondern mit Spanisch ankommt und wir dann alles durcheinanderwürfeln, aber trotzdem merken, daß es da ziemlich viele Ähnlichkeiten gibt. Von meinen VHS-Spanischkursen ist also auch noch was hängengeblieben, aber lange nicht so viel wie beim Französisch.
Kommentierte Fotos:
Erster Eindruck vom Bahnhof (Hamburg-Hbf)
Ha, der Werder-Konkurrent aus dem Norden.
Brücke über die Binnenalster, das dürfte der Jungfernstieg sein
Einmal durch den Elbtunnel bitte.
Wieder zurück am Bahnhof, der auch von innen ganz schick aussieht. Allerdings ist er auch eher ein Einkaufszentrum.
Wanderung Richtung Hafencity.
Christopher Columbus. Die Figur gab’s schon in einem der größeren und schwierigeren Rätsel von Jochen Reinecke in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu begutachten.
Die hanseatische Architektur gefällt mir irgendwie. Und es hängen überall Uhren rum. Da fällt mir das Uralt-Spiel Der Patrizier ein, in dem man auch ordentlich Handel im Ostseeraum betreiben konnte.
HafenCity, im Hintergrund die im Bau befindliche Elbphilharmonie.
Sehr schicke Häuser, wenn sie denn mal gemacht sind.
(Hörbeispiel 85) 🙂 Ein Pavillon, der die Elbphilharmonie erläutert.
Noch mal die aufgehübschten Speicherhäuser. Noble Gegend. Mich würde ja interessieren, ob man da statt einer Garage ein Bootshaus haben kann und dann mit dem Motor-, Tret- oder Paddelboot zur Arbeit fährt.
Nochmal die Elbphilharmonie, aber ich war dann nicht näher dran. Die schematischen Zeichnungen waren interessanter.
Einmal die Binnenalster bitte. Das ist allerdings _nicht_ der Bereich, der in extrem kalten Wintern auch mal zufriert und wo man dann Schlittschuhlaufen gehen kann, denn der wäre dahinter als sogenannte Außenalster. (Danke Iris für die Korrektur 🙂
Vorm Rückflug noch eine Stärkung.
Ein echt schicker Sonnenuntergang.
… und das obligatorische Mitbringsel. Langsam vervollständigt sich die Sammlung.