Es ist wieder passiert, gestern morgen um 07:10 Uhr sinkt plötzlich der Batterie-Ladestand von 25% auf 0%. Gleichzeitig kommt es über längere Zeit zu Netzbezug, der irgendwo hingeht, aber ich weiss nicht, wohin. Geladen wird da jedenfalls nichts.
Danach lädt sie wieder über den Tag auf, aber mangels Sonne nur bis etwa 80%, d.h. das längere Balancing, bevor es am Ende von 97% auf 100% springt, entfällt.
Heute morgen war sie wieder auf 25% runter und ich dachte, ich probier mal, was passiert, wenn ich den Heizstab als Grossverbraucher anstelle.
Etwa 17 Minuten Entladung mit 4.2kW ergibt 1.2kWh, entsprechend 12.5%-Punkten beim Batteriestand.
Passt nicht. Es geht von 26% auf 8% runter, also um 18 Prozentpunkte. Was jetzt allerdings auch seltsam ist: der Heizstab hat auf voller Leistung eigentlich 6kW, dreiphasig verteilt — da würde es für diese Fehlmessung ausreichen, wenn der Wechselrichter eine Phase vergisst. Mit den 6kW würde es dann mit der Entladung sogar hinhauen.
Vielleicht sollte ich den Wechselrichter mal neustarten, denn der hat letzte Woche auch mal einen der Strings auf dem Dach nicht mehr gemessen, aber in der Gesamt-Strommenge und der Gesamtleistung hat es gestimmt.
Ergänzung um 09:42 Uhr
Wie ich bereits meinte: der Heizstab hat 6kW, es kamen aber nur 4kW Leistung aus der Batterie, der Rest kam aus dem Netz. Irgendwas ist komisch. Hab den Wechselrichter mal neugestartet, letzter Login von mir im Februar, lustigerweise genau beim merkwürdigen Ladestandssprung nach oben. Letzter Neustart, äh, nicht ersichtlich im Logfile 🙂
Vorgestern war’s wieder soweit: nach langen Monaten fast ohne Strombezug aus dem Netz war durch einen langen regnerischen Tag und etwas Spielerei meinerseits die Batterie über Nacht leergeworden. Allerdings war das ein sehr merkwürdiges Entleerungsverhalten in der Nacht.
Netzbilanz-Grafik am Zähler und am Wechselrichter
Hier sieht man, dass über eine gute halbe Stunde lang etwa 3kW Leistung aus dem Netz bezogen wurden. Allein das ist schonmal seltsam, weil zu der Zeit keine Verbraucher im Haus liefen. Ich hatte den Heizstab im Verdacht, denn nur der braucht gleichmässig auf allen drei Phasen derart hohe Leistung.
Batterie-Energiefluss (blau = Ladung)
Es hätte auch die Batterie sein können, die aus dem Netz geladen wird, was aber eigentlich gar nicht gehen sollte. Laut Datenaufzeichnung hat sie aber in der Zeit geladen bzw. es gab Energiefluss vom Wechselrichter zur Batterie.
Batteriestand über die Zeit
Wenn ich mir dahingegen den Ladezustand der Batterie anschaue, ist es das genaue Gegenteil. Die bricht um 02:40 Uhr komplett von 25% auf 0% ein und geht danach wieder langsam rauf bis auf 5% und bleibt danach bei etwa 4%, was einer leeren Batterie entspricht.
Es könnte natürlich sein, dass der Energiebezug aus dem Stromnetz nur durch irgendwelche Kalibrierungen herbeifantasiert wurde und gar nicht echt war. Dem steht aber mein offizieller Lastgang von den TB Wil entgegen:
Danach war die Batterie den Tag über wieder recht schnell voll geworden, was aber rechnerisch schon wieder nicht stimmen kann, denn bei 9.6kWh Kapazität und leerem Zustand kann sie nicht nach 8.2kWh vom Dach schon voll sein. Vielleicht ist das mal wieder ein Neu-Balancing der Zellen, das sich wieder einspielt — im März hatte ich ja schon mal sowas gehabt. Nicht ganz unzufällig (?) war das auch damals der Zeitpunkt, wo die Batterie nach dem Winter wieder den “voll”-Zustand erreicht hat, wohingegen es jetzt das andere Extrem ist.
Ach ja, die Spielerei: um Gasbezug für Warmwasser zu vermeiden, hatte ich mal den E-Heizstab auf forciert volle Leistung gestellt, wo er dann 6kW aus der Batterie (oder sonst aus dem Netz) zieht.
Bleibt also trotzdem die Frage, wo die 1.5kWh Netzbezug in der Nacht hingewandert sind. Im Heizstab sind sie nicht gelandet, und der Keller hat sich auch nicht auffällig aufgeheizt, falls die Energie in Wärme umgewandelt worden ist. Dasselbe in den Zimmern und ansonsten hat sich im Haus auch nichts bewegt 🙂
Mit der Dusche bin ich immer noch sehr zufrieden und es hilft wohl wirklich, wenn man bei Bauarbeiten vor Ort ist. Die Tür lässt immer noch auf sich warten, aber heute fiel mir ein, dass ich noch einen Duschvorhang im Lager habe, und nach der Velorunde und unter der Dusche war mir auch klar, wie ich den temporär befestigen kann 🙂
tiptop passende Länge
Niemand will ja den Duschvorhang an sich kleben haben 🙂
Also: nicht nur Tape, sondern auch Kabelbinder Schraubzwingen und eine Wäscheleine, die ich gleich mit der Sand-Abholfahrt in der Landi besorgt habe. Der Boden im Bad kann sonst schon nass werden, aber der Lichtschalter, die verputzte Wand und die Holztür sollten tunlichst trocken bleiben.
Der Keller hat heute zuerst neue Beleuchtung und dann noch eine Aufräumaktion bekommen. Ausserdem gab’s neulich bei IKEA die trådfri-Steckdosen für 0.95 (sic!) Fr. Damit ist jetzt die taupunktgesteuerte Entfeuchtung noch weiter automatisiert. Wenn es draussen trockener als drin ist, wird einfach Aussenluft reingepustet. Wenn nicht, wird noch geschaut, ob die Batterie voll ist: dann stellt stattdessen der Kompressor-Entfeuchter an, solange die Batterie voll ist. Wärmerückgewinnung wäre noch nett 🙂
Damit ist der Keller jetzt ziemlich gut benutzbar geworden.
Ich hatte keine Lust, ständig den Tagesfortschritt zu beschreiben, drum gibt’s hier eine lange Zusammenfassung mit vielen Fotos dazu.
So fing’s an.
Nachdem wir bei Bea Rasengittersteine einbetoniert hatten und ich ja eh den August frei hatte, kam ich auf die Idee, mir doch mal mit Beton vernünftige Stufen an der Kellertreppe zu setzen. Der Keller besteht nur aus gestampfter Erde, da hatte ich sowieso schon am Anfang mal gegraben, weil mir die lichte Höhe ein paar Zentimeter zu tief war, um dort stehen zu können.
Kellertüren zerlegen
Schalung setzen
Hm, wieviel brauch ich?
Erste Betonierversuche
Auffüllen
Auffüllen bis oben
Erste breite Stufe fertig
Alles begann mit kleinen Mengen Zement, einer Schalung und einer quasi recht flüssig gegossenen breiten Stufe. Der Keller war beim Hauskauf noch mit einer etwa 10cm dicken Kiesschicht bedeckt, die ich aber schon lange weggeschaufelt und dann (im Nachhinein leider) nach dem Zubetonieren des Eingangs draussen unter die Kellerklappen geschaufelt hatte, wo in der Zwischenzeit ja schon das neue Solarpanel draufliegt. Das dürfte gut 1t gewesen sein, die ich jetzt mit im Keller verbaut und damit zweimal bewegt habe, Korngrösse 1-2cm.
Danach folgte natürlich die zweite Stufe der Eskalation 🙂
Materialfahrt zur Landi Sirnach
Erste Stufe begehbar, zweite überspringbar, Bodenplattenteil flüssig
“Ich mach nur den Gang bis hinter”
Unscharf und dreckig sowieso
Anfangs ging alles noch per Velo, aber da da jedesmal “nur” 50kg in den Hänger gehen und die Landi 4km und der Hornbach 8km (einfach) entfernt sind, ist der Zeitbedarf bei den benötigten Mengen schon recht hoch. Mit Korngrössen und Mischungsverhältnissen habe ich anfangs noch etwas herumexperimentiert, aber da ich keine hochfesten Betonplatten für SUVs brauche, reichen mir da 10-15cm Dicke, um drauf herumlaufen zu können. Nebenbei: die schon vorhandene Betonplatte in der Ecke bei der Batterie und beim Wechselrichter ist 2-3cm dick und drunter ist irgendwelches bröseliges Geröll, die hätte ich eigentlich auch mit wegpickeln, als Zuschlagmaterial verarbeiten und alles gleichmässig tieferlegen können.
Das grösste Problem war immer noch der Abraum. Aus einem Kubikmeter gestampfter Erde entstehen beim Aushub sicher 1.2-1.5 Kubikmeter, die irgendwo hin müssen. Meine Lösung war dahingehend, die eine Ecke des Kellers komplett vom Regal zu befreien und dort den Aushub hinter einer Verschalung zu verklappen. Das Endlager-Suchproblem ist ja bekannt. Falls ich die 4 Quadratmeter Platz noch brauchen würde, müsste man die 5-6 Kubikmeter Aushub entsorgen lassen.
Nach der zweiten Stufe war ich schon weiter unten angekommen und hatte ein Podest gegossen, von dem aus ich mich dann nach und nach weiter vorgearbeitet habe. Anfangs dachte ich, dass ich sicher mal nur den Gang geradeaus bis zum Elektro-Hausanschluss mache, weil der sehr schön hoch ist (etwa 1.90m jetzt). Aber man rechnet ja so herum, während man langweilig Material verarbeitet, schafft 0.8 bis 1.0 Quadratmeter am Tag, das war also recht gut zu machen mit 5-6h Arbeit am Stück. Vielleicht ist es ja sogar jetzt schon ein Fitnesskeller, meine Armbanduhr geht jedenfalls nicht mehr gut zu und ich hab neuerdings mehr enge T-Shirts.
Lieblingsmengenrabatt
Ausgleichsmasse im Wagen
Im Nachhinein hätte ich beim Hornbach auch den Mengenrabatt locker gekriegt, aber der Materialpreis für 115 Säcke (Zement, Sand, Split) ist verschwindend gering, und bei meinem ALV-Tagessatz erst recht. Insgesamt waren das fünf Autofahrten (Transit-Bus, Kombi, 3x Mobility-SUV) und es ist vollkommen egal, ob das mit einem Elektro-SUV oder dem Diesel passiert — selbst wenn das 100km Fahrstrecke mit Diesel gewesen wären (~13.5kg CO2), haben die 675kg Zement in der Herstellung schon etwa 400kg CO2 erzeugt 🙂
Ein zwangsweise einbetoniertes Schalungsbrett.
Rechts ein erhöhter Sockel fürs Regal.
Grob Kies/Zement/Wasser
Das Kellerniveau vorher war jeweils oberhalb des oberen Pfostenfundaments, d.h. die Pfosten standen noch im geschütteten Kies.
Langsam nahm die Betonplatte Gestalt an, mit dem Verschalen ging es auch immer besser und es wurde immer mehr Fläche begehbar. Manche Steine konnte ich direkt im Boden lassen, an anderen Stellen habe ich alte Pflastersteine direkt mit einbetoniert.
Nach dem Regalaufbau (IVAR, auf neuem Sockel direkt vor der neuen Betonwand) und dem Aufräumen konnte das alte Regal weg, um an dessen Stelle den Aushub zu verklappen. Ich hatte unter dem Regal sowieso schon kubikmeterweise Aushub vergraben, das war nicht weiter schwierig, nur anstrengend. Damit hatte ich das Aushubproblem mittelfristig gelöst, die Neumaterialmengen berechnet und wusste auch, dass das Rest-Aushubvolumen passen würde.
Alles rein, direkt am Regal, wie in der Migros 🙂
Da braucht man doch keinen Piepser, das macht “donk” und gut.
“Passt das mit der Zuladung?” “äh, ja, hab nachgeschaut”
Alles wieder raus.
Den kürzesten Weg zum Hornbach kenne ich jetzt auch, ich zahl ja nach Kilometern. Insgesamt unter 60 Fr. für drei Fahrten, die Lieferung auf der Palette in den Vorgarten hätte ab 60 Fr. aufwärts gekostet und dass ich etwa 2.9t Material brauchen würde, war mir nicht von Anfang an klar.
Grob Kies/Zement drunter, dann plan mit Sand/Zement drüber
Pflastersteine und Leerrohr verbaut
Teilfläche neu gewonnen etwa 1qm
Die etwas ansteigende Teilfläche.
Wird langsam eng mit dem Laufen auf der Erde
Pfostenfundament schön verschalt
Materiallager (klein)
Neue Teilfläche mit etwa 1.90m Stehhöhe 😀
Schrittweise wurden immer mehr Teilflächen fertig, ungefähr niveaugleich, der Materialstapel im Garten wurde mal höher und dann wieder tiefer. Man kann super nebenbei Podcasts oder NRK2 (Abels Tårn) hören und fällt abends einfach kaputt ins Bett. Ausserdem ist der Arbeitsort sonnenbrandfrei.
Passend ausgegraben.
Nochmal gemessen, ob die Tiefe ausreicht.
Die “Dicke” der alten Betonplatte.
Kaffeepause auf Materialstapel.
Schon mit halbwegs glatter Oberfläche.
Tagesabschluss, es fehlen noch 5-10mm glatte Oberfläche.
Heute folgte das letzte Baulos, und da ich keine Lust auf noch einen weiteren Tag hatte, waren es gleich 2.5 Quadratmeter, also doppelt so viel wie sonst. Loch schaufeln, eingeschalt war ja schon, und los konnte es gehen. Heute waren es tatsächlich 20 Säcke Material, plus Wasser also etwa 600kg verarbeitete Menge. Von Hand ist das so ziemlich das Maximum, was an einem Tag geht. Mit einem Betonmischer wäre mehr drin gewesen, aber dann hätte ich ständig raus und rein laufen müssen. Am hübschesten ist bisher das neu umgossene Fundament, was ich per Schalung hergestellt hatte:
Die untere Quaderform ist von mir.
Morgen gibt’s die letzte Deckschicht für das Teilstück von heute, danach kann das alles eine Weile trocknen. Der Keller ist inzwischen so belüftet, dass der Rohrlüfter nicht mehr die Luft raussaugt, sondern von draussen reinpustet, das verteilt sich dann besser (und ist natürlich taupunktgesteuert). Es wird dann noch einige Nivellierarbeiten geben, weil ich heute schon gesehen habe, dass zufällig verkleckertes Wasser sich an einigen Stellen sammelt. Die werde ich ausgleichen und dann gibt’s am Ende eine Lage “Lugato Fliesst und Fertig” als Ausgleichsmasse. Das Zeug ist wiederum teuer (30-40 Fr. pro Sack), da lohnt sich das Ausgleichen vorher. Mit Augenmass, Wasserwaage und Schwerkraft ging es bisher ganz gut und beim Giessen des letzten Teilstücks gab es keinen extremen Versatz. Und überhaupt, beim GBT hatten die bestimmt auch 1cm Versatz am Ende und da war’s ja auch dunkel 😀
Sinnvoll genutzte drei Wochen Ferien.
Genaue Mengen:
650kg Zement (1 Sack übrig), 168 Fr.
2t Bausplit (1 Sack übrig), 420 Fr.
~1t gröberer Kies, gratis
200kg Sand (2 Sack übrig), 42 Fr.
Viermal preislich gute Vielfache also, im Schnitt eine Mischung von 1:5 (Zement/Zuschlagstoff), und das Gravitationsfeld der Erde hat sich jetzt bestimmt auch verschoben 🙂
Was macht man mit einem Gerät als zweites, nachdem man es ausprobiert hat? Richtig, man macht es auf 🙂
Der Twiddler4 ist dahingehend echt schön, sechs Schrauben, nichts verklebt, zerstörungsfrei zu öffnen und zu verschliessen. Was man auch sieht: die Batterie (Li-Ion-Akku) ist ganz einfach wechselbar, wenn sie denn mal hinüber sein sollte. Der Rest ist solide Technik, zumindest was die Hardware angeht — die Firmware ist buggy.
Nach fleissigem Üben bin ich schon bei 28wpm angelangt, und das auch schon bei einem schwereren monkeytype-Test (english 5k). Und es ist tatsächlich so, dass ich nur mit einer Hand üben muss und die andere Hand automatisch auch schneller wird. Es soll ja symmetrisch gespiegelte Celli und Geigen geben. Oder Gitarren.
Mal abgesehen davon, dass ich im Twiddler4-Forum schon vier offene Bugs eingegeben habe, weil das Gerät nicht das kann, was es können soll, gibt’s auch hardwaremässig was zu verbessern, finde ich. Das Original-Handband ist aus dickem Gummi, oben an einem Bügel festgemacht und unten nicht etwa am Gehäuse, sondern an der Gummihülle des Gehäuses, die abziehbar ist. D.h. wenn man stärker am Band zieht, zieht man unten die ganze Hülle ab (in den Bildern rechts).
Im Prinzip könnte man wohl auch ohne die Hülle arbeiten, die ist eh vermutlich nur von so Stylisten drangepappt worden, damit man wie bei Handyhüllen da noch Geld kassieren kann für andere Farben und so Gedöns. Für die Funktion bringt sie eher nichts. Aber dass das Gummiband beim An- und Ablegen des Twiddlers immer die ganze Hülle abzieht, hat mich genervt. Wie wär’s, wenn man das Band am Gehäuse festmacht und nicht an der Hülle?
Dazu braucht es nur ein kleines Loch, wo man eine Schraube am Gehäuse befestigt.
Ich hatte nie vor, das Gerät zu retournieren 😀 Die Hülle funktioniert weiterhin, das Loch in der Hülle war genau schon an der Stelle, nur im Gehäuse war keins. Die Schraube ist direkt mit einer Mutter am Gehäuse festgemacht, das Gewinde ist lang genug, um da noch mehr draufzuschrauben.
Wo ich jetzt grad dabei war, fand ich das Handband sowieso etwas schwitzig, also hab ich mal in der Fitbit-Zubehörkiste gekramt und dort Stoffarmbänder gefunden. Zack, Pins raus, Fitbit-Gegenstücke ab, weiter geht’s. Mit einer Büroklammer und dem Lötkolben hab ich da eine passende Öse draus gebogen, die ich auf das vorstehende Schraubengewinde kontern kann.
Alles wieder zusammengeschraubt, fertig ist das neue, weniger störrische und weniger schweisstreibende Handband (strap).
nach etwa 20 Mehr-Zeichen-Ausgaben (also ich drücke einen Chord oder eine Taste am Twiddler und es kommt z.B. “the” oder “and” raus), die man konfiguriert hat, kann man keine weiteren mehr konfigurieren, ohne dass frühere verschwinden oder überschrieben werden durch neue — sieht nach einem Config-File-Problem aus, also dass Adressen im Speicher falsch angesteuert werden, und nach der obigen alten Config-Definition ist das auch naheliegend (haben andere Leute auch reported)
Taste T1 (Daumen 1/links) setzt das Gerät immer zurück, sobald man in seinen eigenen User-Configs 1/2/3 ist — nur in der Default-Config nicht (support kann’s nachvollziehen, andere Leute auch)
Der Twiddler-Tuner (Webinterface zur Konfiguration) kann zwar Konfigurationen spiegeln, d.h. wenn man eine Konfiguration der linken Hand für rechts nehmen will, aber spiegelt die Daumen-Buttons nicht mit, was echter Humbug ist (stört bisher nur mich)
Der Twiddler-Tuner kann keine CSV-Configs einlesen — ich kann sie zwar so exportieren, dass ich mein Layout habe, aber ich kann sie nicht wieder einlesen, also bringt das gar nichts. Ein CSV-Import würde sehr viele andere Probleme auch entschärfen, z.B. auch das vorherige (vim/regex löst das ziemlich schnell, wenn ich T1 mit T4 und T2 mit T3 ersetzen muss und umgekehrt).
Cool ist halt schon, dass man mit den bigrams und trigrams und n-grams recht schnell werden kann, also wenn man mit einem Chord gleich mehrere Zeichen schreibt/sendet. Manchmal ist die am weitesten entfernte Taste (kleiner Finger beim Umgreifen) tatsächlich etwas weit entfernt, eventuell geht das ohne die Hülle auch besser.
Diverse Eingabegeräte: Kensington Trackball, Kinesis Classic, Ergodox und links unten der Twiddler4
Jetzt geht’s aber natürlich noch kompakter und mit einer Lernkurve dazu 🙂
Für schlappe 260 Fr. inklusive UPS und Zoll kam der Twiddler4 direkt nach dem Verkaufsstart aus Kanada eingeflogen. Bei herkömmlichen Tastaturen hat man für jedes Zeichen eine Taste, man benutzt ausser für die Grossschreibung eigentlich selten mehrere Tasten gleichzeitig. Der Twiddler nutzt jetzt genau dieses Gleichzeitig-Drücken als chording, um dahinter im jeweiligen Layout definierte Zeichen zu senden. Für Musiker ist das nicht mal ungewohnt, solche Akkorde zu drücken, auch wenn ich Doppel- bis Fünffachgriffe als Cellist eher selten und ungern benutze.
Das Standard-Layout hab ich angeschaut und direkt in die runde Ablage verworfen. Wenn ich eh schon komplett neu lernen muss, dann doch ein gescheites Layout, wobei die häufigen Buchstaben günstig liegen (und wenig Finger brauchen) und die seltenen Buchstaben woanders liegen und mehr Finger brauchen. Damit befinde ich mich in guter Gesellschaft beim Twiddler — das Gerät gibt’s schon sehr lange, hier ein Paper von 2004, wo der Twiddler im Vergleich zu den damaligen Nicht-T9-Tastentelefonen beurteilt wurde: Twiddler Typing: One-Handed Chording Text Entry for Mobile Phones. (bei der IEEE wurde das Paper auch noch untergebracht)
Ich hatte schon eine Weile überlegt, wie ich mit heutiger Technologie das Beim-Liegevelo-Fahren-Tippen-Können umsetzen könnte, das ich am Tag 14 im Computer History Museum überraschend gesehen hatte, und das war damals in den 80ern. Der Kalifornien-Aufenthalt war also doch langfristig prägend 🙂 Vielleicht wird das ja mit dem Twiddler4 was.
Da man den Twiddler4 sowieso komplett selbst mit einer Belegung versehen kann/muss/sollte, kann man da auch noch andere Sachen machen, nämlich z.B. häufig genutzte Silben oder Worte direkt als Tastenkombination hinterlegen — das geht dann in Richtung Stenografie. Mein Problem ist nur, dass ich auf den herkömmlichen Tastaturen immer schon recht schnell bin, so dass jedes neue Gerät immer erstmal einen Geschwindigkeitsnachteil bedeutet.
Im monkeytype.com kann ich diverse Tests machen und sehe auch, wie sich meine Tippgeschwindigkeit verändert/verbessert. Die rechnen sogar aus, wieviel Tempofortschritt man pro Lernstunde macht.
Kinesis Advantage, qwertz-Layout, deutscher Text: 93wpm / 465 Zeichen pro Minute
Twiddler4, tabspace-Layout, gleicher Text: 23wpm Maximum (zur Zeit)
Die Lernkurve beim Twiddler ist schick, mal schauen, wann sie flacher wird 🙂
Das tabspace-Layout sieht momentan so aus, ich hab’s mit Umlauten ergänzt. Ganz witzig ist, dass es offensichtlich Probleme bei der aktuellen Firmware gibt, wenn man eine bestimmte Anzahl von multi-character chords überschreitet. Immerhin bin ich nicht der Einzige, der das schon festgestellt hat. Lustig, wenn sich der Support im Forum beschwert, dass man nicht “hacken” soll und dass Leute schon ein paar Tage nach der Veröffentlichung an die Grenzen der Firmware gestossen sind. Äh hallo, was habt ihr bei dem Gerät und der vermutlichen Käuferschaft denn bitte erwartet? 😀
Cool ist, dass ich mit der linken Hand auf dem Twiddler4 trainiere, dass das Layout aber auch komplett spiegelbar und rechts verwendbar ist. Ich lerne mit der rechten Hand sehr schnell weiter dazu, ohne dass ich rechts genausoviel trainieren müsste. Das scheint wohl ähnlich im Gehirn zu funktionieren wie 2005/2006, als ich länger geübt habe, mit der linken Hand zu schreiben, wobei sich gleichzeitig meine Handschrift der rechten Hand ohne separates Training massiv verbessert/verschönert hat. Disclaimer: ich hab nie behauptet, dass ich normal wäre; und Gebärdensprache und Braille wären eigentlich auch noch nett.
Technischer Link: es sind drei persönliche config-Files hinterlegbar, die man einfach im Twiddler-Tuner erstellen und per USB draufkopieren kann. Zum Nachlesen gibt’s auch hier noch die ganze Historie, das tabspace-Layout scheint sogar schon von 1999 zu sein: https://ivanwfr.github.io/Twiddler3-Layout/
Die IKEA-Zigbee-Buttons, die ich für die Haustürklingeln verwende, nerven gelegentlich. Mal fallen sie aus dem Zigbee-Netz raus, oder es sind auch einfach die Batterien leer, wasserfest sind sie auch nicht. Nach einer Weile Recherche, was es denn da so verkabelungs- und batteriefrei gibt, stellte sich heraus, dass die Zigbee-Buttons mit Energy Harvesting (also wo man den Strom für das Signal durch den Tastendruck selbst erzeugt) noch nicht so spruchreif und ohne Code-Bastelei zu verbauen sind. Also gibt’s als Bonus auch noch Hardware-Bastelei, nämlich Löcher bohren, Kabelkanäle verlegen und Verteilerdosen setzen.
Die Lösung ist simpel: Feuchtraumtaster aussen anbauen, mit einem Sonoff-Zigbee-Relais verbinden und dann dessen Signal abgreifen und weiterverarbeiten. Nachdem ich also mittels 40cm langem Bohrer von der Holzfassade bis in den Hauswirtschaftsraum gebohrt hatte, war schon der grösste mechanische Teil erledigt.
Verteilerdose gesetzt, Kabelkanäle verlegt, Kabel ordentlich verdrahtet, fertig. Vom Taster draussen kommen nur zwei Klingeldrähte und da ist ja auch sonst keine (wesentliche) Spannung drauf, sondern das Sonoff-Relais bekommt nur mit, wann der Stromkreis geschlossen oder geöffnet wird und generiert mir dann entsprechend ein Signal. Es könnte auch noch was dazu schalten, aber die Funktion ist mir grad egal.
Im Node-Red war die Klingelfunktionalität schon da, ich musste nur noch berücksichtigen, dass da ja andere Menschen einfach auf die Klingel drücken könnten, denen es egal ist, was ich da programmiert habe. Bei ganz kurzem Tasten schaltet das Relais nämlich nur OFF-ON oder ON-OFF; aber sobald man etwas länger tastet, gibt es zwei Zustandswechsel, die ich dann mit einem Filter und einem Trigger-Timer abfange. Danach funktioniert alles wie gehabt: es macht mir ein Kamerabild, diverse Floalt-Leuchten im Haus geben pulsierende Lichtsignale, die Zigbee-Klingel gibt je nach Klingel (vorn/hinten am Haus) unterschiedliche Töne, der Hund der Nachbarn jault und am Handy werde ich auch noch per Messenger benachrichtigt.
Weil das jetzt aber so ein langweiliger Taster war, bei dem vielleicht nicht jeder draufkommt, dass das die Klingel ist, hab ich ihn noch wasser- und UV-fest beschriftet. Also glattgeschliffen, mit dem Dremel eine Klingel eingraviert, mit Nagellack gefüllt und dann wieder abgeschliffen. Das war einfach die naheliegendste Lösung 🙂
Das Solarkraftwerk im Garten verrichtet derweil ordentlich seinen Dienst, wird bei 320W pro Panel DC-seitig abgeregelt, d.h. 10-14 Uhr bin ich da leicht gedrosselt unterwegs, aber das geht so in Ordnung. Dafür produziert es auch bei miesem Regenwetter noch seinen Dienst und liefert was ab.
Inzwischen kosten ja die Solarpanels schon beinahe gar nichts mehr, ganze 800W-Solarkraftwerke gibt’s im Ausland für 300-400 EUR — und wenn man das geschickt im tutti.ch zusammensucht, geht das auch hier für 320 Fr. Zwei 425W-Solarpanels hab ich aus Hosenruck liefern lassen, einem Ort an der 722er-Buslinie, von dem es in alle Richtungen abwärts geht, aber mit schöner Aussicht auch mal auf der Velorunde. Die Panels sind ganz schön gross, wenn sie dann mal da sind, 172x113cm.
Die Idee war, erstmal das eine auf das vorhandene Gartentischgestell zu montieren. Der Tisch steht sowieso >99% der Zeit ungenutzt im Garten herum, da kann er wenigstens noch Strom erzeugen. Beim Junod steht so einer im Büro rum als Besprechungstisch 🙂
Kellerklappe mit kleinem Panel, und zwei grosse, plus Gartentisch.
Der Tisch mit Holzoberfläche.
Passendes Tischgestell.
Tisch-Holzbelag demontiert.
Stützbretter auf der Schattenseite des Panels zurechtsägen.
Stützbretter montiert.
Solartisch fertig, ein Panel noch übrig.
Als der Tisch fertig war, hab ich mal ausgemessen, wie breit eigentlich die Kellerklappen-Nische ist, und siehe da, die lässt sich ziemlich gut mit dem anderen Panel abdecken. Oben bleibt ein schmaler Spalt, durch den es wegen des Dachüberstands fast nicht reinregnet. Kellerklappen demontiert, zwei Scharniere ans Panel geschraubt, fertig.
Solartisch und neue Kellereingang-Abdeckung montiert.
Allerdings hat’s dann durch den unteren Spalt doch noch etwas viel reingeregnet, also hab ich alten Küchenbodenbelag genommen, Löcher in den Panelrahmen gebohrt und den Belag in 25cm breiten Streifen mit Ortliebgnubbelschrauben am Panel verschraubt. Damit habe ich jetzt trockenen Gartenstauraum und sinnvoll die sonst tote Fläche genutzt.
So ein Montageständer ist auch anderweitig praktisch 🙂
Spritz-/Regenschutz montiert
Der Regenschutz erfüllt zumindest den Zweck und ich werde sehen, wie er sich über die Zeit in der Hitze schlägt und ob er optisch durchhält. Was jetzt noch fehlt, ist der Wechselrichter. Dazu gibt’s z.B. die Hoymiles-Modelle, und der HM-600 mit zwei separaten Modul-MPPT (=Eingängen) sollte die Leistung halbwegs schaffen. Dass beide Panels 100% haben, kommt wohl eh nicht vor, und sonst regelt er halt ab, oder ich modifiziere den noch. Oder besorge den nächstgrösseren. Den Wechselrichter hab ich heut in Fahrweid abgeholt (Dietikon-Limmat-Fahrweid), da wäre ich sonst auch nie hingekommen. Es gibt ein offizielles Datenübertragungsmodul des Herstellers und es gibt mehrere opensource-Nachbauten. Was hab ich dazu bekommen als Modul? Die opensource-Nachbauten, yay! Besteht aus zwei ESP8266, die vom Keller aus bis zum Inverter durch die Betonwand funken und mir alle Daten vom Wechselrichter per MPPT an die Home-Automation weitergeben. Schön, wenn alles so funktioniert wie gedacht.
Der Wechselrichter bekommt noch etwas schönere Verkabelung, insbesondere der AC-Anschluss ist nur mit WAGO-Klemmen und nicht so hübsch. Berührungssicher ist es ja, und trocken ist es da auch, aber da kommt noch eine Dose drumrum. Jetzt mal schauen, was so an Ertrag runterkommt. Nach 1000-2000kWh werden sich die 320 Fr. für die zwei Panels schon amortisiert haben, je nachdem, ob ich den Strom mir selbst zum Verbrauch zurechne oder ihn einspeise. Die zwei Panels sind vor allem im Winter dann sehr nützlich, wenn das Dach verschneit ist, weil ich sie freiräumen kann. Ich rechne mit >500kWh Ertrag pro Jahr, wenn nicht ständig jemand am Gartentisch sitzt und ihn verschattet.
Da das nur ein 1-Phasen-Wechselrichter ist, muss ich auch noch schauen, wie der sich mit dem Rest des Hauses verträgt. Morgens wird die Dachanlage immer erstmal die Batterie füllen: in der Zeit müsste der Überschuss von den zwei Panels plus den zweien oben an den Fensterläden nach Abzug des Eigenverbrauchs eigentlich (!) in den Heizstab gehen. Im Winter dasselbe: sollte vom Dach nichts kommen und die kleinen separaten Panels mehr als den Eigenverbrauch erzeugen, müsste es in den Heizstab gehen; oder dann die Einspeisung, wenn das Wasser warm ist. Auf alle Fälle kann ich damit nicht ohne Umwege die Batterie laden, denn die hängt ja am grossen Wechselrichter.
Neulich hatte die Batterie mal komisches Ladeverhalten gezeigt und in der Folge dann nur noch etwas weniger als die Hälfte der Kapazität gehabt. Ich war vor zwei Wochen mal spontan bei Junods drüben, hab das Problem geschildert und Isabelle hat mir direkt (while-u-waitand play with the dogs) über die Cloud ein Firmwareupdate auf Wechselrichter/Batterie eingespielt. Und was soll ich sagen: nach einer Weile Beobachtung stelle ich jetzt erfreut fest, dass die Lade- und Entladewerte wieder recht gut stimmen, also dass z.B. 8kWh Ladeenergie ungefähr 80-90% Batterie-Prozentpunkten entsprechen, was bei einer Nominalkapazität von 9.6kWh in etwa hinkommt. Die Frage ist noch offen, wann das ein Normalbenutzer gemerkt hätte, der nicht ständig auf seine Energiedaten schaut.
Und dann hab ich noch zufällig gesehen, dass Primeo einen schicken Wahltarif hat für die Einspeisung von Energie, der nach Sommer/Winter und Hoch-/Niedertarif sinnvoll differenziert:
Sommer 12-15 Uhr: 7 Rp./kWh
Sommer sonst: 20 Rp./kWh
Winter 12-15 Uhr: 12 Rp./kWh
Winter sonst: 30 Rp./kWh
Das ist genau das, was es für eine Energiewende von unten her braucht, damit lohnen sich nämlich Speicher und anders installierte Solarpanels sehr schnell und werden viel netzdienlicher. Ich hab sogar schon nachgeschaut, dass weitere Speichermodule bei meiner Sungrow-Batterie gar nicht mal so teuer sind, nur etwa 1300-1500 EUR pro 3.2kWh-Modul, einfach draufstecken, konfigurieren, fertig, der Rest ist ja schon da. Ich hab bei den Entlade-Tests kürzlich sogar schon rausgefunden, dass ich die Batterie gezielt mit einer fixen Last entladen kann und dieser Strom dann ins Netz geht (oder bei mir erstmal in den Heizstab fürs Warmwasser).
Jetzt ist da nur noch das klitzekleine politische Problem, dass die vollständige Liberalisierung des Strommarktes bis zu den Kleinverbrauchern/Endkunden bei uns erstmal wieder auf die lange Bank geschoben worden ist. Rein technisch ist es noch nicht überall möglich, dass Kunden ihre Lastgänge in 15min-Intervallen anschauen können, aber auch das ist nur eine Frage der Zeit. Bis 2027 sollen 80% der Haushalte (Messpunkte?) Smart Meter haben. Wie langfristig das geplant wird, sieht man daran, dass das schon in einer Smart-Metering-Rollout-Studie von 2012 so drinsteht, weil natürlich auch wieder Bestandsschutz gilt und ähnliches. Das BfE hat da sowieso eine gute Webseite dazu.