Steuerfüsse

Heute hab ich in der Wiler Zeitung (lokale Ausgabe des Tagblatts) gelesen, dass die FDP beantragt, den Steuerfuss der Stadt von 129 auf 127 Punkte zu senken. Gleichzeitig stand im Artikel, dass zur Finanzierung des Baus des Sportparks Bergholz 2014 der Steuerfuss von 124 auf 129 Punkte erhöht wurde. Die Frage: was bedeutet das in Zahlen?

Da das Steuersystem hier ja wunderbar transparent ist (wenn man’s mal verstanden hat), ist die Aufschlüsselung einfach. Nehmen wir mal an, ich hätte ein steuerbares Einkommen von 60’000 Fr. Dann kann ich in der Tabelle für die einfache Steuer (pdf) nachschauen und komme auf einen Steuersatz von 5.76%, entsprechend 3’456 Fr. im Jahr. Das ist aber nicht der geschuldete Steuerbetrag. Damit die Kantone und Gemeinden einfach verglichen werden können, gibt’s sogenannte Steuerfüsse in Prozent der einfachen Steuer.

Für die Kantonssteuer (Kanton SG) zahle ich 115% der einfachen Steuer, also 3’974 Fr.

Wil selbst hat einen Steuerfuss von 129%, d.h. hier zahle ich 129% der einfachen Steuer als Gemeindesteuer, siehe Tabelle beim Steueramt, entsprechend 4’458 Fr. im Jahr.

Wenn jetzt also fürs Bergholz der Steuerfuss von 124 auf 129 Punkte erhöht wurde, kostet mich das 5% von 3’456 Fr., also 173 Fr. im Jahr. Von daher ist es auch wieder absolut gerechtfertigt, wenn ich als Einwohner weniger Eintritt zahle als als Auswärtiger.

Nebenbei: eine Kirchenmitgliedschaft würde mich 22 (katholisch) bzw. 23 (evangelisch) Prozent kosten, also 760 bzw. 795 Fr. im Jahr.

Bei einem doppelt so hohen steuerbaren Einkommen beispielsweise wäre der Sportpark wegen der Progression für mich persönlich deutlich mehr als doppelt so teuer. Aber ich war ja eh schon immer für eine Flat Tax und finde, dass es den Beruf Steuerberater gar nicht geben dürfte.

Fuhrparkverkleinerung

Seit dem Kauf des Liegevelos hatte ich drei Rohloffs im Fuhrpark, und auch wenn man nie genug Dosen haben kann, war das doch gefühlt eine zuviel. Also musste das Rad, mit dem ich damals den Bike-Marathon absolviert habe, weg. Es gab viele schöne Touren, so zum Beispiel die Schneetour zum Creux du Van oder auch unzählige Velokilometer ins Büro, der Glatt entlang. Gekauft 2012 in Berlin, verkauft 2016 nach München, also quasi ein vierjähriger Umweg im Ausland.

Die Kostenrechnung ist auch einfach zu machen: gekauft für 1200 EUR, Teile nachgerüstet für 400 EUR, verkauft für 1000 EUR, vier Jahre gefahren, etwa 4000km, macht 150 Euro pro Jahr, 12,50 EUR pro Monat bzw. 15 Cent pro Kilometer.* Dafür war’s ein sehr bequemes und zuverlässiges Rad. Wäre ich mehr mit diesem und nicht mit den/dem anderen gefahren, wäre es günstiger gewesen, die anderen dann dafür teurer. Der Verkaufspreis deckt sich auch recht gut mit dem Kaufpreis des Liegevelos 🙂

*Für die Milchbüchleinrechner (notabene Autofahrer): an Wartung, Treibstoff und Versicherung kamen 100 Fr. zusammen in den vier Jahren, d.h. 2.5 Rappen pro Kilometer. Also einfach mal den Wertverlust des Stahlhaufens mit berücksichtigen bitte (s.o.), denn von dem Geld hätte man ja das GA kaufen können. Und damit liege ich bei einem Zehntel des Preises von smide.ch und hab sogar mein eigenes Velo immer dabei.

Die letzte Fahrt führte umsteigefrei von Wil nach München:

Standesgemässe Überführungsfahrt im Eurocity Wil-München
Standesgemässe Überführungsfahrt im Eurocity Wil-München

Kocher-Leistungsmessung [2]

Die letzte Kocher-Leistungsmessung kann man ja noch verbessern, nämlich mit Windschutz. Was bringt der Windschutz an Mehrleistung, wenn überhaupt? Oder schützt er wirklich nur vor Wind?

Der Messaufbau ist derselbe wie beim letzten Mal, die Ergebnisse sind auch deutlich: kocher-auswertung

Wenn man zum Fissler-Topf den Windschutz hinzufügt, ändert sich so gut wie gar nichts (blaue und lila Kurve), ausser dass es am Anfang etwas schneller zu gehen scheint. Wie ich also schon vermutet hatte, nimmt der Fissler-Topf die Wärme der Flamme schon sehr gut ab und ist dann aber in der Kochgeschwindigkeit dadurch limitiert, dass der Topf selbst ja eine recht grosse Masse von 1200g hat und mit erwärmt werden muss. Bei 0.5kJ/(kg*K) spezifischer Wärmekapazität vom Topf ist das im Vergleich mit dem MSR-Topf in etwa so, als ob ich 150ml Wasser mehr erwärmen müsste.

Wenn man dann zum sehr leichten MSR-Campingtopf den Windschutz dazustellt, geht das Kochen von 1 Liter Wasser (20 bis 100°C) plötzlich in knapp sechs Minuten (grüne Kurve), also zwei Minuten schneller als ohne Windschutz.

Die gleiche Rechnung wie beim letzten Mal auch: 53K Temperaturdifferenz in 240 Sekunden, macht 222kWs/240s = 925 W, d.h. der Windschutz bringt 175 Watt Mehr-Wärmeleistung ins Essen. Einerseits ist also das Essen schneller warm, andererseits ist dann auch der Regelbereich des Kochers grösser: von 560W (minimale Leistung + ohne Windschutz) bis 925W (maximale Leistung + mit Windschutz). In der Grafik kann ich also zwischen der Kurve ganz links und ganz rechts regeln.

Noch erhellender ist die Tatsache, dass eine Bialetti-Kaffeekanne für zwei Personen in drei Minuten fertiggekocht hat 🙂 Und nein, es geht nicht ums Benzinsparen beim Kochen auf der Neuseeland-Tour. Das ist in Anbetracht des Flugs vollkommen irrelevant.

Kocher-Leistungsmessung

Kocher-Messreihen-Aufbau
Kocher-Messreihen-Aufbau

Die Flüssigkeits-Campingkocher von MSR, Primus und anderen Herstellern haben eigentlich alle dasselbe Funktionsprinzip: der Flüssigbrennstoff wird in einer Flasche mit einer Pumpe unter Druck gesetzt und strömt durch eine Leitung zum Kocher. Dort wird der Brennstoff verdampft und kann dann als Gas-Luft-Gemisch sauber verbrennen. Drum muss man den Kocher vorheizen, bis die Temperatur ausreicht, um die Flüssigkeit zu verdampfen.
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Salt verpeilt da was

Ende September hatte ich meinen Vertrag bei Salt zu sehr günstigen Konditionen bereits verlängern können. Vor einer guten Woche bekam ich allerdings einen etwas überraschenden Anruf von Salt oder einem ihrer Dienstleister. Nach ein paar Minuten mit Fragen nach meinen Kündigungsgründen etc. stellte sich heraus, dass sie mir ein Angebot machen wollten: 29 Fr. für den Plus Swiss. Nachdem ich dann meinte, dass ich genau das Angebot schon hätte, war der Mitarbeiter etwas verwundert und meinte, dass er das nicht genau wisse mit seinen Kundendaten.

Grad eben fiel mir auf, dass das dann wohl ein Rückgewinnungsangebot gewesen sein muss. Nur wäre das in diesem Fall Anfang November zu spät gewesen, weil mein Vertrag ja Ende Oktober ausgelaufen und ich dann sicher schon bei einem anderen Anbieter gewesen wäre. Also, Salt: im Prinzip richtig gemacht, aber bitte beim nächsten Mal deutlich eher vor dem regulären Vertragsende.

IT und Drucker

Ausser dass die IT seltsame Passwortempfehlungen gibt und mich das Aufsetzen des neuen Laptops einen Haufen Zeit und verlorene Daten* gekostet hat, sind sie sehr fit, was sämtliche Systeme angeht, mit denen ich zu tun habe, oder wenn ich mal was brauche.

Der Servicedesk auch: der Drucker bei uns im Büro steht drei Meter von meinem Schreibtisch entfernt, war aber bei mir nicht installiert und auch nicht im Verzeichnis zu finden. Inzwischen hab ich bei gar keine Lust mehr, selbst zu suchen, sondern mache ein Ticket beim Servicedesk auf mit möglichst genauer Problembeschreibung. Dann haben die mich angerufen, sich auf meinen Laptop geschaltet, irgendeinen Link im Browser aufgerufen, den Drucker ausgewählt und schon war er installiert und funktionierte. Gut, ein bisschen geflucht hat die Frau, weil ich meinen 4-Tasten-Trackball auf linkshändig konfiguriert habe und das in der Fernsteuerung offensichtlich auch alles (für sie) verkehrt ankommt. Aber sonst sehr guter Service, so sollte das sein.

* dass alle meine Skripte für die Auswertung eines bestimmten Projekts verschwunden sind, hab ich erst jetzt im November bemerkt. Andere Verluste hatte ich direkt nach der Umstellung im Sommer schon bemerkt.

Rund um den Lago di Lugano

Die 80km rund um den See waren wieder der Wettersituation nördlich und südlich der Alpen geschuldet. Im Norden neblig und kalt, beim Rauffahren auf die Gotthard-Strecke (noch kein Basistunnel) gab’s ordentlich Schnee zu sehen und nach der Ausfahrt aus dem Tunnel war der Himmel blau und bei der Tour war’s dann bis zu 15°C warm.

Die Migros (Mercato Migros) war die gleiche wie im März 2014. Der Anfang der Strecke kam mir ganz neu vor, aber ich hab ja im Liegen diesmal auch viel mehr gesehen als beim letzten Mal.

Aftermovie ASC2016

Gute Frage, wie man Aftermovie ASC2016 übersetzen soll, aber vielleicht einfach nur anschauen. Hinterher mit Abstand zum Rennen ist es sogar ganz schön und alle negativen Erinnerungen und der ganze Stress verblassen, während alles Positive verbleibt. Das war mit der World Solar Challenge 2013 aber auch schon so, sonst wäre ich in diesem Jahr nicht wieder mitgefahren 🙂

Wil-Basel

Liegevelotour Wil-Basel

Nach den schlappen 75km von letztem Samstag hab ich heute mal probiert, ob nicht doch mehr Kilometer mit der Liege zu machen sind. Ja, sind: 150km von Wil nach Basel, in 8:12h Fahrzeit (gpsies.com). Vorher war noch ein neues Schaltseil für die externe Rohloff-Ansteuerung fällig, das alte hatte Spliss (gibt’s da nicht bestimmte Haarwaschmittel dagegen?). Continue reading “Wil-Basel”

Burgdorf-Bern, Liegevelotrio

So wie vor fast genau einem Jahr im Jura ging es dieses Jahr zu dritt mit Start in Burgdorf los: 75km von Burgdorf bis Bern auf Umwegen. Diesmal hatte ich die Streetmachine und mein normales Rad vom letzten Jahr existiert in dieser Zusammensetzung nicht mehr. Aber ich war trotzdem wieder der Langsamste und ausserdem der Liegevelo-Untrainierteste, darüberhinaus mit 20kg-Rad und verhältnismässig breiten Reifen doch etwas im Nachteil gegenüber den zwei deutlich leichteren Liegern mit Rennpneus. Eigentlich hätte die Tour noch viel länger gehen sollen, aber die sehr flott gefahrenen anfänglichen 35km, bei denen ich grad noch mithalten konnte, haben sich dann später deutlich bemerkbar gemacht und bei ersten Anzeichen von Wadenkrämpfen haben wir die Tour flach in Richtung Bern beendet. In der Ecke von Bümpliz war ich noch nie, obwohl ich ja eigentlich öfter dort bin, aber plötzlich standen wir vor der Mobiliar und ich wusste, wo wir sind.

Bequem ist es jedenfalls und die gelbe Tasche am Lowrider unterm Sitz hatte hinterher wegen Aufsetzens in Kurven ein Loch.