Gammen, Moshumpan/Justadheia

Der Wetterbericht von yr.no war für heute absolut falsch, was die Himmelsbedeckung anging. Nach zwei Meetings und schon drei Stunden Arbeit am Morgen hab ich mich um 10 Uhr für eine längere Wanderung über den Mittag entschieden und habe es nicht bereut. Temperatur -8°C und klarer Himmel; bin erstmal noch ins Lofotsenteret in Leknes gefahren und habe dort Fausthandschuhe erworben. Danach weiter Richtung Osten zur Passhöhe (130m) Hagskaret, die Karre parkiert, alle Bekleidungsteile in der richtigen Reihenfolge angezogen und los. Die Schneeschuhe hab ich gleich im Auto gelassen und habe es auch nur selten bereut, weil die meiste Zeit eine astreine Skiloipe in den Schnee gezogen war. Weil Montag war (?), war ich bis auf zwei Skifahrer (möglicherweise nicht-unique) in der Ferne die ganze Zeit allein unterwegs. Nach 5km hatte ich die Gammen-Hytta erreicht, die mir aber tatsächlich erst als Hütte auffiel, als ich nur noch 50m entfernt war. Zuvor hatte ich mich nur gewundert, warum da die gespurte Loipe offensichtlich aufhört.

Wandertrack: https://ridewithgps.com/trips/111190257

Danach stand ich vor der Entscheidung, ob ich irgendwohin querfeldein weitergehen sollte oder wieder zurück. Hinter mir leuchteten bereits überall die Bergspitzen, wohingegen ich aber im schattigen Tal war. Also querfeldein und auf dem kürzesten (TM) Weg nach oben, nicht SUVA-konform im Tiefschnee an einem schattigen Hang mit >>50% Steigung auf allen Vieren. Aber für irgendwas hatte ich ja die neuen Handschuhe dabei. Nach 150hm auf 300m Entfernung war ich auf einer Art Hochfläche angekommen und hatte Panoramaaussichten in alle Richtungen.

Nach ein paar Selbstauslöser-Blitz-Fotos wurde es recht schnell fröstelig. Klar, es war schon 13:30 und die Sonne ging schon wieder abwärts 🙂 Also habe ich mich auch an den Abstieg gewagt und bin wieder querfeldein, aber flacher nach unten gestiefelt. Die Gamaschen bis unters Knie haben ihren Job auch sehr gut verrichtet, und die Spikes unter den Schuhen sind die perfekte Ergänzung für dieses Gelände. Ab und zu wären Schneeschuhe gegen das Einsinken noch nützlich gewesen, aber ich hatte eh bald wieder die Loipe erreicht und bin dann auf demselben Weg wieder zurück gelaufen.

Beim Abstieg hatte ich direkten Menschenkontakt (!) mit einem Skifahrer, als ich ihm überrascht aus dem Weg gesprungen bin, dann aber im Tiefschnee versackte. Er grinste nur und meinte “du må kjøpe truger” (du musst Schneeschuhe kaufen), was ich mit “takk, har dem i bilen” (danke, hab sie im Auto) quittierte. 15 Uhr war ich wieder daheim, duschen, essen, Spätschicht. Hatte übers Wochenende vermutlich schon wieder ein relativ bedeutsames Datenqualitätsrätsel gelöst 😀