Die letzte Kocher-Leistungsmessung kann man ja noch verbessern, nämlich mit Windschutz. Was bringt der Windschutz an Mehrleistung, wenn überhaupt? Oder schützt er wirklich nur vor Wind?
Der Messaufbau ist derselbe wie beim letzten Mal, die Ergebnisse sind auch deutlich:
Wenn man zum Fissler-Topf den Windschutz hinzufügt, ändert sich so gut wie gar nichts (blaue und lila Kurve), ausser dass es am Anfang etwas schneller zu gehen scheint. Wie ich also schon vermutet hatte, nimmt der Fissler-Topf die Wärme der Flamme schon sehr gut ab und ist dann aber in der Kochgeschwindigkeit dadurch limitiert, dass der Topf selbst ja eine recht grosse Masse von 1200g hat und mit erwärmt werden muss. Bei 0.5kJ/(kg*K) spezifischer Wärmekapazität vom Topf ist das im Vergleich mit dem MSR-Topf in etwa so, als ob ich 150ml Wasser mehr erwärmen müsste.
Wenn man dann zum sehr leichten MSR-Campingtopf den Windschutz dazustellt, geht das Kochen von 1 Liter Wasser (20 bis 100°C) plötzlich in knapp sechs Minuten (grüne Kurve), also zwei Minuten schneller als ohne Windschutz.
Die gleiche Rechnung wie beim letzten Mal auch: 53K Temperaturdifferenz in 240 Sekunden, macht 222kWs/240s = 925 W, d.h. der Windschutz bringt 175 Watt Mehr-Wärmeleistung ins Essen. Einerseits ist also das Essen schneller warm, andererseits ist dann auch der Regelbereich des Kochers grösser: von 560W (minimale Leistung + ohne Windschutz) bis 925W (maximale Leistung + mit Windschutz). In der Grafik kann ich also zwischen der Kurve ganz links und ganz rechts regeln.
Noch erhellender ist die Tatsache, dass eine Bialetti-Kaffeekanne für zwei Personen in drei Minuten fertiggekocht hat 🙂 Und nein, es geht nicht ums Benzinsparen beim Kochen auf der Neuseeland-Tour. Das ist in Anbetracht des Flugs vollkommen irrelevant.