Kausalität/Korrelation: keine Kartenzahlung

Nach dem gestrigen totalen Netzwerkausfall beim MGB (bei uns), der mir mangels Arbeitsmöglichkeit einen sonnigen Nachmittag in der heimischen Hängematte bescherte, steht für zukünftige Analysen des Mondeinflusses auf die Migros-Verkäufe glasklar fest, dass die Leute vermehrt mit Bargeld zahlen, wenn die Vollmondphase (wie gestern) herrscht. Natürlich erst dann, wenn man in drei Jahren diese Analyse macht und dann vergessen haben wird, dass am 05.01.2015 einen halben Verkaufstag lang keine Kartenzahlungen möglich waren. Immerhin war’s so ziemlich der generell verkaufsschwächste Wochentag.

Bisher ist noch nicht mal eine Klarstellung erfolgt, woran es denn lag. Mit Geheimhaltung kommt man aber in dem Fall nicht weiter, auch wenn es für die Verantwortlichen peinlich sein mag. Fehler machen, Fehler zugeben, Fehler beheben. Ersteres nach Möglichkeit nur einmal, letzteres beides immer. Korrektur (im Intranet): es waren zentrale, redundant ausgelegte Netzwerkkomponenten, die sich gegenseitig behindert und damit das Netzwerk lahmgelegt haben. Fragt sich nur noch, warum das so plötzlich ausgelöst wurde. Dass da Netzwerkkomponenten ausgefallen waren, hatte ich mir vorher auch schon anhand der Symptome zusammengereimt. Immerhin wird der richtige Schluss gezogen: man kann sowas nie vollständig vermeiden, also sollte man einfach die Folgen eines solchen Ausfalls minimieren. Resilienz eben.

GA + Velo(s)pass

Wie gibt man möglichst schnell 3’875 Franken aus? Einfach das GA erneuern und gleich noch den Velopass dazukaufen. Im täglichen Pendlerverkehr würde ich mir schon echt komisch vorkommen, da mit einer echten Fahrkarte anzutanzen oder vielleicht noch mit dem Handyticket. Bei der Kontrolle wird einfach wahlweise gelangweilt oder freundlich das GA gezeigt und fertig. Ein paar Schnellbremsungen habe ich dieses Jahr auch schon erlebt, da rutscht dann schon mal der Kaffeebecher vom Klapptisch und man wundert sich über den Reibungskoeffizient der Paarung Stahl-Stahl (Rad-Schiene). Wenn die Pendler sich aber so benehmen würden wie die Leute, die ausserhalb der Pendelzeiten Zug fahren, dann gäb es bei gleicher Zugbefüllung echtes Chaos. Leute, die ihre Koffer und Taschen durch den ganzen Wagen schleppen, sie mitten im Weg stehen lassen, direkt an den unmöglichsten Orten selbst stehen bleiben (hierbei ganz beliebt: direkt nach dem Aussteigen vor der Zugtür auf dem Bahnsteig mit zwei fetten Koffern), keine Ahnung von Fahrplan und Strecke haben und auch noch im Zug den Billettkontrolleur aufhalten. Selbstredend regen die sich über den Fahrpreis auf, über das Geschaukel des ICN und können wahlweise nicht in oder gegen die Fahrtrichtung sitzen, was dann bei einer Fahrt von St. Gallen nach Bern bedeutet, dass sie in Zürich den Platz wechseln müssen. Für Euch Nicht-Gegen-Die-Fahrtrichtung-Fahren-Könnenden wurde ja extra die Durchmesserlinie erfunden, die Zürich HB vom Kopfbahnhof in einen Durchgangsbahnhof verwandelt. Nur für Euch, für niemanden sonst. Echt Luxusprobleme 🙂

1 Minute Bestellung, 1 Minute Geld zählen, fertig.
1 Minute Bestellung, 1 Minute Geld zählen, fertig.

Nach einem Jahr GA muss ich meins jetzt erneuern und war zu diesem Behufe den ganzen Tag in fünf verschiedenen Coops, um dort Reka-Checks mit 3% Rabatt zu erstehen, mit denen ich dann wiederum das GA am Schalter bezahlt habe. Pro Coop-Filiale gibt es eine Tageslimite von 1’000 Fr., die wohl eigentlich per Vorzeigen der Supercard überprüft werden soll, aber dass man einfach zu einem anderen Coop / Coop City / Coop Bau+Hobby gehen kann, war wohl im System nicht vorgesehen. Das Gleiche auch bei der Bezahlung der Reka-Checks: eigentlich soll man die nur mit Maestro/V-Pay bezahlen (Verkäufer-Gebühren? Marge?), aber wenn keiner hinguckt, kann man auch die Kreditkarte in das Lesegerät stecken und dann mit der bezahlen. Kontaktlos ist das noch viel einfacher: in der rechten Hand die Maestro-Karte halten und so tun, als ob man die ins Terminal steckt, dabei mit der linken Hand das Portemonnaie mit der kontaktlos lesbaren Kreditkarte nah genug links ans Lesegerät halten und dann halt die korrekte PIN für diese Kreditkarte eingeben (da Betrag grösser 40 Franken).

Jedenfalls bin ich mit einem Stapel Quasi-Bargeld an den Bahn-Schalter, hab gesagt, dass ich mein GA erneuern möchte und noch den Velopass dazu und nach 20 Sekunden hatte ich die Quittung für das GA und weitere zehn Sekunden später die für den Velopass. Das Geldzählen hat dann doppelt so lange gedauert und nach zwei Minuten war ich wieder draussen. Das ging wesentlich schneller als die Online-Bestellung! Ich glaub, Auto kaufen ist umständlicher, zudem muss man ja dann noch selbst fahren, es kommt auch keiner mit der Minibar vorbei, es ist kein Klo drin und den 12V-220V-Wechselrichter hab ich auch nicht immer dabei. Vielleicht ist ja auch die Bediengeschwindigkeit am Schalter zum Preis des erworbenen Produkts umgekehrt proportional, das kann ich mangels Schaltererfahrung nicht entkräften.

Navihalterung reloaded

Vor inzwischen gut anderthalb Jahren hatte ich mein damaliges Schlaufon mit einer Metallplatte ausgerüstet, damit es sich an eine ebenso zusammengebastelte Autohalterung magnetisch anhängen könnte. Die Autohalterung existiert weiterhin, das Schlaufon wurde vor kurzem durch ein Prestigio 5454 Duo ersetzt. Das Routing erledigt inzwischen Locus (nicht mehr OSMAnd) — es hat zwar keine echte Offline-Routenberechnung (gleichwohl aber weltweite OSM-Offline-Karten), aber da ich in einem Fahrzeug sitzend sowieso fast immer Online-Verbindung habe, stört mich das nicht weiter. Für die Velo-Navigation gibt es aber die sehr nützlichen Offline- (und Im-Voraus-) Dienste von BRouter und zum Geocachen eignet sich Locus ebenfalls.

Damit also das neue Schlaufon auch unverkennbar zu meinem eigenen würde, habe ich lange nach einer dünnen Metallplatte gesucht, die ich mit Zweikomponentenkleber auf die Rückseite aufkleben könnte. Fündig geworden bin ich bei einem Set Japan-Spachtel für 2.95 Fr. (Jumbo). Von der kleinsten Spachtel konnte ich ein quadratisches Stück abdremeln, die Kanten ab- und anschleifen, die Ecken abrunden und dann die Platte aufkleben.

Rechts die halbierte Spachtel.
Rechts die halbierte Spachtel.
Abschleifen des quadratischen Blechstücks.
Abschleifen des quadratischen Blechstücks.
Auf der anderen Seite ist das Blech und wird durch Magnete angezogen.
Auf der anderen Seite ist das Blech und wird durch Magnete angezogen.
Aufgeklebtes Blech, Kleberückstände entfernt.
Aufgeklebtes Blech, Kleberückstände entfernt.
Schlaufon mit Locus in Aktion.
Schlaufon mit Locus in Aktion.

Das Telefon kann ansonsten schon einiges, hat allerdings keinen Hardware-Kompass und kein NFC. Ansonsten kann man für 130 EUR (derzeit bei 160 EUR) nicht meckern:

  • Dual-SIM LTE (im Android kann die Karte, die im LTE-Netz funken soll, ausgewählt werden — die entsprechend bezeichneten SIM-Schächte machen keinen Unterschied)
  • Android 4.4
  • 11.43cm-Display (kein HD, 540×960)
  • ganz akzeptable 8MP-Kamera
  • Akkulaufzeit etwa 24h bei gelegentlicher Benutzung, beide SIMs aktiviert

Was komischerweise nicht funktioniert, ist die wahlweise Abschaltung und Zuschaltung einzelner SIM-Karten. Beim Xperia tipo mini konnte ich beispielsweise die deutsche Roaming-SIM einfach deaktivieren und die Schweizer Orange-SIM als alleinige SIM nutzen. Das geht bei dem Prestigio nicht, da kann ich die SIM zwar vermeintlich im System deaktivieren, kann sie aber nie wieder aktivieren, sondern nur durch SIM-Karten-Tausch ein erneutes Erkennen der SIM erwirken. Vermutlich ein Software-Bug. Root bin ich auch noch nicht, das ist aber noch nicht so dringend, womöglich sollte es mit framaroot dann zu bewerkstelligen sein.