Nach zwei Reisetagen (am dritten Tag) sind wir inzwischen schon im Ti Tree Control Stop durchgefahren und schaffen mit etwas Glück auch noch Alice Springs (sicher am Mittag) und den insgesamt sechsten Control Stop in Kulgera bei Kilometer 1766. Bisher läuft’s sehr gut, die erwartet guten Teams sind weit vorneweg. Momentan haben wir auch null Energieprobleme, da hab ich mich leicht verkalkuliert, weil wir heute morgen eine halbe Stunde vor Abfahrt etwa wieder eine randvolle Batterie hatten. So war das eigentlich nicht gedacht, aber wir verbrauchen deutlich weniger als geschätzt und die Sonne und die Lage der Control Stops sind uns auch wohlgesonnen. Zudem ist die Fahrgeschwindigkeit durch die Batteriespannung limitiert und da diese mit der Länge der Etappe sinkt, kann man a) langsamer fahren und b) damit auch weniger Energie ausgeben.
Die 42km lange Geradeausstrecke war auch nicht sehr spannend, aber ich kriege eh nicht viel mit von draussen, weil ich die ganze Zeit meine Auswertungen beobachte. Spannend ist es aber, andere Teams mit einer Differenzgeschwindigkeit von wenigen Kilometern pro Stunde zu überholen, nachdem man den Overdrive-Knopf gedrückt hat. Die Road Trains, die vorbeiziehen, produzieren ordentlich Wind, in beide Richtungen.
In der Mittagssonne ist es bereits sehr angenehm draussen, weil die Sonne fast vollständig auf dem Hut landet. Inzwischen hab ich aber eh lange Hosen und Jacke an, weil wir im Auto etwa 18°C haben, das reicht dann als Unterkühlung für die heissen Kontrollstops (39°C) für eine halbe Stunde. Morgens und abends ist aber die Sonne nicht zu verachten. Es wird auch nachts immer angenehmer, wenn nicht grad Ameisen im Zelt sind. Heute morgen war es sogar schon zum Frösteln. Generell ist es bei trockener Luft viel angenehmer, das war schon beim allerersten Kontrollstop so, als wir dann 300km von Darwin entfernt waren. Zum Glück hatten wir in Darwin in dem verlassenen Workshop zwei Klimakammern zum Schlafen, sonst wäre für mich an erholsamen Schlaf nicht zu denken gewesen.
Unser Observer sitzt vorne links im Fahrzeug, beobachtet alles, versiegelt abends die Batterie, fragt uns sehr interessiert aus, schreibt sein Logbuch und wird wohl beim nächsten Kontrollstop gewechselt. Einige heikle Situationen hatten wir auch schon, gleich am ersten Tag bei den vielen Überholmanövern (nicht durch uns provoziert) und sind wohl auch schon mehrmals knapp einer Zeitstrafe entkommen.
Wenn das Fahrzeug hält (die Sonne tut’s ja offensichtlich), sollten wir locker am Freitag im Ziel ankommen.
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