Zur VDI-Tagung in Karlsruhe hat mich meine Navi-Halterungs-Konstruktion mit OSMAnd+ problemlos länderübergreifend geleitet. Ich hätte aber wohl doch den Mietwagen mit GPS buchen sollen, denn dann gibt’s meist das komplette Technikpaket dazu, u.a. Tempomat und Rückfahrpieper. Aber ein Ford Focus mit knapp 50.000km auf der Uhr ist auch schon kurz vor der Ausmusterung bei Hertz. Das nächste Mal lasse ich mir das Auto auch direkt vor die Haustür fahren, das kostet fast genauso viel/wenig wie die S-Bahn nach St. Gallen und spart ungefähr eine Stunde Zeit ein.
Month: June 2013
Tagesschaum
Wer’s nicht mitbekommen hat, weil es mal wieder im Spartenfernsehen oder spätabends läuft: von Friedrich Küppersbusch gibt es (vorerst befristet bis zur Bundestagswahl) eine neue Sendung: Tagesschaum. Die wird auch ganz regulär bei youtube veröffentlicht, sogar bevor sie im WDR läuft. Die erste Folge vom 10.06.2013. Sehr gut, der Mann. Das war er auch schon immer. Wer wissen will, wie er vor 20 Jahren aussah, findet hier einen Ausschnitt aus Schmidteinander, wo er damals als bekannter Moderator des politischen Magazins ZAKauftrat. Er wird mit dem Alter immer besser, so wie auch Harald Schmidt.
Navi-Halterung 2K
Jedesmal, wenn ich einen Mietwagen bekomme, hat der ein anderes Navi. Das völlig indiskutable Hertz NeverLost (portables Navi) bildet dabei die Untergrenze der Bedienbarkeit und Funktionalität und das bisher beste war in einem Ford Mondeo, auch wenn’s auf Französisch eingestellt war. Trotzdem ist jedes wieder anders zu bedienen, man kann keine Favoriten (z.B. Kunden oder Hotels) abrufen, das Kartenmaterial variiert stark und an einige Eigenheiten muss man sich jedesmal erst gewöhnen, bevor man damit klarkommt. Da ich aus dem direkten Vergleich (beim Mitfahren) weiss, dass OSMAnd sehr gute Navigation liefert, habe ich mir doch tatsächlich mal die kostenpflichtige Pro-Version für Android geleistet. Die Handhabung ist prima: eingespeichertes Ziel aufrufen, Route berechnen lassen und losfahren. Da ich keine Halterung für das Smartphone hatte, lag es auf der letzten Fahrt sogar nur in der Ablage und ich habe ausschliesslich die akustischen Anweisungen meines elektronischen Beifahrers befolgt, ohne auf das Display zu schauen. Manchmal wäre aber zur Versicherung meiner Route doch eine visuelle Hilfe praktisch gewesen, also bin ich in meinen Kramkisten auf die Suche nach einer Halterung gegangen und fündig geworden. Zutaten: eine alte Saugnapfhalterung, ein Stück Stahlblech, ein Supermagnet, jede Menge 2K-Kleber und eine Portion Toleranz gegenüber perfekt funktionierenden, aber nicht so aussehenden Bastellösungen. Jetzt steht nur noch der Praxistest aus.
Recension infernale
So schnell kann’s gehen, etwa 50-60 Seiten pro Stunde (das hat Elke Heidenreich neulich bei Giacobbo/Müller auch als Lesetempo angegeben) und schon ist das Buch wieder durchgelesen. Vor allem hatte ich die digitale Version von Dan Browns neuem Buch schon durchgelesen, bevor die gedruckte in der Post war. Zum Schreibstil und der Spannung gibt’s nicht viel zu sagen, das ist beides sehr gut, wie von Dan Brown halt gewohnt. Und logisch, wenn sich das in den Verkaufszahlen rentiert, macht er das eben bei jedem weiteren Buch genauso wie vorher. Aufgrund der 100 Kapitel sind es aber auch gefühlt mindestens 99 cliffhanger (einer am Ende jedes Kapitels) und das geht mir dann bei dem Lesetempo doch etwas auf den Zeiger.
Inhaltlich (Achtung: Spoiler) dreht sich der weltbewegende Spannungsbogen um die Frage, wie wir die Erde retten. Ziemlich ketzerisch, aber aus rationaler Sicht vollkommen logisch, setzt der Antagonist in Inferno bei dem Gedanken an, dass das grösste Problem die stetig (exponentiell) wachsende Bevölkerung ist und der damit ebenso ansteigende Ressourcenverbrauch. Statt an den Symptomen herumzudoktern, entwickelt er durch genetisches Engineering ein Virus, das sich weltweit verbreitet und einen Grossteil der Menschheit unfruchtbar macht. Robert Langdon, der Protagonist, muss dann wieder viele Rätsel lösen (u.a. in Florenz, Venedig und Istanbul), bis er der Virusfreisetzung noch zuvorzukommen vermeint, um dann aber festzustellen, dass alles schon zu spät ist. Die Details der ganzen Handlung sind, wie gesagt, sehr spannend geschrieben, aber insbesondere die Kernthese ist völlig logisch, aber mit derzeitiger ethischer Verantwortung überhaupt nicht zu vereinbaren, und diese Widersprüche werden auch bestens im Buch herausgearbeitet. Als häufiges Beispiel werden unter anderem die weltweiten Pestepidemien herangezogen, die zwar kurzfristig natürlich verheerend waren, aber das Bevölkerungswachstum für eine Weile gedämpft haben. Im Prinzip sind für die Reduktion der Menschheit auf eine erträgliche Anzahl ja auch Weltkriege eine passende Möglichkeit, aber im Buch geht’s eher darum, wie man so eine Reduktion deutlich humaner gestalten könnte, um langfristig das Überleben der Menschheit in der Gesamtheit zu sichern.
Ich kann das Buch also uneingeschränkt empfehlen. Es lohnt sich sicher auch, vorher von Dante die Göttliche Komödie zu lesen und sich die beschriebenen Schauplätze in Florenz oder Venedig anzuschauen. Für The Lost Symbol (unpassender deutscher Titel: Illuminati) konnte ich die Spielplätze in Washington D.C. immerhin nachvollziehen. Für The Da Vinci Code (ebenfalls unpassender deutscher Titel: Sakrileg) kann ich das zumindest für Paris teilweise. Insbesondere in Florenz werden jetzt wohl Bustouren kreiert werden, die die Schauplätze des Romans zeigen, so wie das z.B. für Paris schon lange gang und gäbe ist. Das Buch ist auch noch ein klitzekleiner Grund mehr, als nächste Fremdsprache Italienisch zu lernen, weil schon recht viel italienische Texte (mit gleichzeitiger Übersetzung) verwendet werden. Immerhin kann ich nach fast einem Jahr Französischkurs jetzt (erstmals) halbwegs problemlos Fernsehserien oder Nachrichten verfolgen und es macht Spass, dran zu bleiben.
Der Motzer aus Luzern
Hach, ich liebe dieses Land und unsere Luxusprobleme hier: http://www.youtube.com/watch?v=yAV30TLCu6Y (ohne Verständnis vom Luzärndütsch wird’s aber wohl sicher nicht lustig). Ausschnitte davon kamen bei Giacobbo/Müller am 26.05., am Oberarmtattoo fehlt anscheinend noch das Präfix SP, so dass daraus SPQR wird, was bei Asterix in der entsprechenden lateinischen Version mit “Die spinnen, die Römer!” übersetzt wird, aber hier sicher eine andere Bedeutung hat. Dass da im Video die beiden Buchstaben SP vom Tattoo nicht zu sehen sind, hat aber wohl eher nichts damit zu tun, dass der Massimo ganz sicher nicht der SP nahesteht, was man ja im Verlauf deutlich mitbekommt, wenn er sich über die Demonstration der Linken aufregt.