Beim Nachschauen war ich doch tatsächlich überrascht, dass die letzte unterbrechungsfreie Bodenseeumrundung schon über sechs Jahre her ist. Damals waren es 214km und 2000 Höhenmeter. Diesmal waren es 206km und 1775 Höhenmeter, das Routing macht also schon was aus. Die Steigrate ist fast identisch mit 319 bzw. 320m/h, die Netto-Fahrzeit damals waren 11:15h, jetzt 09:48h. Lässt sich alles schwer vergleichen, da die Strecke nicht identisch und ich damals mit der Streetmachine und jetzt mit der Speedmachine unterwegs war.
Abfahrt morgens 07 Uhr in Rossrüti. Zentralfestbesucher schlafen noch. Auf bestens bekannten Wegen aus Gewohnheit schnell, aber diesmal falsch gefahren 🙂 Grenzübertritt Nummer 1: Zoll Emmishofer Tor (hat rechts vom Gebäude ein funktionierendes WC). Konstanz Velobrücke, kaum was los. Pause kurz hinter Überlingen, Säntis in der Ferne sichtbar. Pizza-Bier-Pause in Friedrichshafen an der Promenade. Grenzübertritt nach Österreich. Brücke über die Bregenzer Ach. Der Rhein mit noch teilweise gefluten Vorländern. Der dritte Grenzübertritt. Kurz vor Ladenschluss noch zum Coop geschafft.
Gleichzeitig lief in Wil das Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins mit viel Pomp, Beer and Circumstance, inklusive Brandrede (und sicher gleichzeitig genug Brandlöscher) und Umzug am Sonntag, gefolgt von einer Rede der (Wiler) Bundesrätin KKS. Drum bin ich auch am Ende der Tour die steilen Höhenmeter durch Zuzwil hochgefahren, hab Wil vermieden und bin direkt nach Rossrüti reingerollt. Als Bonus gab es in Zuzwil erst einen Appenzeller, der mich laut bellend verfolgt und eingeholt hat, bevor ich ein paar hundert Meter weiter von gleich zwei flauschigen Berner Sennenhunden auf Augenhöhe schnüffelnd und knurrig gestoppt wurde. An der Stelle hat es aber meine Durchschnittsgeschwindigkeit kaum beeinträchtigt 🙂
Das Zentralfest ist mir jedenfalls allemal lieber als Fasnacht, und nicht nur, weil es nur alle zehn Jahre in Wil stattfindet.