Nach der Ankunft war natürlich in meiner Hütte erstmal noch nicht alles betriebsbereit. Der Wasser-Absperrhahn ist unter der Spüle, nachdem ich den angedreht hatte, haben sich Warmwassertank und Klospülung gefüllt. Nur das Warmwasser wollte irgendwie nicht heizen, merkwürdig. Für diesen Fall hatte ich ja Werkzeug dabei, wobei hier eigentlich nur ein Sackmesser nötig war. Die Steckdose selbst hatte Spannung, alle Zuleitungen waren aufgedreht, also blieb mir nur mal das Aufschrauben der Ansteuerung übrig. Auch da sah eigentlich alles gut aus, nur dass die Anschlüsse alle etwas versalzen/verrostet waren. Nach dem Wieder-Zuschrauben (erfolglos) hab ich das erstmal dem Vermieter gemeldet. Da kam aber grad keine Antwort. Also fiel mir zehn Minuten später ein, dass ich noch nicht alles geprüft hatte (Spannungsprüfung per Zahnbürsten-Ladestation), hab’s nochmal aufgemacht. Und tatsächlich, das Teil hat eine Übertemperatur-Abschaltung, die man offensichtlich manuell zurücksetzen muss, wenn sie mal angeschlagen hat (oben unter der sechseckigen Mutter im Bild) — macht ja Sinn, denn über 100°C geht das Teil sonst eigentlich nicht. Ich vermute, sie haben die Hütte winterfest gemacht und erst alles Wasser abgelassen aus den Leitungen und dann den Boiler nicht abgeschaltet. Gibt dann halt Kernschmelze ohne Sicherung 🙂 Sicherungspin reingedrückt, Stecker rein, dann ging alles wieder. Der graue NDB-Van mit VD-Kontrollschild hat auch tatsächlich hier campiert. Vorhin kam mir noch ein ZH-Wohnmobil entgegen, also bitte, Leute 😉
Zum Erklettern hatte ich mir auf der Karte den Trehyrna ausgesucht, also den mit 620m höchsten Steinhaufen von drei etwa ähnlich hohen, nur 8km Anfahrt, Wanderung-Start 09:30 Uhr, nach 1:45 oben und 12:30 wieder unten. Erst ging’s am Trinkwasserreservoir vorbei, später durch einen Baumbestand und am Ende waren nur noch Felsen, gerne auch mal auf allen Vieren zu erklettern. Hier scheint es mit TellTur so eine Art Gipfelbesteigungs-Logbücher zu geben. Wahrscheinlich hat es nichts mit dem Wilhelm zu tun. Die Wanderrouten sind hier manchmal eine Art OL, es gibt kaum Markierungen und nur wenn man Glück hat, sieht man den Weg, den andere schon gelaufen sind. Weiter oben in den Felsgebieten gibt’s dann aufgestapelte Felshaufen als Markierung, das geht wieder. Meine Route war beim Aufstieg eine andere als beim Abstieg: https://ridewithgps.com/trips/91019903
Inzwischen war’s schon 100% sonnig, da bin ich noch bis Nykvåg gefahren, 6km weiter nördlich. Da stand einerseits mal ein Windrad, und andererseits haben sie da wegen des Golfstroms ein Kunstwerk aufgestellt, bestehend aus einer isländischen Basaltsäule und Treibgut vom lokalen Strand. Von da irgendwo könnte ich sicher auch die Mitternachtssonne anschauen gehen. Auf dem Berg oben sollte es vermutlich sogar jetzt schon gehen, die Höhe verschiebt ja den Horizont weiter nach Norden.
Ein Seeigel, bzw. Sjøpiggsvin Nicht vordrängeln! Das hiesige Murmeltier (have fun, google-Bildersuche).
Ungefähre Luftlinienabstände zu ausgewählten Ländern/Gebieten: Spitzbergen 1000km, Island 1400km, Grönland 1500km, Russland 700km, Schweiz 2400km.