Mein Zeitgefühl ist komplett im Eimer. 21 Uhr Essen gehn (bis Mitternacht), fünf Uhr morgens schlafen gehen, 11 Uhr wieder aufstehen. Aber hey, es gab Tørfisk, also quasi das, was draussen zum Trocken rumhängt, wieder hydriert. Und als Vorspeise ein Wal-Carpaccio — dasselbe wie im Original, nur halt mit Scheibchen von einem grossen Meeressäugetier statt von einem grossen Landsäugetier. Da könnte ich mich glatt dran gewöhnen.
Erstmal lief die Waschmaschine. Morgen ist Weiterreise Richtung Vesterålen, das liegt etwa 55km weiter nördlich und die Fahrtstrecke sind etwa 220km, wenn ich nicht ab Fiskebøl mit der Fähre abkürze. Das reicht mir dann als Fahrt für den Tag, also hab ich heute schon mal die Dörfer/Städte auf der Strecke abgeklappert. Ziel Svolvær, bin aber schon in Kabelvåg hängengeblieben, weil hinter irgendeiner Ecke plötzlich die Wolken verschwunden waren.
Kabelvåg Kabelvåg Panorama. Kabelvåg Mole. Mit Hügel.
Ich wusste, dass in Svolvær um 18:30 Uhr die Hurtigruten anlegen würde, da hab ich mich mal nach einem Stadtspaziergang am Hafen hingestellt. Viel zu viele Leute, viel zu viele Touristen, viel zu viele Deutsche. Dann haben sie die Fahrgäste der Hurtigruten auch noch in bereitgestellte Tourbusse gestopft und die kamen mir dann alle in Henningsvær wieder herumlaufend entgegen. Ganz schöner Stress.
Da kamen grad welche von einem Seeadlerbesuchsausflug zurück. Spannend, so eine Fischtrocknung. Trollfjorden, Hurtigruten.
Die Kombination aus Wasser im Vordergrund, Häusern, Touristen und hinten schneebedeckten Bergen könnte auch St. Moritz (minus 1800m und minus Fischgeruch) sein, die Preise stimmen ja auch überein. Nur der Schiffsdiesel stinkt hier deutlich mehr. Nach dem kurzen Abstecher nach Henningsvær ging’s wieder heim, bisschen aufräumen und packen.