Nachdem @georggmuer schon das Val de Travers und noch einige andere Bahnhöfe im Jura fotografiert hatte, blieben in der Region nur noch die acht Stationen zwischen Les Emibois und La Combe-Tabeillon. Es war Regen angesagt und je näher ich nach meinem Termin an der ZHAW in Winterthur dem Ausstiegsbahnhof kam, desto mehr verdüsterte sich der Himmel. Als ich dann in Breuleux ausstieg, begann es zu regnen. Später kamen heftige Schauer, Platzregen und Gewittergüsse dazu, unterbrochen aber auch wieder von sonnigen Abschnitten.
Dafür war niemand sonst unterwegs. Ich war nach einem Kilometer komplett nass, aber da es warm war und die Ausrüstung sonst passte, war das kein Problem. Ich war entsprechend vorbereitet.
Ab Pré-Petitjean ging es abseits der Strasse weiter, was zwar schlechteren Bodenbelag zur Folge hatte, aber auch gar keinen Verkehr mehr. In La Combe stand das Bahnhofsbuffet wie aus dem Nichts an der Strecke, ich bin davor links unter der Bahnlinie durch abgebogen. Es folgten auch noch vier Viehgatter und mehrere aus Neuseeland wohlbekannte cattle grids. Ein älterer Hund mit zwei verschiedenfarbigen Augen gesellte sich in La Combe noch zu mir, aber er hatte wohl seinen freien Tag und keine Lust auf ein Foto mit mir. Vielleicht war er auch einfach ein fremdsprachiger Hund, der mit meinem Text nicht klarkam.
Bei dem immer schlechteren Streckenbelag wäre ich um Federung doch froh gewesen und beim Bergabfahren vor allem um nässeresistente Scheibenbremsen*. Die Strecke führte 4km weiter durch die Schlucht der Tabeillon. Idyllisch-holprig, die Feuchtigkeit vom Regen hing noch tief im Tal und in den Bäumen, das lässt sich auch sehr gut erwandern.
Zielbahnhof war La Combe-Tabeillon, davor macht der Zug eine Kehre (ohne Kehrtunnel) und im Bahnhof darf der Zugführer von einem zum anderen Ende laufen, sieht man gut auf der Karte: La Combe-Tabeillon (Brouter-Karte). Dort hatte ich genügend Zeit, um in komplett trockene Kleidung zu wechseln und den Heimweg via Glovelier, Basel und Zürich anzutreten.
Heute folgt ein kurzer ™ Ausflug kurz vor die CH-FR-Grenze. Nachts im Tal untendrunter bin ich da schon vorbeigekommen, tagsüber auch.
*apropos, neue Beläge nach 12’000km für die Hinterradbremse am Ottermobil haben das Geräusch beseitigt:
(Edit 19.05.2019: sechs Bahnhofsfotolinks ergänzt, bietet sich ja an)