Team Nuon ist nach relativ übereinstimmender Meinung sehr arrogant. Heute morgen waren sie dazu noch ein echtes Arschloch-Team, weil sie den gesamten Campingplatz ab 04:40 Uhr mit ohrenbetäubender Musik absichtlich (!) beschallt haben. Das ist sportliche Unfairness in ihrer reinsten Form. Wenn sie das nochmal machen, sind wir dann 22 Uhr bei ihnen bei den Zelten und wecken sie gern, wenn sie ja schon ab 20 Uhr schlafen.
Zählt Fondue als Alkoholkonsum? Sonst könnte man den Entzug gutschweizerisch lösen 🙂 Die Nacht war trotzdem schon ziemlich kalt und es hat eine Weile gedauert, bis wir heute morgen auf Temperatur waren.
Meine Strategieberechnungen mache ich immer noch auf Papier:
Die eingerahmte Variante war die angedachte. Von der Fahrzeit her und vom Verbrauch sollte es ausreichen, um kurz vorm Ziel nochmal laden zu können. Ausserdem wollte ich noch die Verschattung durch die Haube am Nachmittag minimieren.
Noch eine lustige Story aus dem Funkverkehr: es war abgemacht, dass die Fahrer jeweils mit klick-klick quittieren, wenn sie eine Anweisung verstanden haben, damit sie nicht gross sprechen müssen. Gestern auf den schnellen Abfahrten kam auf die Frage Selina, fahrsch gern so schnäll? umgehend ein klick-klick-klick-klick 😀
Wir starteten also ereignislos auf den ersten Teil der Strecke und bis Jansenville lief alles problemlos. Im Begleitfahrzeug waren wir uns darüber einig, dass das schlimmste bei Technik nicht Fehler sind, sondern unerklärliche Fehler. Wenn an meinem Velo was klappert und ich weiss warum, ist das viel weniger schlimm als wenn nicht erklärbare und noch nicht mal reproduzierbare Geräusche auftreten. Ähnlich mit der Telemetrie am SER3. Anfangs hatte ich durchgängig Live-Daten, später kam dann wieder eine Verzögerung dazu. Heute war meine Vermutung, dass es an irgendeiner Temperatur liegen könnte, also sich das Auto aufheizt und dann irgendwas langsamer sendet.
Beim Rekuperieren hat das Auto später mal die Batterie abgestellt — das kann daran liegen, dass zuviel Energie in der Batterie ist, sie also zuviel Spannung hat. Das hat Einfluss auf die Strategie. Zu dem Zeitpunkt habe ich (auch wegen massiver Sonne) noch die Variante mit drei Loops durchgerechnet, die wir auch später probiert haben. Das führt aus Optimierungssicht zu viel weniger Spielraum, wenn die Batterie nur zu 85% (oder so) gefüllt werden kann und sonst andere Probleme auftreten. Ein Layer-8-Problem im Auto hatten wir auf der Strecke auch noch.
Bei einem notfallmässigen Fahrerwechsel war bei dem starken Seitenwind schon eine Panelhalterung vom Oberdeck abgerissen, trotz Festhalten des Oberdecks. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch nochmal auf zwei Loops umgeschwenkt und lieber Reserve gelassen für allfällige Probleme und Zeitverzögerungen. Nach dem ersten Loop wieder am Kontrollstop hab ich mir aber die Sonne angeschaut und die Batteriespannung und bin auf noch zwei schnelle Runden gewechselt (schnell = eine Stunde pro 65km-Runde). Tobi hatte den ersten Loop, Remo dann den zweiten. Interessant war die massive Verbrauchsänderung auf dem Hinweg des Loops gegenüber dem Rückweg: hinzu bergauf/Gegenwind 20Wh/km, retour bergab/Rückenwind 7Wh/km. Mit dem Velo würde man das noch viel deutlicher spüren und nicht nur in den Daten sehen.
Und dann kam der dritte Loop, den wir gegen 13 Uhr mit einem Cabrio abbrechen mussten. Niemand verletzt, Beschädigungen sind reparabel, wir arbeiten dran. Mehr ist zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Ich geh mal mithelfen.
Untergekommen sind wir auf einer Rennstrecke in der Boxengasse bzw. daneben auf dem Camping. Wenn Team Nuon morgen wieder Lärm macht, geh ich ihnen die Kabel von den Boxen abklemmen.
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