Unter dem Titel Äs git nüt wos nid git lief heute ein TEDx-Event in Bern, zu dem ich mich schon im Mai angemeldet hatte. Etwa 400 Leute, sehr interessante und hörenswerte Vorträge zu sehr verschiedenen Themen, nichts Technisches, sondern eben TED-Talks, die auch auf youtube sehr gut laufen: TED-Kanal. Normalerweise schwimme ich hinter der Dampfzentrale in der Aare stromabwärts, aber die Badesaison ist wohl für dieses Jahr auch vorbei.
Natürlich sind nicht alle Vorträge gleich interessant, cool war heute insbesondere die Sprachmischung aus Bärndütsch, Englisch und Hochdeutsch. Für die Leute, die kein Bärndütsch/Hochdeutsch verstehen, gab es Live-Übersetzung ins Englische 🙂 Kommt aber niemals so authentisch rüber. Item. Der erste Block war mehr so zum Aufwärmen, richtig unterhaltsam wurde erst der zweite Teil.
Nicolas Hojac hat spannende Sachen zum Klettern mit Ueli Steck in der Eigernordwand erzählt und auch eine ganze Story drumherum. Grosses Gelächter gab es beim Satzanfang Damals, bei einem Sprachaufenthalt im Unterwallis…. Verabschiedet wurde er vom Moderator mit Nicolas Hayek, das ist aber ganz sicher jemand anders Bekanntes.
Georg Horn hat die Story erzählt, wie er auf iconspeak.world gekommen ist, also das T-Shirt mit den meistbenutzten Symbolen, mit dem man auch ohne Übersetzer auf der ganzen Welt klarkommen soll.
Der Spieleerfinder Urs Hostettler war ein echtes Berner Unikat, sehr lustig zum Zuhören, sympathisch, authentisch und einfach bodenständig. Er hat kein Hehl daraus gemacht, dass er Brettspiele mit dem Siegpunktprinzip gar nicht leiden kann. (bi so mitteuauterlichi spiui mit siegpunkti bini dusse). Von ihm stammt Anno Domini, mir noch unbekannt.
Im dritten Abschnitt war Alex Kühni mit seiner kommentierten Diashow aus Kriegsgebieten extrem spannend, auch wie er die Bilder einfach selbst sprechen lässt, geschickte Motive wählt, so dass man sich den Rest denken kann, was eigentlich passiert ist. Es reicht auch, wenn gezeigt wird, wie eine Trage vorm Lazarett mit Wasser abgespült wird und sich darunter eine riesige rote Lache ausbreitet.
Danach kam schon Daniel Puntas Bernet, Chefredaktor von reportagen.com, dem regelmässig erscheinenden Papierbuch mit sehr guten Geschichten. Er hat Kurzfassungen von einigen Reportagen erzählt, die jeweils unter einer Minute gedauert haben und, obwohl ich sie schon vom Lesen kannte, trotzdem nochmal sehr spannend und anschaulich waren, auch ohne Bilder, wie die Reportagen-Magazine ja auch ohne Bilder auskommen. Gut war auch seine Antwort auf eine Frage nach seinen vielen Jobs vorher: i het au chöne mit versicherigspolice riich wärde, aber bi üs uf d Redaktion fägts defüer 🙂
Das Motto der ganzen Veranstaltung: alles ist möglich, man muss es einfach nur machen. Die Vorträge kommen irgendwann auch auf Youtube noch zum Anschauen (vermutlich mit Untertiteln :D), ich kann sie dann hier verlinken.