Anfang März wird über die Abschaffung der Zwangs-Rundfunkgebühren abgestimmt. Die abzustimmende Verfassungsänderung sieht vor, dass keine Gebühren mehr erhoben werden dürfen. Damit wäre die Schweizerische Rundspruchgesellschaft quasi abgeschafft. Wenn ich mit abstimmen dürfte, wäre ich gegen NoBillag. Mein NZZ-Abo kostet mit 715 Fr. im Jahr deutlich mehr als die Billag-Empfangsgebühren von 451 Fr., also bin ich medial recht gut versorgt für etwa 100 Fr. im Monat. Wenn man nur noch nicht gebührenfinanzierte Rundfunkmedien hätte, würden die wohl in der Deutschschweiz noch funktionieren, aber schon in der Romandie wäre der Markt recht klein und der Einfluss aus Frankreich recht gross, vom Tessin mal ganz abgesehen. Welcher privatwirtschaftliche Sender könnte profitabel mit einer italienisch-schweizerischen oder sogar einer rätoromanischen Kundengruppe arbeiten? Der Markt würde in diesem Fall nicht funktionieren.
Aber ich finde, dass genau diese Kakophonie, in der sich trotzdem alle halbwegs miteinander verstehen, dieses Land ausmacht, ohne dass eine einzige Amtssprache vorgeschrieben ist. Sicher finde ich nicht alle SRF-Sendungen sinnvoll, aber für mich lohnt es sich ja schon, ab und zu mal live bei Deville im Studio zu sein oder Der Bestatter zu schauen. Gut sind auch die häufigen Sendungen im Zweikanalton oder entsprechende Untertitel anstatt alles zu synchronisieren — das hängt ja eben genau mit den vier Landessprachen zusammen. Mir ist/wäre es die Jahresgebühr wert. Man könnte sie allenfalls etwas senken, auf irgendwas, was durch 12 teilbar ist, oder eben auf 365 Franken*, wie es ab 2019 als Haushaltsabgabe sein soll. Die Differenz kommt einerseits davon, dass alle Haushalte zahlen und ander(er)seits** davon, dass Unternehmen stärker belastet werden.
* was macht man im Schaltjahr?
** grad hab ich bemerkt, dass einerseits/anderseits ja sogar sprachlogisch ist. Immer diese subtilen Unterschiede, das ist fast so schlimm wie bei Wissenschaft_er, dessen fehlendes l mir sicher erst nach zwei Jahren NZZ-Abo auffiel.
In den sprachlichen Finessen begründet kommt auch mein Umstieg von Duolingo auf einen speexx-Italienischkurs daher, dank duolingo sogar gleich auf Niveau A2. Die Tessiner sprechen zwar im Nationalrat eh Schriftdeutsch, aber da fehlen sicher immer Nuancen, siehe Lost in Translation. Ausserdem haben die (echten) Italiener bei einer Partnerversicherung ihre Datenvariablen doch tatsächlich auf Italienisch benannt, da helfen Sprachkenntnisse eben doch weiter, ganz zu schweigen von der Kommunikation mit den Kollegen.
Ganz interessant im Zusammenhang mit gebührenfinanzierten Reportagen und Filmen war auch die soeben ausgestrahlte Reportage
Il était une fois l’armée secrete Suisse. Die P26 war eine schweizerische Geheimorganisation im Kalten Krieg, die im Fall einer Invasion in der Art eines Partisanenkampfs den Invasor angegriffen hätte. Interviews auf Schriftdeutsch und Französisch oder Französisch mit accent fédérale und es hatte die Qualität einer Reportage z.B. auf arte. Das Hauptquartier der P26 war nahe Berthoud, was mir über zweirädrige Forumsumwege sogar ziemlich bekannt vorkam 🙂
Das wieder aufgelebte Eislaufen war bisher für die Beine relativ wenig anstrengend, im Gegensatz zum Oberkörper. Allerdings galt das nur solange, wie ich nicht rückwärts fahren konnte. Vielleicht sollte ich zur Gewöhnung auf dem Velo auch rückwärts treten, sowas gibt’s ja tatsächlich schon lange. Die Rohloff am Ottermobil ist jetzt auf der entscheidenden linken Seite vollkommen dicht (im Stand), auf der rechten Seite gab’s einen halben Tropfen auf die Kette in drei Wochen. Sowas hatte Rohloff sogar mal extra entwickelt, aber vielleicht haben sie das jetzt einfach per Dichtung entsprechend geregelt 😀