Ich bin ja nicht zum Spass hier und hab mich mal wegen disruptiver Versicherungsmodelle umgeschaut. Da das mit autonomen Autos noch eine Weile dauert, bis die für den Massenmarkt auch erschwinglich sind, kann man sich lieber in nächster Zeit so Bedrohungen wie root anschauen.
We only insure good drivers, and that’s why our rates are always fair. Take a test drive with Root to discover the rate you deserve.
Da steht die Bedrohung für uns direkt im ersten Satz: wir versichern nur gute Fahrer. Wenn sich das in der Schweiz durchsetzt, kriegen wir ein echtes Problem, weil dann nämlich die guten Risiken zur root-Konkurrenz abwandern, die natürlich bei solch einer Selektivität viel günstigere Prämien anbieten kann. Bei uns fehlen dann Prämien und die schlechten Risiken werden anteilmässig mehr. Spannend ist dann eher noch, wie sie genau das Fahrverhalten aufzeichnen, welche Merkmale sie für die Fahrer ableiten und woher sie wissen, welche Fahrer aus Versicherungssicht gut und schlecht sind. Ihre Daten und Risikoeinschätzungen verbessern sich mit der Zeit selbst, je mehr Kunden sie bekommen. Simple Telematik halt mit ganz viel Daten 🙂
Eigentlich müsste man genau jetzt mit solch einem Startup im Schweizer Markt anfangen. Es gäbe sicher einen shitstorm am Anfang, aber das ist auch tolle Werbung; wenn die Leute sehen, wieviel sie sparen können und erstmal die early adopters dabei sind, läuft das schon. Zumindest für eine begrenzte Zeit, bis die autonomen Fahrzeuge kommen, da muss man dann das Startup rechtzeitig an eine grosse schweizerische Versicherungsgesellschaft verkaufen und kann sich dann sinnvolleren Dingen widmen als Autos.
Und weil das Bild so managementmässig voll toll passt, hier nochmal für die, die den Tippfehler nicht bemerkt haben:
(das Bild werde ich mal in Powerpoint-Folien verwenden, um den Leuten zu zeigen, dass sie wichtige Details übersehen)
Der übliche Disclaimer: dieser Beitrag kann durchaus Ironie und Sarkasmus enthalten. Wer darauf allergisch ist, muss den Postillon lesen.