Vor fast einem Jahr hatte ich das interessante Gespräch mit der Swisscard-Hotline, die ich jetzt wieder gekündigt habe. Grund: den Flug ins Silicon Valley habe ich mit der Supercard-Visa-Karte gebucht, ~2500 Fr. für Business Zürich-San Francisco, Flug gefunden über swoodoo und gebucht bei cheaptickets.ch. Alle Preise wurden in Franken ausgewiesen, also bin ich davon ausgegangen, dass keine Extra-Gebühren draufkommen. Im Gebührenverzeichnis von swisscard steht nämlich etwas verklausuliert:
1.5% bei Fremdwährungs- oder Auslandstransaktionen. Letzteres gilt offensichtlich auch in Schweizerfranken, das sagte mir zumindest meine Kreditkartenabrechnung. Zum Glück hatte ich nicht die cumulus-Mastercard (Herausgeber cembra Money Bank) benutzt, die hat nämlich den gleichen Gebührentyp, sogar mit 2% (s.u.). Nur hätte ich bei Zahlung per Mastercard noch zusätzliche 50 Fr. Zahlungsgebühr von cheaptickets.ch gelöhnt.
Da ich die Karte nicht unbedingt brauche, habe ich sie gleich schriftlich gekündigt unter Angabe genau dieser Gebühr als Kündigungsgrund. Ich bin ja absolut für Transparenz in solchen Fällen. Der Herr an der Hotline, der mich zum Bleiben überreden wollte, hatte dieses Schreiben offensichtlich nicht vorliegen. Er kam erstmal mit dem Argument, dass es doch gut sei, noch eine zweite Kreditkarte zu besitzen (meine Antwort: ich hab noch vier andere). Daneben! Das zweite Argument, dass die Karte ja doch gratis sei, habe ich ihm mit dem Vorrechnen der soeben gezahlten Auslandseinsatzgebühr (bei Zahlung in CHF) um die Ohren gehauen und ihn auch gebeten, dass er das so notieren soll. Falls da jemand mal eine Auswertung der Kündigungsgründe bei swisscard macht, merken sie’s vielleicht.
UBS und Postfinance haben (noch) Kreditkarten, bei denen zwar eine Jahresgebühr anfällt, aber nicht solche seltsamen Gebühren. Ich hab keine Lust, bei jeder Internetbestellung erst noch eruieren zu müssen, wo der Shop seinen Sitz hat. Ansonsten könnte man gleich bei jeder Transaktion, egal wo und wieviel, 1% aufschlagen, das wäre auch wieder einfach. Vielleicht gibt’s beispielsweise bald für deutsche Kreditkarten solche Auslandseinsatzgebühren, wenn man in Frankreich in Euro zahlt. Das würde dann den Sinn einer gemeinsamen Währung ad absurdum führen, wenn hintenrum wieder die Nationalstaatsgrenzen auf die Rechnung geschlagen würden, besonders unfair auch z.B. gegenüber Luxemburg 🙂