20170408 onboard flight CA784
Morgens standen zwei Hühner vor meinem Fenster, Johan hat ein riesiges Grundstück, sehr steil am Hang mit dem Urwald direkt vor der Tür, sehr spassig, in der eigentlichen Nähe einer Grossstadt. Die Taschen hab ich morgens alle gepackt, dann sind wir noch auf einen Spaziergang durch den Urwald gegangen, mit drei gefundenen Caches dazu. Im Unterholz hat sich eine Palmenspitze so in mein Auge verirrt, dass die Kontaktlinse hinterher ein Loch hatte, mein Auge aber zum Glück nicht. Danke für die Führung und die langen interessanten Gespräche an Johan und Familie.
Gegen Mittag bin ich die 25km zum Flughafen gefahren und hab alles endverpackt. Der deutlich kleinere Radkarton (als beim Herflug) ist enorm viel handlicher. Die Frau vom Format einer Schrankwand hat jedenfalls mein Angebot, den Karton selbst abzuladen, abgelehnt, den Karton mit einem “bear hug” genommen und ins Regal gestellt. Das Gepäck landete also bei der Aufbewahrung, danach hab ich den Campervan geputzt und abgegeben. 1223km, 120 Liter Diesel, gesamt $290 für den Transfer von Chch nach AKL*. Es folgte ein 4km langer Geocache-Spaziergang von der Vermietung zurück zum Flughafen mit Handgepäck, ziemlich genau die Route, die ich nach Ankunft in Auckland im Liegen in die andere Richtung gerollt bin.
* regulärer Mietpreis (ohne Maut/Treibstoff) wäre $1100 gewesen für das gleiche Modell für den gleichen Zeitraum, bei mir nur $70.
Keine Fragen bei der Gepäckabgabe oder beim Sperrgepäckschalter. Eine Kanadierin mit einem genau gleichen Radkarton war dabei, selbigen auf unter 32kg zu erleichtern, sie hatte zu ihrem Rennvelo noch massiv Gepäck gestopft. Ihr Französisch war besser als meins, beim Englisch umgekehrt. Dann weiter zur Passkontrolle, Stempel abholen. Da die Schlange relativ lang war, hab ich eine Schlangenbändigerin nett gefragt, ob ich mit dem biometrischen Pass bei den Self-Scanning-Gates (Self-Scanning gibt’s nicht nur im Supermarkt) durchkomme, was sie verneinte. Sie hat mich dann aber zu einem einsamen Beamten geschickt, der für die Fälle zuständig war, in denen die Biometrie nicht funktioniert. Fertig, eine Viertelstunde Schlangestehen gespart. Nach einem “wie-gebe-ich-am-sinnvollsten-12-Dollar-aus?”-Optimierungsproblem, das ich mit All-Blacks-Socken** zufriedenstellend gelöst habe, weiter zum All-You-Can-Eat in die Lounge von Air New Zealand. Das nächste Mal fahre ich die Tour mit dem Velo bis zum Flughafen, dann lohnt sich das mit dem Essen richtig.
** Farbe: schwarz, wir sind ja schliesslich nicht im Aargau; ‘All Blacks’ ist auch der Name des NZ-Rugbyteams.
Neuseeland ist jetzt jedenfalls auf meiner Liste der Auswanderungsländer mit drauf, da stehen auch Norwegen, Australien und Kanada drin. Die Schweiz nicht, die war immer zu unauffällig und trotzdem (drum?) bin ich jetzt fünf Jahre da. Ein Kreuz auf der Flagge ist immer gut, das kann eben auch das Southern Cross sein.
Preislich lag die ganze Reise bei 2700 Fr. (inklusive neuem Helm) plus 3100 Fr. für den Flug. Laut meinen Statistiken hätte ich daheim in der Zeit auch etwa 800 Fr. an Lebensmitteln gebraucht, da komme ich zusammen auf 5000 Fr. Nettokosten für fünf Wochen Liegeferien. Genauer aufschlüsseln könnte ich das auch noch, hab aber grad keine Lust dazu.