20170405 Paekakariki Holiday Park 20:08
Jetzt weiss ich, was der Officer (er sitzt im Office, also ist er ein Officer) meinte mit “falls es mir am Standort zu laut sei”: ich stehe quasi direkt neben dem Highway auf dem Zeltplatz. Na, wofür gibt’s denn Gehörschutz? Der Regen trommelte aufs Dach und ich musste morgens trotzdem kein nasses Zelt abbauen. Das Zusammenpacken und Verstauen für die Fahrtkonfiguration des Campers dauert aber auch seine Zeit. Schnell noch Frischwasser getankt und Abwasser abgelassen, was auch beides sehr einfach war. Der Sicherungsdraht am Abwasserstopfen sollte aber sicher nicht an beiden Enden am Stopfen selbst befestigt sein – das hilft ja sonst nix gegen das Verlieren und ist, wie wenn man die Handschellen beide um dasselbe Handgelenk einklickt (Hinweis aus der Reihe “SM für Dummies”).
Geocachend bin ich mit vielen Stops Richtung Picton gefahren und war um 12 Uhr schon in Blenheim 30km südlich von Picton. Der Regen war die ganze Fahrt permanent vorhanden und die Strecke auf Highway 63 wäre nicht schön zu fahren gewesen, da viele Baustellen dort sind und ausserdem die Seitenstreifen meist fehlten.
Beim Kochen kam im Radio (separate Soundanlage hinten im Camper) zuerst “Nothing Else Matters” und dann “The Bad Touch”, nur unterbrochen von einem völlig gutgelaunt überdrehten Moderator. Später Green Day, das passt gut zusammen.
Bei der Mittagspause in Blenheim habe ich mögliche Übernachtungsorte in und um Picton ausgekundschaftet und mich auch für einen entschieden. Trotzdem war ich ja schon 13:30 in Picton, bei Sturm und Regen, und bin mal auf gut Glück zum Interislander-Fährterminal fragen gegangen, was eine frühere Überfahrt kosten würde. Die Antwort: “Wenn Du gleich noch auf die 14:15-Fähre willst, fahr hinten zum Check-In, die machen das, kostet nichts extra.” Na dann 🙂 Das Wetter in Picton ist ungefähr wie auf der Sturmetappe und der Regenetappe zusammen.
Auf der Anreise habe ich von Auckland bis Culverden etwa $180 gezahlt (zwei Busse plus Fähre). Die Rückfahrt kommt auf etwa $70 (Camper, 1 Extratag) plus $200 Treibstoff und $100 Road User Charge. Dafür spare ich Übernachtungskosten, hab’s gemütlich und muss nicht ständig das Velo zerlegen.
Die Fähre hat schön geschaukelt, die Sicht war mies, bei Ankunft war es dunkel und, wer hätte es gedacht, es hat wie aus Eimern geschüttet. Also im Dunkeln bei Regen auf den vollen Highway. Das hätte echt mit dem Velo keinen Spass gemacht, grad der Anfang bis Lower Hutt, wiewohl zulässig. Einen Campingplatz hatte ich ausgekundschaftet, siehe Eintrag zum Übernachtungsort. Der Regen hat einen Kilometer vor Ankunft aufgehört, die Wiesen auf dem Platz stehen trotzdem unter Wasser.
Morgen kann ich dann gemütlich weiter Richtung Norden fahren. Auf den meisten Strecken (ausser Pässe) habe ich auch mit der vodafone-SIM 3G- oder 4G-Empfang. Auf der Fähre sogar durchgehend, drum hab ich auch die verpassten Ausgaben der NZZ schon aufgeholt – interessant, was so an Tages-Nachrichten schon nach wenigen Tagen obsolet ist.
Wegen Trödelfahrt ging der Verbrauch bis auf neunzig Liter pro Mm runter (kreative Einheiten zum Nachdenken). Der Luftwiderstand der rollenden Schrankwand steigt wohl wirklich in irgendeiner Potenz der Geschwindigkeit an.