20170330 Dunedin 19:05
06:20 Uhr Frühschwimmen, hier ist ein leeres Schwimmbad direkt neben dem Motor Camp, Eintritt $4, dafür konnte man auf anderen Plätzen grad mal duschen gehn. 600m geschwommen, danach gewartet bis zur Dämmerung und dabei gefrühstückt.
Meine Führerscheinübersetzung kam gestern schon per Email. Ich geh morgen trotzdem mal hin und hole mir noch eine Papierkopie.
In Waihola am See war nach 15km Highway im Nebel ein Kaffeestop. Der Verkäufer meinte “ziemlich neblig heute” und nachdem ich ihm mein Ziel von heute genannt hatte “solange Du gute Beleuchtung hast, bist Du ziemlich sicher auf dem Highway”. Find ich auch. Den Muffin haben sie mir dann gleich noch in die Mikrowelle geschoben zum Aufwärmen, ein riesiges Teil (der Muffin, nicht die Mikrowelle).
Danach bin ich auf Nebenstrassen abgebogen, wo es menschenleer und idyllisch war. Die Bauarbeiter hab ich noch gefragt, ob die Strasse durchginge, was sie bejahten, also habe ich da noch Caches gefunden und schöne Brücken gesehen. Es herrschte totale Stille, der Elektrozaun machte sein “klick-klick-klick”‘-Geräusch und nur das schreckliche Gebrüll der Vögel durchbrach die Stille ab und zu. Einer der Vögel macht so ein absolut nervtötendes Quietsch-Geräusch, was genauso klingt, wie wenn am Rad irgendwas klappert und Metall an Metall reibt.
Ein paar unsealed roads folgten, auf denen sich auch noch der vierte (von vier) Supermagneten von der Rückseite des Velocomputers verabschiedete. Aber genau dafür hatte ich ja Sekundenkleber dabei. Klebt überall, besonders gut an den Fingern, besonders schlecht dort, wo er soll. Bald kam ich auch am Flughafen von Dunedin vorbei, wo grad ein schwarz-weiss befarntes Flugzeug startete.
Irgendwann ging der Highway in einen Motorway über und für mich kamen noch zwei dicke Steigungen. Dazwischen gab es einen Burger. Im Holiday Park war ich schon 14:30, obwohl ich so rumgetrödelt hatte. Also erstmal das Zelt zum Trocknen aufgestellt und den weiteren Plan gemacht. Zwei Übernachtungen in Dunedin, am Samstag Bus nach Christchurch, dann drei Übernachtungen dort und am Dienstag den Camper holen.
Zur Feier des Tages (1450km mit Gepäck) war ich im Supermarkt einen Cider kaufen. Der hat Alkohol. Dafür wollen sie hier ID sehen. Normalerweise kein Problem, nur hab ich vorgestern aus Praktikabilitätsgründen den Bart entfernt, vollständig (kein Langhaarschneider im Gepäck). Damit sehe ich wohl deutlich jünger als 25 aus und durfte wirklich den Pass zeigen. Der Supervisor meinte erschrocken zum Kassierer: “He’s thirty-six!”.
Morgen kommt Sightseeing in Dunedin, u.a. die steile Baldwin Street. Über mir schreien die Möwen und die Sonne geht langsam unter, der Strand ist nicht weit. Nebenan lackieren sich zwei Deutsch(innen) die Nägel und die eine hat grad geflucht, dass sie gekleckert hätte. Das ganze (!) Huhn, ready-to-eat (Broiler), meint auf der Packung “serves 8”. Hallo? Wie sollen denn bitte acht Leute…