20170326 Tuatapere
Zur Feier des Tages habe ich mal fast nichts gemacht und bin nur 10km gefahren. Ganz nervtötend waren die Hähne hier auf dem Grundstück der Last Light Lodge, die haben so gegen fünf Uhr herumgekräht, dass man nicht mehr schlafen konnte. Als indirekte Rache gab es später Spiegelei und Chickenburger bei KFC stehen auch noch auf der Liste.
Tuatapere ist eine Geocache-Wüste, der einzige Cache ist im (allerdings sehr schönen) Urwald und war schnell gefunden. Ein paar Tage eher und ich hätte noch den FTF holen können.
Die Übersetzung meines Führerausweises kostet $49 und die Zahlung und email-Kommunikation dazu habe ich gemacht, während ich durch den Urwald spaziert bin, das war leicht surreal. Wenn ich in Dunedin bin, nach Planung am Donnerstagabend, kann ich mir vor Ort ein Papier abholen, ansonsten nehmen die Autovermieter das auch als elektronische Kopie. Da bin ich ja gespannt.
Der angekündigte Regen kam um 10:30, war recht stark, aber vor dem Mittag wieder vorbei. Da hätte ich auch fahren können, aber ich hab ja Zeit. Also Mittagessen. Der Regen kam später am Tag wieder.
Dann Mittagsschlaf. Danach mit dem Mobil durch den Urwald gefahren, sehr schöne Strecke, schön grün und technisch anspruchsvoll, weil eng und teilweise steil, kein griffiger Untergrund und mit Sandalen unterwegs. Ohne Gepäck aber alles kein Problem. Danach zum Einkaufen in den Foursquare, wo mich eine Frau ansprach, ob ich nicht vor vier oder fünf Tagen aus Queenstown rausgefahren sei. Jaja… Da sollte ich mir eine absurde Story einfallen lassen für solche Fälle à la “nee, das ist n anderer Verrückter, muss eine Verwechslung sein, ich bin eigentlich mit dem Schiff von Tasmanien gekommen und dann hatte der Vermieter nur noch so n Liegevelo”. Apropos Tasmanien: der Urwald hat mich sehr an die nordwestlich (!) von hier gelegene “Insel” erinnert. Nur hätte ich da deutlich mehr Schotterpisten zu bewältigen für eine Umrundung mit Aussicht und war ja eh schon dreimal da, zum ersten Mal vor 12 Jahren.
Noch eine Anekdote zu den 100km gestern: es war ja fast verkehrsfrei und ab und zu gab es einspurige Brücken. Man kurbelt also eine halbe Stunde ohne jeglichen Menschenkontakt, und dann kommt einem genau auf so einer Brücke ein vollbepackter Reiseradler entgegen: man kommt aus dem Grinsen einfach nicht wieder raus. Zum Anhalten waren wir aber beide zu faul, hatten noch Schwung drauf.
Mit der alten Lady von der Nordinsel (Coromandel, Höhe Auckland), die eigentlich hier aus dem Süden stammt und sich hier jetzt wieder ein Haus sucht, hab ich mich auch länger unterhalten. Seit Februar ist sie unterwegs, findet aber nicht so das Richtige.
Die zwei Französinnen (vielleicht auch Kanadier) in der Küche hatten grad angefangen, sich über mich zu unterhalten, weil sie annahmen, dass ich sie nicht verstehen würde. Da hab ich ihnen doch noch schnell auf Französisch erklärt, wie die Mikrowelle funktioniert und bin gegangen 🙂
Von der Zeitverschiebung her bin ich Mitteleuropa jetzt nur noch 11h voraus, und ab nächstem Sonntag nur noch 10h, wenn hier auf Winterzeit umgestellt wird. Praktisch für den Rückflug und die Zeitumstellung bis Wil und dann wieder auf Mobiliar-Zeitrechnung, wo uns schon im Februar 2017 mitgeteilt wird, wo unser Arbeitsplatz in Oerlikon ab 2019 (!) sein wird.
Ein warmer Muffin mit Butter dazu und ein Cappuccino, das ist genau das Richtige an einem so verregneten Tag (ich poste sonst ja selten Essensbilder, auch wenn das zwangsläufig eine meiner Hauptbeschäftigungen ist). Das Essen hier in der Lodge ist wirklich exzellent. Immerhin hat die Wettervorhersage zur Zeit vier regenfreie Tage bis Dunedin vor(her)gesehen. Das reicht mir im Prinzip aus. Sollte es die letzten zwei Velotourtage regnen, wäre die Tour wenigstens vom Wetter her symmetrisch.
Gesamtkilometer 1111, gesamt erwartet 1500, andere Leute fahren sowas in einer Woche: tifigontour.wordpress.com/reiseberichte/velotour-2017/
Die Möglichkeit besteht, das Foto in der Baldwin Street in Dunedin von 2015 mit meinem (=dem gleichen) Gefährt nachzuvollziehen, siehe hier tifigontour.wordpress.com/reiseberichte/2015-neuseeland/