Abfahrt nach Wellington

20170310 Auckland 09:13 Ortszeit

Ich hatte mir wohl wieder zuviele Gedanken gemacht und ausserdem Glück gehabt, dass der Doppeldecker ausgefallen ist. Der Ersatzbus kam um 08:30, der Fahrer hat mich gleich angesprochen und gemeint ‘strip her down’, was mich dazu veranlasste, den Lenker und den Sitz abzunehmen und den Ausleger reinzuschieben. Als er wieder um die Busecke kam, schien er zufrieden und meinte grinsend, dass er noch die Flex holen würde. Mein Gepäck ging auch gleich mit in den Werkzeuggerümpelraum und wir rollen jetzt lange 11:20h nach Wellington.

Die beste Ansage war die, ob nochmal jemand schiffen muss. Das hätten wir bei der Solar Challenge vor der ersten Etappe auch fragen sollen. Den Fehler hatte ich damals in Darwin beim Start der WSC2013 gemacht: dc.georgruss.ch/2013/10/05/rennfertig/ und bei der ASC2016 hatten das andere Teammitglieder auch gemacht, was zu sehr lustigem Teamfunk führte (“nein, wir halten nicht an, weil jemand pissen muss”). Ich war da bereits aus Erfahrung schlau.

In Wellington geht’s dann ins airbnb, morgen gemütlich zur Fähre auf die Südinsel und am Sonntagmorgen bis Culverden mit dem Bus. Und wenn das ein Doppeldecker sein sollte, können sie mich mal, dann fahr ich nämlich die 300km selber. Pff…

Buskram

20170310 Auckland 07:30

Wegen Jetlag bin ich schon um 05:30 durch den CBD von Auckland gefahren, schön leer und ruhig. Wetter >20°C und recht feuchte Luft, aber niederschlagsfrei.

Vor Ort bei den Bussen erklärt sich das Rätsel: es gibt einen Gold-Service, der mit Doppeldeckern gefahren wird. Ich hatte eigentlich Gold gebucht, aber die Doppeldecker nehmen gar keine Räder mit. Von daher ist es vielleicht nicht so schlecht, dass sie mir die Gold-Buchung entfernt haben, so dass es möglicherweise ein einstöckiger Bus ist, der Räder mitnimmt. Ich seh’s dann in anderthalb Stunden.

Ein anderer Busanbieter (manabus.com) fährt auch nur Doppeldecker, da war ich grad direkt bei den Bussen unten am Hafen. Eine weitere Variante ist eine mit Umsteigen über New Plymouth, Start 09 Uhr, auch das sehe ich dann bald. Mietwagen mit Einwegmiete nach Wellington scheint recht teuer zu sein.

AKL

20170309 Auckland

Die 12h in der Lounge in Peking waren okay, aber doch etwas länger als nötig. Auf dem Rückflug sind es dann zum Glück nur 9h, irgendwann kennt man ja die Lounge, egal wie gross sie ist. Das Wifi war eh mies, vor allem ohne Handover zwischen den einzelnen Access Points, so dass ich mich jedesmal wieder neu einloggen musste. Ab dem frühen Abend war der Flughafen ungefähr so tot wie der Dresdner Flughafen.

Interessant war der Zufall, dass in der fünften Folge der zweiten Staffel des Tatortreinigers Schottys Antagonist am Ende der Folge mit einem Liegevelo davonfährt. So ganz genau war allerdings nicht zu erkennen, was das für eins ist, auf alle Fälle aber Obenlenker statt Untenlenker wie bei mir.

Der Flug war lang, aber sehr bequem. Die Sitzkonfiguration und das Layout der Business-Kabine waren bei FRA-PEK genau gleich wie bei PEK-AKL, obwohl das erste eine 777-300 war und das zweite eine 787-9. Bei der 787 könnten sie mal die Durchsage mit den Fensterblenden anpassen, weil sie die ja zentral verdunkeln und erhellen können. Die im Hintergrund im Flieger und im Flughafen laufende China-Musik nervt.

Meine Busfahrt hat ein ‘change of rolling stock’ erfahren, was möglicherweise Komplikationen mit dem Velo-Selbstverlad mit sich bringt. Ich seh’s dann morgen früh. Im Email meinte der Service jedenfalls, dass keine Räder und übergrosse Gepäckstücke mitfahren könnten.

Nach Ankunft in Auckland ging’s durch Immigration, wie immer in dieser Hemisphäre freundlich und nett. Mein Gepäck war schon da (priority?), der Karton hat nicht durchs Röntgengerät gepasst, wurde also manuell inspiziert. Mehr als ein kurzer Blick und die Frage ‘road bike?’ war aber nicht, und schon konnte ich raus und aufbauen.

Eine gute halbe Stunde später war alles dran, ich hatte noch ein paar Einstellungen vorzunehmen (die Markierung am Ausleger für die Länge ist verschwunden) und dann bin ich mit viel Wind bei warmen Temperaturen zum Motel gefahren. Brouter ging mit Locus grad nicht, aber ich wusste ja, wo lang. Im Verkehr konnte ich die Pendlerspur benutzen, die um die Uhrzeit eh frei ist oder zugeparkt wird. Keine Probleme bisher. Die Rohloff hat im Karton etwas Öl gelassen, aber das ist wohl unkritisch. Die Bremsen gehn auch noch.