Nach den schlappen 75km von letztem Samstag hab ich heute mal probiert, ob nicht doch mehr Kilometer mit der Liege zu machen sind. Ja, sind: 150km von Wil nach Basel, in 8:12h Fahrzeit (gpsies.com). Vorher war noch ein neues Schaltseil für die externe Rohloff-Ansteuerung fällig, das alte hatte Spliss (gibt’s da nicht bestimmte Haarwaschmittel dagegen?).
Anfangs hab ich noch mein Tablet aufgeladen von 39% auf voll, was etwa 20Wh genommen hat, da ging der Forumslader sogar mal bis auf 50% Ladestand runter bei 13W Dauerleistung, leicht durch mich leistungsmässig ergänzt. Danach war nur noch der Ladestand des Telefons zu halten und ab 16 Uhr kam Licht dazu. Der Lader ist am Ende der Tour (=des Tages) wieder voll. Also rein energietechnisch sollte ich in Neuseeland so keine Probleme haben und autark unterwegs sein können.
Die Strecke folgte meist den offiziellen Velostrecken, teilweise dank Karte intelligent abgekürzt. Die Mündungen von Thur, Töss, Glatt, Aare hab ich gesehen, jeweils in den Rhein. Besonders schön waren die Thurauen kurz vor der Mündung, auch wenn ich da mal Singletrail gefahren bin und doch absteigen musste. Anfangs waren die Strecken recht leer, es war natürlich auch neblig, häufig aber sonnig und nicht zu warm. Absolut keine Beschwerden bisher von irgendwelchen Körperteilen, hab jeweils Fahrstil angepasst oder Pause gemacht, wenn etwas zu spüren war. Die Beinbelastung ist hinterher spürbar, aber nicht negativ. Dafür ist der Oberkörper total entspannt, immer wieder faszinierend.
Ein Stop beim Denner nach 60km, dann 30km später ein Kaffeestop im Migros-Restaurant und 20km vorm Ziel noch ein Motivationsstopp bei McDonald’s mit Cheeseburger und Pommes für 7.40 Fr. Da hatte ich auch das Routing zum Ziel schon angeschaltet und brouter hat mich wieder auf phänomenal guter und verkehrsfreier Strecke nach Basel SBB geführt. Anfangs ging’s parallel zur Autobahn, aber da es eh dunkel war, musste ich ja keine scenic route mehr fahren. Als in den Strassenschildern ein ß auftauchte, wurde mir bewusst, dass ich irgendwo die Grenze überquert haben musste.
Die Quote an nah überholenden Vollpfosten war auch erstaunlich gering, zumindest nicht höher als mit dem normalen Rad auf ähnlicher Strecke. Nur einer war selten dämlich, wollte mich tatsächlich an einer engen Verkehrsinsel überholen. Dank Rückspiegel hab ich rechtzeitig einen kleinen Schlenker nach links gemacht, was den tiefergelegten Vollproll so erschreckt haben muss, dass er auf der linken Seite (!) der Verkehrsinsel vorbeigefahren ist. Ich fand’s sehr lustig.
Bei einer der Verpflegungspausen war auch die aktuelle Folge von “Die Anstalt” dran. Lohnt sich: Die Anstalt vom 01.11.2016 (youtube). Ansonsten zur Einstimmung neuseeländisches Webradio, wobei immer nur komisches Nachtprogramm kommt 🙂
Rückfahrt umsteigefrei Basel SBB – Wil in weniger als 25% der Zeit, aber auch mit weniger bunten und raschelnden Blättern. Die Geländetauglichkeit der Streetmachine ist sehr gut, die Federung bügelt sehr viel weg.
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