Die ersten paar Schneekilometer

Ach, bevor ich mir so viel merken und aufschreiben muss, kann ich ja auch gleich abends den Tag hier verwursten (Melden macht frei), zumal ich ja sowieso vier SIM-Karten, zwei Telefone und jede Menge Technik dabei habe. Die Anreise von Wil aus zum Flughafen war etwas länger (Basel-Mulhouse Euroairport), aber auch nicht aufregender als sonst. Bei Easyjet hatte ich schon lange eingecheckt, hab nur noch die Tasche am Schalter 42 abgegeben und sass etwas später schon beim Mittagessen in der Nähe vom Gate.

Warum diese Nummer am Euroairport bei meinem Bag-Drop?
Warum diese Nummer am Euroairport bei meinem Bag-Drop?

Im Flieger waren die Preise sogar günstiger als am Boden, aber das ist bei meinem Herkunftsland natürlich sowieso relativ, nach dem letzten Wechselkursschock erst recht. Aber das Easyjet-Konzept, dass ich nur das zahle, was ich auch nutze, finde ich ganz okay. Wenn mir der Platz mit mehr Beinfreiheit am Notausgang was wert ist, zahle ich eben dafür.

In Island (Keflavik) angekommen, wurde mir der Camper von gocampers.is bis an den Flughafen gebracht und auf einer mitgebrachten Papierkarte wurden mir diverse Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps sowie zu vermeidende Strassenstücke direkt eingekringelt. Prima, ich hatte nämlich nichts geplant, ausser gegen den Uhrzeigersinn einmal um die Insel zu fahren und mich in ein paar heisse Quellen zu legen.. Jetzt hab ich dazu Zwischenstops geliefert bekommen.

Das Auto ist ein Renault Kangoo Automatik. ABS hat es auch, das hat sich bei dem Schneetreiben hier schnell herausgestellt. Die Hauptstrasse von Keflavik nach Reykjavik und weiter ist nicht bis auf den letzten Krümel geräumt, sondern zwei schwarze Streifen in Längsrichtung zeigen an, wo die anderen Leute fahren und da sollte man sich dann auch dran halten. Ansonsten ist eben alles weiss. Schneeverwehungen habe ich auch schon ordentlich erlebt und von rechts nach links oder umgekehrt wehender Schnee war bisher schon Standardprogramm. Im Auto ist hinten alles recht praktisch zugebaut, so dass man Stauraum und Schlafraum hat. Die Sitze werden dann nach vorn geschoben, die Matratze noch etwas verlängert und schon klappt das mit dem Schlafen im Auto. Zu zweit etwas eng, aber für begrenzte Zeit auch möglich. Nur der Inverter, den ich mit gemietet habe, hat permanente laute Lüftung, auch wenn er gar nicht belastet wird. Hätte ich jetzt den Lötkolben und ein paar Bauteile dabei, würde ich den glatt auf temperaturgesteuerten Lüfter umbauen. Hab ich aber nicht.

Der Renault Kangoo Automatik im Schneetreiben.
Der Renault Kangoo Automatik im Schneetreiben.
Das Innere des Campers.
Das Innere des Campers.

Einkaufen war ich auch schon, die Einkaufsliste hatte ich schon dabei und wenn man länger in einem verwandten Betrieb arbeitet, geht man auch anders durch unbekannte Supermärkte. Die Marken und Produkte sind hier bunt durchmischt, aber es scheint auch einheimische Dinge zu geben. Preislich bin ich recht wechselkursbelastet und fand die 27 Franken (25 EUR) für den doch recht grossen Bon jetzt ziemlich günstig. Und ich könnte jetzt nicht mal sagen, ob es in dem Bonus-Laden Alkohol gab oder nicht. Zumindest hat die Milch, wie in Norwegen auch, 3.9% Fett und es gibt Havre-Fras, so eine Art Toppas. Das, was ich bisher von der Sprache gehört habe, klingt doch verdächtig so wie das, was mir aus Norwegen noch bekannt vorkommt. Kontaktlose Kartenzahlung ist auch hier üblich.

Die Abenddämmerung zieht sich hin, gegen 18 Uhr Ortszeit.
Die Abenddämmerung zieht sich hin, gegen 18 Uhr Ortszeit.
Mein erster Bon. Gefühlt günstig.
Mein erster Bon. Gefühlt günstig.
Da kurz hinter dem Eingang wache ich morgen auf.
Da kurz hinter dem Eingang wache ich morgen auf.

Die Strecke von heute. Der Minihomer und das Skript, was ich dazu vor langer Zeit mal geschrieben habe, funktionieren beide immer noch einwandfrei. Gebt mir eine Shell und ein ttyUSB0 sowie gpsbabel und schon läuft’s.

Einen Tag vorwärts.

Offline-Erholungsurlaub

Da ich nach drei Jahren mal wieder Ferien brauche und ich auch noch Emirates-Skywards-Meilen hatte, die sonst Ende März verfallen würden, habe ich letztere für einen Easyjet-Flug Basel-Keflavik (Reykjavik) am 10.02. eingelöst und kehre mit Easyjet via Keflavik-Genf am 19.02. zurück. Zwischendurch gibt’s eine Island-Wander-Geocaching-Runde mit dem Camper plus Blaue Lagune. Allein und meist offline, ohne grosse Planung ausser einer Papier-Strassenkarte und dem Lonely Planet.

Am 20.02. geht’s dann nahtlos weiter mit Kultur: Pornosüchtig, die neue Show von/mit Beat Schlatter, bei der ich im zugehörigen Wettbewerb Freikarten gewonnen habe unter Einsendung der Titel “Vier Fäuste mögen’s heiss”, “Bens Hure treibt’s gut” und “Auszug der Vampire”.

Beim GA wurde auch an alles gedacht: für den Fall einer längeren Landesabwesenheit kann man das GA am Bahnhof hinterlegen (nachzulesen bei Services) und es sich später wieder abholen. Für den Zeitraum kann man sich dann eine anteilige Erstattung der Jahresgebühr abholen, momentan also 10 Franken pro hinterlegtem Tag.