Alle Welt regt sich über Verkehrslärm auf; ja, es soll sogar Zeitgenossen geben, die schön ruhig im Grünen wohnen wollen und sich dann einen schön laut röhrenden Porsche vor die Tür stellen, während sie sich gleichzeitig über Flug- und Zugslärm beschweren. Bekloppterweise machen da Fahrzeughersteller auch noch mit, z.B. Harley Davidson, indem sie einem ziemlich geräuschlosen Elektrofahrzeug die Lautstärke verpassen, die ihm vermeintlich gebührt. Das Ziel jedes Fahrzeug-Sounddesigners (so sinnfrei der Job an sich schon ist) sollte sein, das Fahrzeug nach aussen so leise wie möglich zu machen. Als liberaler Anreiz wär’s doch ganz einfach: der Lärm, der draussen entsteht, hat auch im Fahrzeug selbst zu herrschen. Oder alternativ einfach die Lärmverursachung besteuern, um die externen Kosten des Fahrzeugbetriebs dem Fahrzeugbesitzer deutlich zu machen. Pro 3dB mehr Geräuschpegel (gemessen in verschiedensten Betriebsmodi, um “Optimierungen” der Fahrzeughersteller auf den Messzyklus auszuschliessen) zahlt man dann einfach 1’000 CHF mehr Steuern. Oder wenn doch mal eine streckenbezogene Maut käme, was ja in Deutschland grad mit der geplanten Autobahnvignette für Ausländer wieder vergeigt wurde, zahlt man eben pro Kilometer einfach fünf Rappen mehr.
Wer braucht da noch Verbote? Bei Trassenpreisen für lärmende Güterwagen auf den Bahnstrecken funktioniert es doch hierzulande offenbar auch mit einem Bonussystem, auch wenn es da laut der BAFU-Studie durchaus noch Verbesserungspotential gibt.
Und wenn ich noch mehr Tipp- und Grammatikfehler in meiner Umgebung sehe, fang ich bald an wie der Schüler mit Tesco. Es sind tatsächlich zahlreiche Sprachschänder am Werk und deren beliebtestes Werkzeug sind häufig Powerpoint-Folien, gespickt mit Deppenapostrophen, Deppenleerzeichen und inhaltlich für mich bedeutungslosem Phrasendreschen. Immerhin stemme ich mich dagegen, wann immer ich die Möglichkeit dazu habe. Dann doch lieber ein paar NZZ-Infografiken, die mir nicht im Text vorgekaut werden, sondern bei denen mir zusätzliche Hintergründe genau dort geliefert werden, wo sie mir fehlen. Zu diesem Stil passt auch das neulich in der NZZ empfohlene Buch Reden, die Geschichte schrieben: Originaltext der Reden und vorgängig jeweils der geschichtliche, politische und gesellschaftliche Kontext der Rede. Aber Tippfehler gibt’s in dem Buch auch. Zumindest ist es aber nicht so saumässig lektoriert wie Payback vom viel zu früh verstorbenen Frank Schirrmacher, bei dem ich dazumal beim Lesen ständig über die Fehler gestolpert war.