Mobilitätskosten zu IKEA

Heute gab’s mit den ersten größeren Einkauf bei IKEA, irgendwie brauchte ich ja mal einen Tisch, ein paar Stühle, ein paar Matratzen für das noch zu liefernde Tagesbett und Kleinkram. Die Lieferkosten bei IKEA Schweiz liegen bei 12% vom Warenwert, aber mindestens 99 CHF. Da lohnt es sich doch, mal ein Auto zu besorgen. Carsharing von mobility.ch gibt’s hier selbst in kleinen Orten wie Uzwil, die Autos stehen fünf Minuten von mir entfernt am Bahnhof, also habe ich mir ein Testabo besorgt und den rumstehenden Renault Mégane Combi für den Vormittag reserviert. Bei IKEA war ich pünktlich um 08 Uhr, das Parkhaus war noch komplett leer, als ich einfuhr. Gegen 09:30 begann der große Ansturm, aber da war ich schon fast fertig.

1000 CHF auf dem Wagen bei IKEA. Fürs Kleinkram hatte ich noch einen zweiten Wagen.

Der Einkaufswagen war hoffnungslos überlastet, wie ich hinterher festgestellt hatte, der verträgt eigentlich nur 130kg und schon allein der Tisch in der großen Ausführung erreicht das fast. Außerdem war der in den Abmessungen auch grenzwertig, hat aber gerade so zwischen die Radkästen gepaßt. Dementsprechend hatte ich auch zu schleppen, als ich, wieder zurück in Uzwil, alles hochtragen durfte. Danach bin ich noch kurzentschlossen zum Brockishop nach Wil gefahren, hab mich zwischendurch leicht verfahren und dort dann sehr günstig eine Lampe erstanden. Der Brocki in Flawil gefällt mir besser, und die Scheune in Uzwil ist noch genialer und noch viel günstiger und irgendwie passender. Bei McDonalds habe ich mir noch ein Eis besorgt — die haben jetzt sogar extra Einwurf-Mülleimer, die den großen Einwurfschlund direkt zur Fahrbahn haben, zum Zielwerfen. Zwischendurch wußte ich nicht recht, ob ich in der angemieteten Zeit fertig würde, also habe ich einfach in der Mobility-App auf dem Androiden auf +1h gedrückt und schon hatte ich die Zeit verlängert. Perfekt, Sekunden später wurde es auch im Bordcomputer angezeigt.

Es hat tatsächlich alles reingepaßt.

Den Mégane habe ich dann pünktlich wieder am Bahnhof hingestellt, die Verlängerung der Reservierung wieder rückgängig gemacht und die Abrechnung ist auch schon da. Der Preis ist wirklich angemessen dafür, daß ich mich um nichts kümmern muß. Schon allein ein Stellplatz vor dem Haus oder eine Garagenmiete würde 100 CHF pro Monat kosten. Das Jahresabo von Mobility kostet 190 CHF; mit der Karte könnte ich auch problemlos bei flinkster in Deutschland beim Carsharing mitmachen. Nun, was liegt da näher, als nachzuschauen, ob es auch andersherum funktioniert. Richtig, das geht, und bei flinkster bin ich eh Mitglied und zahle keine Jahresgebühr. Somit läuft mein mobility-Abo aus und ich nutze dann die Flinkster-Karte.

Hier noch ein Artikel zu den Kosten der Mobilität, als Vergleich zwischen Land und Stadt gedacht, aber natürlich kann man das so oder so rechnen. FAZ.net, durchgerechnet, Stadt oder Land; ich dachte in der Mitte des Artikels, wo denn eigentlich neben dem Geld noch die Pendel-Zeit bleibt. Aber da kam sie auch schon in die Rechnung mit rein. Die Deutsche, die ich beim Welcome Day kennengelernt habe, die jeden Tag aus Kreuzlingen nach Uzwil pendelt, meinte auch, daß sie die Pendelei nervt. Tja, dazu fiel mir nichts weiter ein. Ich könnte mir jetzt bei der kurzen Entfernung sogar mittags zu Hause ein ordentliches Menü frisch kochen und meine Mittagspause wäre immer noch deutlich unter einer Stunde lang.

Das Wohnzimmer nimmt Gestalt an. Die Schrauberei ist aber ohne Akkuschrauber irgendwann anstrengend.

Das Autofahren fand ich sehr entspannend, auch wenn es hier deutlich mehr Fußgängerüberwege gibt als in Deutschland und die Strafen und Bußen bei Verkehrsverstößen teilweise nach dem Gehalt bemessen werden (was ich klasse finde). Tempolimits sind ebenfalls prima, 120 auf der Autobahn reichen vollkommen hin. Die 80 km/h Limit auf der Landstraße erklären auch, warum mir das Radfahren auf der Landstraße viel weniger gefährlich erscheint.