Bildergalerie Neuseeland

Wie im Februar 2015 (Island) gibt’s auch hier eine Bildergalerie der besten Neuseeland-Fotos. Unterwegs hatte ich auf HDR und grössere Bearbeitungen keine Lust und mangels Hardware auch nicht die Möglichkeiten. Einige der Bilder sind daher ganz neu, die meisten verändert im Vergleich zu den jeweils tagesaktuell online gestellten Fotos, die meisten sind bearbeitet (farblich verbessert/angepasst, beschnitten). noch nicht alle kommentiert, aber dennoch eindrücklich.

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NZ-Tracks

Der Forumslader ist soweit beschädigt, dass Bluetooth nicht mehr geht. Das hab ich natürlich erst gemerkt, als ich ihn innerhalb des Rahmens/Auslegers verstaut und alles verschlossen hatte. Laut Aussage des Erfinders habe ich viel Glück gehabt, dass er nach dem Wasserschaden noch funktioniert hat.

Die kurze Selbst-Taxifahrt fürs Gepäck am Sonntagabend in Wil hat 2.24 Fr. gekostet. Ein Einzelbillett im Postauto kostet mehr 🙂

Die Tracks aller einzelnen Gepäcketappen habe ich lückenlos aufgezeichnet und bei alltrails online gestellt: https://www.alltrails.com/lists/2017nz?u=m

1/2-Weltreiseende

12h Flug AKL-PEK
8h Lounge in Peking
11h Flug PEK-GVA
Verspätung, drum 1h Lounge in Genf
35min Flug GVA-Zürich
33min Zug Zürich-Flughafen — Wil

Und nun? Zwei Gepäckstücke, die nicht beide zusammen tragbar sind. Aber ich war ja dank stabiler Seitenlage in den >30h zuvor ausgeschlafen.

Erwogene Optionen:

  • Gepäckwürfel ins Schliessfach, Velo heimtragen
  • Taxi (Platz für den Velokarton fragwürdig)
  • Zum 727er-Postauto hechten (mit einem Karton hätte ich das gemacht)
  • Velo aufbauen und heimrollen.
  • Kombinationen aus den obigen Optionen.

Als ich dann bei der MyPost24-Station stand, schaute ich nach links und mein Blick fiel auf die fünf roten Mobility-Autos. Swisspass zum Glück dabeigehabt, per App gemietet, alles eingeladen und den einen Kilometer heimgefahren. Weil ich aber zu faul sein würde, nach Rückgabe des Autos wieder heimzulaufen, hab ich auf dem Weg zum Bahnhof das Patria eingeladen (passt auch ohne Zerlegen komplett rein). Das Fahrgefühl mit dem Auto war ganz normal, auch völlig gewohnt in gewohnter Umgebung, keine Probleme mit Rechts- oder Linksfahren. Nur einmal statt zu blinken den Scheibenwischer betätigt 🙂

Was allerdings extrem seltsam war, war das Fahrgefühl auf dem Patria (=Normal-Velo). Ich dachte, es schleift irgendwas oder ist absolut komisch verstellt. Aber nein, das muss so, alles in Ordnung. Da muss ich mich wohl wieder dran gewöhnen.

Erste Klasse im Interregio.
Kein Liegevelo auf dem Piktogramm vermerkt.
Ein Automatik-Golf. Passt bequem rein.

Auckland/Airport

20170408 onboard flight CA784

Morgens standen zwei Hühner vor meinem Fenster, Johan hat ein riesiges Grundstück, sehr steil am Hang mit dem Urwald direkt vor der Tür, sehr spassig, in der eigentlichen Nähe einer Grossstadt. Die Taschen hab ich morgens alle gepackt, dann sind wir noch auf einen Spaziergang durch den Urwald gegangen, mit drei gefundenen Caches dazu. Im Unterholz hat sich eine Palmenspitze so in mein Auge verirrt, dass die Kontaktlinse hinterher ein Loch hatte, mein Auge aber zum Glück nicht. Danke für die Führung und die langen interessanten Gespräche an Johan und Familie.

Gegen Mittag bin ich die 25km zum Flughafen gefahren und hab alles endverpackt. Der deutlich kleinere Radkarton (als beim Herflug) ist enorm viel handlicher. Die Frau vom Format einer Schrankwand hat jedenfalls mein Angebot, den Karton selbst abzuladen, abgelehnt, den Karton mit einem “bear hug” genommen und ins Regal gestellt. Das Gepäck landete also bei der Aufbewahrung, danach hab ich den Campervan geputzt und abgegeben. 1223km, 120 Liter Diesel, gesamt $290 für den Transfer von Chch nach AKL*. Es folgte ein 4km langer Geocache-Spaziergang von der Vermietung zurück zum Flughafen mit Handgepäck, ziemlich genau die Route, die ich nach Ankunft in Auckland im Liegen in die andere Richtung gerollt bin.

* regulärer Mietpreis (ohne Maut/Treibstoff) wäre $1100 gewesen für das gleiche Modell für den gleichen Zeitraum, bei mir nur $70.

Keine Fragen bei der Gepäckabgabe oder beim Sperrgepäckschalter. Eine Kanadierin mit einem genau gleichen Radkarton war dabei, selbigen auf unter 32kg zu erleichtern, sie hatte zu ihrem Rennvelo noch massiv Gepäck gestopft. Ihr Französisch war besser als meins, beim Englisch umgekehrt. Dann weiter zur Passkontrolle, Stempel abholen. Da die Schlange relativ lang war, hab ich eine Schlangenbändigerin nett gefragt, ob ich mit dem biometrischen Pass bei den Self-Scanning-Gates (Self-Scanning gibt’s nicht nur im Supermarkt) durchkomme, was sie verneinte. Sie hat mich dann aber zu einem einsamen Beamten geschickt, der für die Fälle zuständig war, in denen die Biometrie nicht funktioniert. Fertig, eine Viertelstunde Schlangestehen gespart. Nach einem “wie-gebe-ich-am-sinnvollsten-12-Dollar-aus?”-Optimierungsproblem, das ich mit All-Blacks-Socken** zufriedenstellend gelöst habe, weiter zum All-You-Can-Eat in die Lounge von Air New Zealand. Das nächste Mal fahre ich die Tour mit dem Velo bis zum Flughafen, dann lohnt sich das mit dem Essen richtig.

** Farbe: schwarz, wir sind ja schliesslich nicht im Aargau; ‘All Blacks’ ist auch der Name des NZ-Rugbyteams.

Neuseeland ist jetzt jedenfalls auf meiner Liste der Auswanderungsländer mit drauf, da stehen auch Norwegen, Australien und Kanada drin. Die Schweiz nicht, die war immer zu unauffällig und trotzdem (drum?) bin ich jetzt fünf Jahre da. Ein Kreuz auf der Flagge ist immer gut, das kann eben auch das Southern Cross sein.

Preislich lag die ganze Reise bei 2700 Fr. (inklusive neuem Helm) plus 3100 Fr. für den Flug. Laut meinen Statistiken hätte ich daheim in der Zeit auch etwa 800 Fr. an Lebensmitteln gebraucht, da komme ich zusammen auf 5000 Fr. Nettokosten für fünf Wochen Liegeferien. Genauer aufschlüsseln könnte ich das auch noch, hab aber grad keine Lust dazu.

Auckland

20170407 Auckland (bei Johan) 23:58 Uhr

Die Nordverlegung macht sich in den Tageshelligkeiten stark bemerkbar. Um 06:30 war es schon hell, wohingegen ich da auf der Südinsel noch den Beginn der Dämmerung zu sehen bekam. Es regnet mal nicht 🙂

Zwei Tagesaufgaben gab es zu bewältigen: Radkarton und Starbucks-South-Island-Tasse. Die erste Aufgabe war schon um 09:30 erledigt, inklusive neuem Helm. Für meine Schädelgrösse gab’s mal wieder keine Auswahl, nach zehn Minuten Herumprobieren meinte der Verkäufer “ah, hier ist noch einer, den wir mal für Leute mit extragrossen Köpfen bestellt hatten” – aufgesetzt, passt, gekauft, Farbe egal. Den Ratschverschluss vom jetzigen Uvex nähe ich daheim noch um an den neuen Giro-Helm.

Die zweite Tagesaufgabe war im zweiten Starbucks auch teilweise erledigt, es gab aber nur “New Zealand”-Tassen statt “South Island”. Dafür aber stolze $30, das schafft man nicht mal in Zürich. Dafür gab es den Cappuccino gratis.

Ganz zu Beginn meiner Neuseeland-Tour hatte ich bereits einen Cache in einem Vulkankrater in Auckland gefunden, heute folgten mehrere weitere in der Umgebung des One Tree Hill Summit. Mit wunderschöner Aussicht habe ich dort dann zwei Stunden lang das Ottermobil zerlegt und verpackt. Den Forumslader zu zerschneiden hat am längsten gedauert, das Zusammensetzen wird dann wohl auch etwas brauchen. Am wasserdichtesten ist er vermutlich im Auslegerrohr untergebracht. Der Benzinkocher (eines der überflüssigsten mitgeführten Teile) hat derweil den Rest Treibstoff verbrannt.

Im Stadtverkehr ging es hernach die 15km bis zu Johan, eine gute Stunde lang. Danke für die Einladung 🙂 Bier und Wein hatte ich vorher noch zum Mitbringen eingekauft, und sogar den Pass vorzeigen müssen…

Morgen folgt im Wesentlichen Ausschlafen, Einchecken, bis 15 Uhr Auto abgeben und 19 Uhr Abflug Richtung Norden und Westen. Praktischerweise die ersten beiden Punkte hoffentlich in dieser Reihenfolge. Wenn nicht, dann mit Gepäckzwischenlagerung.

In Neuseeland zahlt man eine Erdbebenversicherungsprämie zwangsweise bei der Hausratversicherung mit. Die deckt dann die ersten $100’000.

Paekakariki – Huntley

20170406 Huntley Caravan Park 20:45

Der Morgen begann regnerisch und bei der Abfahrt Richtung Norden war in der Gegenrichtung nach Wellington ein langer Stau. Bei dem Regen wurden wohl auch einige Highways überflutet, zumindest verkündeten das die elektronischen Anzeigetafeln. Auf meiner Strecke war nichts zu vermelden und ich bin weitestfahrend dem State Highway 1 gefolgt.

Mein Zufallsgenerator hat als Musik Highway Star und dann Highway to Hell ausgewählt, hat der etwa Kontextbezug? Wenn nicht, müsste man das mal entwickeln.

Später habe ich die Rangipo-Wüste durchfahren. Die Sicht war nicht besonders gut, so dass von den Vulkanen und ihren Bewohnern, den Vulkaniern, nichts zu sehen war. Dafür bin ich später wieder an einem Geothermiegebiet vorbeigekommen, war aber schon zu spät dran für den Rundgang. Da hat sich der Mittagsschlaf in Turangi gerächt.

Ein Teil der Wüste wird von der neuseeländischen Armee als Trainingsgebiet genutzt und prompt kam ich auch am Army Museum in Waioru vorbei und habe mir den Eintritt geleistet. Wo man sich so als kleine Nation überall auf der Welt (meist im Dienst der Krone) herumschlägt, interessant. Als neuen Begriff habe ich Impressment gelernt, was am besten mit Zwangsrekrutierung zu übersetzen sein sollte. Und der Spruch the whole nine yards soll laut Museum aus dem Krieg stammen, weil ein MG-Munitionsgurt nine yards lang gewesen sein soll und man, wenn man jemanden unter Vollbeschuss nahm, alles verfeuerte, eben alle nine yards. Wikipedia ist da anderer Meinung: en.m.wikipedia.org/wiki/The_whole_nine_yards

In der Wüste kam I can see for Miles (The Who), der Zufallsgenerator hatte einen guten Tag heute.

Verbrauch heute: drei Seemeilen pro imperiales Pfund Diesel. Bevor sich wieder jemand beschwert, dass Liter pro Megameter zu einfach sei 🙂 Die Spritpreise variieren von 99 Cent bis 1,40 Dollar pro Liter Diesel, innerhalb weniger Kilometer. Muss ich nicht verstehen…

Morgen soll laut Anzeigetafeln funeral friday sein, expect delays. Seltsame Tradition, falls es eine ist, ich hab darüber nichts gefunden. Nach den 500km heute wäre so ein bequemer Sarg aber super, ich hab jetzt all die Schmerzen, die ich auf 1600km Liegevelotour nicht hatte (Rücken, Handgelenke, Nacken). Bei dem Seitenwind und geschätzten 12qm Angriffsfläche hab ich lieber beide Hände am Lenkrad gelassen.

Bis Auckland sind es noch 100km, möglicherweise komme ich bei Johan unter.

Murchison – Paekakariki (Campervan)

20170405 Paekakariki Holiday Park 20:08

Jetzt weiss ich, was der Officer (er sitzt im Office, also ist er ein Officer) meinte mit “falls es mir am Standort zu laut sei”: ich stehe quasi direkt neben dem Highway auf dem Zeltplatz. Na, wofür gibt’s denn Gehörschutz? Der Regen trommelte aufs Dach und ich musste morgens trotzdem kein nasses Zelt abbauen. Das Zusammenpacken und Verstauen für die Fahrtkonfiguration des Campers dauert aber auch seine Zeit. Schnell noch Frischwasser getankt und Abwasser abgelassen, was auch beides sehr einfach war. Der Sicherungsdraht am Abwasserstopfen sollte aber sicher nicht an beiden Enden am Stopfen selbst befestigt sein – das hilft ja sonst nix gegen das Verlieren und ist, wie wenn man die Handschellen beide um dasselbe Handgelenk einklickt (Hinweis aus der Reihe “SM für Dummies”).

Geocachend bin ich mit vielen Stops Richtung Picton gefahren und war um 12 Uhr schon in Blenheim 30km südlich von Picton. Der Regen war die ganze Fahrt permanent vorhanden und die Strecke auf Highway 63 wäre nicht schön zu fahren gewesen, da viele Baustellen dort sind und ausserdem die Seitenstreifen meist fehlten.

Beim Kochen kam im Radio (separate Soundanlage hinten im Camper) zuerst “Nothing Else Matters” und dann “The Bad Touch”, nur unterbrochen von einem völlig gutgelaunt überdrehten Moderator. Später Green Day, das passt gut zusammen.

Bei der Mittagspause in Blenheim habe ich mögliche Übernachtungsorte in und um Picton ausgekundschaftet und mich auch für einen entschieden. Trotzdem war ich ja schon 13:30 in Picton, bei Sturm und Regen, und bin mal auf gut Glück zum Interislander-Fährterminal fragen gegangen, was eine frühere Überfahrt kosten würde. Die Antwort: “Wenn Du gleich noch auf die 14:15-Fähre willst, fahr hinten zum Check-In, die machen das, kostet nichts extra.” Na dann 🙂 Das Wetter in Picton ist ungefähr wie auf der Sturmetappe und der Regenetappe zusammen.

Auf der Anreise habe ich von Auckland bis Culverden etwa $180 gezahlt (zwei Busse plus Fähre). Die Rückfahrt kommt auf etwa $70 (Camper, 1 Extratag) plus $200 Treibstoff und $100 Road User Charge. Dafür spare ich Übernachtungskosten, hab’s gemütlich und muss nicht ständig das Velo zerlegen.

Die Fähre hat schön geschaukelt, die Sicht war mies, bei Ankunft war es dunkel und, wer hätte es gedacht, es hat wie aus Eimern geschüttet. Also im Dunkeln bei Regen auf den vollen Highway. Das hätte echt mit dem Velo keinen Spass gemacht, grad der Anfang bis Lower Hutt, wiewohl zulässig. Einen Campingplatz hatte ich ausgekundschaftet, siehe Eintrag zum Übernachtungsort. Der Regen hat einen Kilometer vor Ankunft aufgehört, die Wiesen auf dem Platz stehen trotzdem unter Wasser.

Morgen kann ich dann gemütlich weiter Richtung Norden fahren. Auf den meisten Strecken (ausser Pässe) habe ich auch mit der vodafone-SIM 3G- oder 4G-Empfang. Auf der Fähre sogar durchgehend, drum hab ich auch die verpassten Ausgaben der NZZ schon aufgeholt – interessant, was so an Tages-Nachrichten schon nach wenigen Tagen obsolet ist.

Wegen Trödelfahrt ging der Verbrauch bis auf neunzig Liter pro Mm runter (kreative Einheiten zum Nachdenken). Der Luftwiderstand der rollenden Schrankwand steigt wohl wirklich in irgendeiner Potenz der Geschwindigkeit an.